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In Luxus-Hotels residieren. Durch Sanddünen wandeln. Dem Muezzin-Ruf lauschen. Die Hitze aushalten. Arabische Vorspeisen genießen. Architektonischen Wahnsinn bestaunen. Abu Dhabi lieben! :-)

Medikamente nach Dubai & Abu Dhabi mitbringen: Mein Leitfaden

1. Gebot: Kenne Verbote & Konsequenzen

Die Einfuhr von Drogen und Medikamenten nach Dubai oder Abu Dhabi ist heikel: In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sind nicht nur alle Substanzen, die wir hier landläufig als Drogen bezeichnen, illegal. Zusätzlich stehen eine ganze Reihe von Arzneistoffen aus den Bereichen der Psychopharmaka, Narkotika und weiterer sog. kontrollierter Medikamente (controlled drugs) auf der Blacklist. Das Gesundheitsministerium des Landes hat diese herausgegeben, damit sich Reisende daran orientieren können. Ich habe Euch dieses Dokument unten verlinkt. Bitte lest aber zuerst, warum es zwar unnötig ist, in Panik auszubrechen, aber trotzdem Sinn macht, sich ausführlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Existenz der erwähnten Blacklist für Medikamente in Dubai und Abu Dhabi bedeutet in Kürze: Drogen wie Kokain, Heroin, Cannabis, Opiate und Derivate sind tabu. Ebenso Medikamente, die einen auf der Liste aufgeführten Wirkstoff enthalten. Sie dürfen weder bei der Einreise eingeführt werden, noch das Land auf der Durchreise (Transit) passieren. Wird man bei Zuwiderhandeln erwischt, greift das Null-Toleranz-Betäubungsmittelgesetz und es drohen Strafen wie mehrjähriger Gefängnisaufenthalt. Bei der Suche nach „schwarzen Schafen“ unter den Einreisenden kommt hochmodernes Equipment zum Einsatz.

Wichtig zu wissen: Auch wer Drogen oder verbotene Medikamente im Sinne der VAE eingenommen hat, kann in Schwierigkeiten geraten. Nämlich dann, wenn man durch Zufall oder dumme Umstände einen Blut- oder Urintest ablegen soll. Werden dann verbotene Substanzen im Körper nachgewiesen, kann der Konsument wegen Drogenbesitzes angeklagt werden! Und: Wer auffliegt, weil er in den Emiraten schmuggelt oder dealt, muss mit Verhängung der Todesstrafe rechnen.

Alles Panikmache? So ernst ist das Thema wirklich

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass die Sicherheitsbehörden nicht jeden einzelnen der Millionen Touristen kontrollieren können, die jährlich in bzw. durch die Emirate reisen. Zudem ist mir klar, dass sich die beliebte Touristendestination keine großen Schlagzeilen leisten kann. Man stelle sich den Skandal vor: „Deutscher Tourist wegen Medikamenten in Dubai festgenommen, weil er sein Antidepressivum im Urlaub dabeihaben wollte“ … Und ohne es beweisen zu können, bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Reisenden von den Arznei-Regularien der VAE keinen blassen Schimmer hat. Ergo werden viele Personen was auch immer an Arznei benötigt gedankenlos im Gepäck mitführen.

Hinzu kommt, dass die Informationslage aus meiner Sicht besser bzw. einheitlicher sein könnte. Reiseführer, das Auswärtige Amt und Fluggesellschaften wie Emirates machen zwar auf das Problem aufmerksam. Sie halten sich aber mit genaueren Handlungsanweisungen für Betroffene oft zurück oder merken nicht, dass ihre Infos verwirrend sind. Auch die emiratischen Behörden (Tourismus, Gesundheit, Regierung) haben auf ihren Webpräsenzen teils widersprüchliche, gut versteckte oder gar keine Infos. Je nachdem, mit wem man es zu tun hat, kann man also eine andere Antwort bekommen. Da könnte der geneigte Urlauber auf die Idee kommen, dass die Thematik an Bedeutung verloren hat.

