Alkohol trinken in Dubai und Abu Dhabi: Wichtige Touristeninformation

Thema Alkohol: Urlauber, die es nach Abu Dhabi, Dubai oder in ein anderes Emirat zieht, sind oft unsicher, was sie vom Nachtleben in den Vereinigten Arabischen Emiraten erwarten dürfen. Die Frage ist berechtigt: Immerhin ist bekannt, dass Muslime aus religiösen Gründen dem Alkohol entsagen, während Bier, Wein, Cocktails und Longdrinks in Europa zum nächtlichen Ausgehen fast schon standardmäßig dazugehören.

Zunächst einmal: Auch in Abu Dhabi und Dubai wird Alkohol ausgeschenkt, wenn auch  natürlich nicht an Minderjährige. Jedoch beschränkt sich das Angebot an alkoholischen Drinks nur auf die Clubs, Diskos und Bars, die den Hotels angeschlossen sind. Das liegt daran, dass nur diese Einrichtungen als Herbergen nicht muslimischer Touristen überhaupt Alkohollizenzen erhalten können. Einzige Ausnahme bildet das Emirat Shardscha, wo Alkohol generell verboten ist und wo es allenfalls Cocktails ohne Prozente, sogenannte Mocktails, gibt.

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Unbedingt testen: In Abu Dhabi und Dubai gibt es leckere Mocktails!

Wer also nicht gerade an Ramadhan in die VAE reist, kann vor allem in den Millionenmetropolen Abu Dhabi und Dubai im Grunde ebenso Alkohol konsumieren, wie er es von daheim kennt. Doch Vorsicht! Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag: Das Thema Alkohol ist und bleibt in Dubai und Abu Dhabi ein sensibles. Zum einen gehört es sicher zur angemessenen Respektsbezeugung gegenüber der muslimischen Kultur, dass man sich nicht unüberlegt betrinkt und dadurch eventuell sogar noch unangenehm auffällt.

Alkohol in Dubai und Abu Dhabi nur einvernehmlich mit dem Gesetz?

Zum anderen benötigt eigentlich jeder Nicht-Muslim, der Alkohol konsumieren möchte, laut Gesetz eine Alkohollizenz. Dies betrifft sowohl den Einkauf als auch den Genuss alkoholischer Getränke. Eigentlich. Denn beschäftigt man sich mit diesem Thema, stößt man auf Widersprüche und es entsteht der Eindruck, dass es sich hier um eine rechtliche Grauzone handelt, die Spielraum für Interpretationen lässt. Denn: Sucht man nach Möglichkeiten, als Tourist eine sogenannte Liquor Licence vor dem Aufenthalt zu erwerben, stößt man unweigerlich stets auf die Info, dass nur Residents diese in einem aufwändigen Verfahren in einer der beiden lokalen Alkohol verkaufenden Ketten beantragen können. Da dies 3-4 Wochen dauert, gibt es für Urlauber demnach effektiv also gar keine Möglichkeit, die Lizenz zu erwerben. Strenggenommen sind Touristen von dem Gesetz aber nicht ausgenommen, so berichtet zumindest gulfnews.com.

Nun ist es nicht so, dass in den Hotels nach einer Alkohollizenz gefragt wird, wenn man sich einen Drink bestellt. Aber auch wenn das Hotelpersonal die Liquor Licence nicht zu sehen verlangt, sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen und stets daran denken, dass man in einem muslimischen Land mit speziellen Gesetzen Urlaub macht. Denn von den Hotels verlangt das Gesetz lediglich, selbst eine Lizenz für den Verkauf von Alkohol vorweisen zu können und nicht, die Gäste zu kontrollieren.

Ist man sprichwörtlich zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in Schwierigkeiten, könnte die fehlende Lizenz auch für Touristen ein Problem darstellen. Wie schnell so etwas gehen kann, macht die oben genannte Quelle deutlich: Berichtet wird von einem nichtmuslimischen Manager, der – wenn auch als Resident – in Abu Dhabi nach einigen Drinks in der Hotelbar durch ein Missverständnis in Konflikt mit der Hotel-Security geriet, welche die Polizei rief. Diese stellte vor allem eines fest, nämlich dass die Alkohollizenz fehlte. Die Folge davon war, dass der Mann mit einer Woche Gefängnis und einer Geldstrafe von 500 Dirham bestraft wurde. Der Delinquent hatte fälschlicherweise angenommen, dass es keiner weiteren Absicherungen seiner Person bedürfe – immerhin biete sein Hotel den Alkohol ja in Übereinstimmung mit dem Gesetz an.