Zudem ist mir schon lange keine Schlagzeile mehr über eine Festnahme am Flughafen untergekommen. Zumindest keine, die darauf zielte, dass jemand eine Packung mit Medikamenten für den Eigenbedarf in Dubai mitführte. Alles, was ich in der letzten Zeit gelesen habe, drehte sich darum, dass richtige Schmuggler aufgeflogen sind. Also solche, die einen ganzen Koffer voller Tabletten dabei hatten oder Drogen in Handyschacheln etc. versteckt hatten.

Entscheide selbst, aber informiere Dich zuerst

ABER! Und jetzt kommt’s: Ich möchte trotzdem, dass Du über die Rechtslage vor Ort Bescheid weißt. Denn: Nur, weil es schon lange keinen Vorfall mehr gab oder die Kontrollen aktuell vielleicht eher lax sein mögen, bedeutet das nicht, dass das Zero-Toleranz-Gesetz ungültig ist. Du kannst das Thema aufgrund der eben genannten Gründe auf die leichte Schulter nehmen und unvorbereitet reisen. Du kannst aber auch vorsichtig sein und Dich so vorbereiten, dass Du mit „problematischen Medikamenten“ UND gutem Gefühl reisen kannst. Informiere Dich hier über die nötigen Schritte und triff dann eigenverantwortlich die Entscheidung, wie Du damit umgehen möchtest.

Dass das Thema nach wie vor aktuell ist, zeigt übrigens ein Artikel vom Januar 2018 in den Gulf News. Die bekannte Tageszeitung warnt Reisende darin davor, die Sache allzu leichtfertig anzugehen. Der Beitrag ist um eine (unvollständige) Top-20-Aufstellung angereichert. Diese listet häufig gebrauchte Arzneien auf, deren Wirkstoffe auf der Liste der verbotenen bzw. kontrollierten Medikamente stehen. Hier kannst Du einen ersten Eindruck davon bekommen, welche Art Arzneimittel problematisch sind.

ACHTUNG: Bitte schlage alle hier genannten Quellen selbst noch einmal mit kritischem Auge nach. Zum einen kann ich nicht jede Änderung immer auf dem Schirm haben und zeitnah in den Blog einfließen lassen. Zum anderen kann ich nicht ausschließen, auch mal etwas falsch verstanden zu haben. Ich kann das Thema hier nur so abhandeln, wie es sich mir im Mai 2019 dargestellt hat. Alle Tipps, die ich hier gebe, basieren allein auf meiner persönlichen Auffassung bzw. Interpretation der Sachlage. Daher: Alle Angaben ohne Gewähr!

Bitteres Ende: Import von Drogen- und Medikamenten nach Dubai

Die folgenden Fälle sind zwar alle schon recht lange her, aber sie zeigen deutlich, warum es nicht verkehrt ist, Vorsicht walten zu lassen. Da sich das Gesetz in den VAE bezüglich der Einfuhr kontrollierter Medikamente, Psychopharmaka, Narkotika und Drogen nicht geändert hat, kann so etwas meiner Meinung nach durchaus wieder passieren.

Eben nicht zu vernachlässigen: Cannabis-Stäubchen

Folgender spektakulärer Fall führte wegen einer für uns lächerlich anmutenden Menge Drogen zu einer Festnahme. Es folgte eine 4-jährige Inhaftierung: An der Schuhsohle eines britischen Mannes wurden 0,003 Gramm Cannabis im Jahr 2007 gefunden.

Noch so ein unglücklicher Fall, wo eine Minimenge Cannabis einem Reisenden zum Verhängnis wurde: Er wurde am Flughafen aus dem Verkehr gezogen, weil er das Jetlag-Mittel Melatonin bei sich führte. Dieses Medikament ist zwar in Dubai rezeptfrei erhältlich, es wurde aber von den Sicherheitsbeamten irrtümlich als verbotenes Medikament identifiziert. Es folgte ein Urintest, aber selbst als dieser negativ ausfiel, ließ man nicht von dem Touristen ab und durchsuchte das Gepäck genauer. Eine verschwindend geringe Menge von 0.03 Canabis wurde gefunden und brachte ihn in Haft.

Wo es gerade um Drogen geht: Besonders kurios für uns Europäer erscheint der folgende Fall, gilt Mohn bei uns doch als ein ganz normales Nahrungsmittel. In Dubai und Co. aber sind die Samen der Mohnblume verboten. Bringe also bitte auch keine damit versehenen Backwaren mit ins Land: Ein Inder wurde 2013 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil der ca. 100 Gramm Mohn im Gepäck hatte.

Ärztliche Erlaubnis kann Ungemach verhindern

Aber auch wenn es um vom Arzt verordnete Arznei geht, kann ein Reisender in Dubai und Abu Dhabi vorläufig im Gefängnis landen. Nämlich dann, wenn deren Wirkstoffe auf der Liste der verbotenen Medikamente stehen und der Festgehaltene nicht ad hoc beglaubigte Dokumente darüber vorweisen kann, dass er die Medizin wirklich braucht. Dann ist es am Angeklagten zu beweisen, dass es sich um eine ärztliche Verschreibung handelt: Eine Britin wurde 2005 bei einem Urintest am Flughafen in Dubai positiv auf Codein getestet. Obwohl sie diese Substanz sogar während ihres Aufenthalts in Dubai in einem Krankenhaus erhalten hat, warf man ihr eigenverantwortliches Verabreichen vor. Zwei Monate saß sie im Gefängnis, bis ihr Hausarzt in England sich einschaltete. Er bestätigte den emiratischen Behörden schriftlich, dass seiner Patientin derartige Schmerzmittel in Großbritannien verschrieben worden seien.

Blacklist-Medikamente mitnehmen: Was ist zu tun?

Du möchtest also nach Abu Dhabi oder Dubai reisen und musst Medikamente mitnehmen, weil Du auf sie angewiesen bist. Dann lautet meine Empfehlung ganz klar: Untersuche jedes einzelne davon auf den enthaltenen Wirkstoff und gleiche diesen mit der Blacklist ab. Das ist in 5 Minuten erledigt. Mache diesen Check vorsichtshalber auch für Medizin, die Du rezeptfrei bekommen hast. In den Emiraten könnte der Besitz solcher Medikamente Dein Schicksal besiegeln.

Wirst Du nicht fündig, dann gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Das wird bei den meisten gängigen Reiseapothekenmitteln wie Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen, Imodium, Cetirizin etc. der Fall sein. Steht der Wirkstoff dagegen tatsächlich auf der Liste, heißt es einen kühlen Kopf bewahren, denn nun steht etwas „Papierkram“ an. Keine Sorge! Was nun zu tun ist, ist lästig, aber durchaus zu schaffen. Vorausgesetzt man kann einigermaßen gut Englisch und handelt nicht in letzter Minute … Aber der Reihe nach:

Schritt 1: Wirkstoffe mit der Blacklist abgleichen

Sieh Dir die geblacklisteten Wirkstoffe an und vergleiche sie mit denen, die in der Packungsbeilage Deiner Medikamente als aktive Wirkstoffe stehen. Wenn Du wegen der Übersetzung unsicher bist, kann Du einen Trick bemühen: Suche in der deutschen Wikipedia nach dem Wirkstoff. Klicke dann auf die englische Sprachversion des Artikels und schon siehst Du, wie der Wirkstoff korrekt auf Englisch geschrieben wird. Nun aber zu den Listen!

Die unten zuerst verlinkte Liste habe ich im Januar 2018 von der Webseite des UAE Ministry Of Health (MOH) heruntergeladen. Die Idee war, sie hier auf dem Blog als PDF zur Verfügung zu stellen, weil sich damals auf den Seiten der Behörde ständig Änderungen ergeben haben. Mehr als einmal hatte ich den Fall, dass Verlinkungen plötzlich ins Leere liefen und ich mir anschließend einen Wolf suchte, um wieder an die Infos zu kommen. Die Liste ist in exakt dieser Version momentan (Stand Dezember 2019) auf der offiziellen Webseite der Regierung der VAE und auch auf der Seite der Botschaft verlinkt. Warum ich das erwähne? Jetzt kommt leider eine der Ungenauigkeiten, vor denen ich zuvor gewarnt habe. Denn: Das Gesundheitsministerium MOH hat inzwischen eine etwas anders ausgestaltete Liste veröffentlicht.