Wie in anderen Ländern gilt aber auch hier, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Auch wenn die Informationen diesbezüglich selbst in guten Reiseführern eher spärlich ausfallen,sind nichtmuslimische Urlauber in den VAE theoretisch nur mit dieser Lizenz komplett auf der rechtlich sicheren Seite. Deswegen gilt: Gegen einen gepflegten Drink ist sicher nichts einzuwenden, wer jedoch einen draufmachen möchte, sollte sich des Risikos bewusst sein und vielleicht besser nach Ibiza fliegen. ;-)

Hier habe ich Euch noch eine kleine Zusammenfassung über alle wichtigen Fakten rund um den Alkoholkonsum in Abu Dhabi estellt!

Sarah
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10 Gedanken zu „Alkohol trinken in Dubai und Abu Dhabi: Wichtige Touristeninformation

  1. Hallo Sarah, die Infos sind echt gut danke :) weist du ob es einfach so erlaubt ist im Hotelzimmer alkohol zu trinken wenn ein Hotel keine Lizenz dafür hat? Ich will für ein Festival da hin und frage daher :) und wie teuer ist alkohol generell in Abu Dhabi? :)

    1. Hey Alex, da sehe ich kein Problem. Vorausgesetzt Du lässt Dich mit Deinem Drink nicht außerhalb des Zimmers blicken und wankst nach dem Genuss desselben nicht grölend und torkelnd durch die Lobby. ;-) In dem Duty Free Shop am Airport gibt es Sekt beispielsweise ab AED 60, was umgerechnet ca. 15 Euro sind. Du kannst also das 2-3 fache gut und gerne draufrechnen.

  2. Hallo Sarah, mich würde interessieren, wie es mit der Einfuhr von Alkohol am Flughafen aussieht. Ich habe sehr Unterschiedliches gelesen (gewisse Freimenge für nicht-Muslime), liegt wohl aber auch in einer Grauzone. Eigentlich habe ich nicht vor Alkohol einzuführen, bin nach vielem Lesen allerdings sehr verunsichert und befürchte, dass „Alkohol denat“ in meiner Sonnencreme mir bei einer strengen Kontrolle als Alkoholschmuggel angekreidet werden könnte. Klingt verrückt, aber was den Berichten nach schon alles vorgefallen ist, kann man wohl nichts ausschließlich. Im Prinzip würde ich Sonnencreme auch dort kaufen, ich benutze allerdings eine spezielle für Allergiker. In vielen Kosmetika, die man in Deutschland kaufen kann, sind Formen von Alkohol enthalten, auch wenn man sie wohl kaum trinken kann. Kann das Deiner Einschätzung nach zu Problemen führen?

    1. Liebe Janine, ich bin mir sicher, dass Du Dir deswegen keine Sorgen machen musst! :-) Wie Du schon schreibst: Den Alkohol aus der Creme würde wohl kaum jemand zum Zwecke des Berauschens zu sich nehmen können und was noch viel mehr wiegt: Einreisende dürfen sehr wohl Alkohol mitbringen nach Abu Dhabi! Lass Dich durch andere Aussagen nicht verunsichern. Die offizielle Webseite des Flughafens von Abu Dhabi klärt über erlaubte Freimengen (aktuell 4 Liter Alkohol pro Person oder 24 Dosen Bier – Stand Oktober 2017) auf und wenn man dieser Quelle nicht glauben kann, wem dann? ;-) Danach zu urteilen, kannst Du Deinen ganzen Koffer vollpacken mit Sonnencreme! :-)

  3. Vor einer Reise, egal wo hin, sollte man sich über solche Dinge informieren. Schließlich kommt man in ein fremdes Land und da sollte man sich dem schon anpassen.

    1. Yvonne, ganz genau, deswegen habe ich diesen Beitrag ja verfasst. Im Übrigen ist es doch eigentlich toll, dass in den Arabischen Emiraten so strenge Restriktionen bezüglich Alkohol gelten, denn so wird das Land nie zu einer Hochburg des Partytourismus verkommen und es wird immer möglich sein, dort einen luxuriösen und ruhigen Urlaub zu verbringen! :-)

    2. Ist schön zu hören das man sich dem jeweiligen Landeskulturen anpassen sollte, nur warum geht das in Deutschland nicht. Da benehmen sich die Gäste wie in einer Mexikanischen Würfelbude.

      Gruß Horst

      1. Hallo Horst, ich denke zu einen, man sollte nicht mit einer solchen verallgemeinernden Denkweise an eine solche Problematik herangehen. Nur weil es auf beiden Seiten immer ein paar Deppen gibt, die sich einen feuchten Kehricht um Rücksichtnahme auf die Menschen des Gastlandes scheren, darf das nicht verallgemeinert werden. Zum anderen bin ich mir sicher, dass es immer besser ist, mit gutem Beispiel voranzugehen, als sich dem Touristenpöbel anzuschließen, der sich wider besseren Wissens aus Bequemlichkeit daneben benimmt. Egal, in welchem Land auf dieser Erde. Egal, in welcher Situation.

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