Welche nun gültig ist? Ich persönlich tendiere dazu, die Version des MOH zu konsultieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Infos auf der Botschafts- und der Regierungsseite einfach noch nicht angepasst wurden. Die entsprechende Unterseite des MOH ist dagegen seit meinem letzten Besuch definitiv geupdatet worden. Die dort jetzt zur Verfügung gestellte Blacklist trägt nämlich einen Zeitstempel vom April 2019. Zudem hat sie hinter jedem Wirkstoff nun eine genaue Info darüber stehen, welcher „Papierkram“ für die Mitnahme eines Medikaments mit diesem Wirkstoff nötig ist. Die Regierungsseite dagegen hat die Liste – im Gegensatz zum MOH – gar nicht selbst veröffentlicht und verlinkt nur auf eine andere Quelle. Das ist aber nur meine Einschätzung – ziehe im Zweifel bitte beide Listen-Versionen heran.

Die beiden Blacklisten: Alte und neue Version

Hier geht es zur Blacklist wie sie auch auf der Webseite der Regierung der VAE verlinkt ist (kein Zeitstempel vorhanden – mein Download erfolgte im Januar 2018):

>>> Guidelines for Carrying of Personal Medicines with Travellers in to the United Arab Emirates – Travellers Guideline Original

Hier geht es zur Blacklist wie sie das Gesundheitsministerium (MOH) der VAE zur Verfügung stellt – die ursprüngliche Liste wurde zweigeteilt und auch inhaltlich verändert:

>>> Travellers Guideline

>>> Annex to Travellers Guidelines – Zeitstempel April 2019

Bitte bedenke, dass sich Dokumente wie diese hier im Laufe der Zeit inhaltlich ändern könnten. Auch können Verlinkungen kaputt gehen – vergewissere Dich also im Zweifel bei der Original-Quelle, ob es Neuerungen gibt!

Schritt 2: Die richtigen Dokumente sammeln

Du hast nun also nachgesehen auf der neueren Liste des MOH und Deine Arzneimittel enthalten lt. Liste „kontrollierte“ Wirkstoffe? Nun kommt es darauf an, welche Spezifikationen die Liste in Bezug auf die erlaubte Menge und die benötigten Dokumente benennt. Generell werden die Wirkstoffe unterteilt in solche, die als verboten („prohibited„) gelten und solche, die mit den richtigen Begleitdokumenten und in der korrekten Menge trotzdem mitgeführt werden dürfen.

Für den Fall, dass Deine Wirkstoffe nicht als „prohibited“, also verboten, gekennzeichnet sind, musst Du jetzt folgende Dokumente zusammentragen (was genau benötigt wird, kannst Du auch noch einmal direkt hinter jedem einzelnen Wirkstoff nachlesen):

  • Aktuelles Rezept für das jeweilige Medikament
  • Medizinischen Bericht (Attest), beglaubigt von einer Behörde wie dem Gesundheitsamt*

Diese Dokumente nimmst Du dann einfach zusammen mit der Arznei im Handgepäck mit. Bitte achte unbedingt darauf, dass Du die zulässige Einfuhrmenge nicht überschreitest. Auch diese wird genau genannt hinter jedem einzelnen Wirkstoff.

Für den Fall, dass die Wirkstoffe als „prohibited“, also verboten, gekennzeichnet sind, handelt es sich um:

  • Digitale Form eines aktuellen Rezepts für das jeweilige Medikament
  • Digitale Form eines medizinischen Berichts (Attest), beglaubigt von einer Behörde wie dem Gesundheitsamt*
  • Digitale Form Deines gültiger Reisepasses

*Im Original steht auf der Seite des MOH: „Medical report approved by health entities„. Was das genau sein soll, wird leider nicht spezifiziert. Auf der Liste selbst, d.h. im anfänglichen Erklärungsteil, der auf die benötigten Dokumente eingeht, wird es so formuliert: „Authenticated certificate and/or permit, from the health authority of the country of departure, confirming his/her legal authority to possess, for personal use, medical preparations mentioned therein.“ Auch nicht viel eindeutiger …

Ich persönlich würde mir hier vom Arzt einfach die Vorlage eines Reise-Attests (wie zum Beispiel jene vom ADAC) ausfüllen und unterschreiben lassen. Diese dann vom Gesundheitsamt abstempeln lassen. Ob das so zu 100 % korrekt ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke, das Ergebnis kommt der Forderung in der englischen Formulierung recht nahe. Ich bin diesen Weg übrigens interessehalber einmal gegangen, um zu prüfen, ob das klappt. Was ich dabei feststellen musste: Die Ärztin hat eine Gebühr genommen für das Ausfüllen, den Stempel vom Amt gab es dagegen gratis. Hätte es eigentlich andersherum vermutet!

Da für die Einfuhr verbotener Medikamente ein Online-Antrag gestellt werden muss, werden die Dokumente werden in digitaler Form (Foto oder Scan) benötigt. Bei der Erstellung des nötigen Accounts bzw. während des Ausfüllens des Online-Formulars müssen sie ggf. als Anhang hochgeladen werden.

Folge bezüglich der Dokumente bitte ausschließlich den Anweisungen, die Dir während des Online-Beantragungsprozesses eingeblendet werden. Verifiziere meinen oben gemachten Vorschlag bezgl. des medizinischen Berichts nötigenfalls noch einmal. Möglicherweise werden während des Prozesses künftig genauere Infos zu den geforderten Dokumenten gegeben. Im Internet kursieren verschiedene Versionen über die Vorgehensweise zur Sammlung aller nötigen Dokumente, auf die man sich besser nicht blauäugig verlassen sollte. Schließlich kann sich das Prozedere im Laufe der Zeit ändern!

Schritt 3: Online die Einfuhrerlaubnis beantragen

Du hast nun alle Dokumente in digitaler Form bereitliegen. Um nun die Importerlaubnis beim MOH zu beantragen, besuche auf deren Webseite die Kategorie Services -> Individual Services -> Patient Support Services Package und klicke auf Issuing permission to import medicines for personal use (d.h. „Antrag auf Erlaubnis, Medikamente für den persönlichen Gebrauch zu importieren„). Lies Dir in Ruhe die dort zur Verfügung gestellten Guidelines durch. Die eine Guideline erklärt, wie man einen Account erstellt. Dies ist notwendig, um den E-Service des Portals nutzen alle folgenden Schritte online durchführen zu können. Die andere Guideline beschreibt ausführlichst das Online-Beantragungsprozedere.

Nochmal im Klartext: Um den Antrag auf Erlaubnis zu stellen, ist es essentiell, ein Online-Formular auszufüllen. Dieses wird auf der verlinkten Unterseite jedoch nicht direkt zum Download angeboten. Man muss oben auf den Button Go to the e-service klicken, sich einen Account erstellen und ein Online-Formular innerhalb des Accounts ausfüllen und mit Anhängen versehen.

Wenn dann alles geklappt hat, bekommst Du eine elektronische Bestätigung zugesendet, die besagt, dass Du Deine Medikamente mit nach Dubai etc. bringen darfst. Vergiss nicht, sie mit die Reise zu nehmen!

Plan B: Dokumente direkt beim Zoll anzeigen

Solltest Du an Account-Erstellung und Login scheitern, kannst Du den Customer-Service des MOH kontaktieren und dort nach dem Formular zu fragen. Dort richtest Du dann auch Fragen hin, die die benötigten Dokumente betreffen. Hier findest Du die Kontaktdaten und auch ein Kontaktformular. Als komplette Alternative zur Online-Anmeldung der Medikamente nennt das MOH übrigens die Option, die Medikamente direkt bei der Einreise dem Zoll zu präsentieren. Auch hier müssen natürlich die oben genannten Dokumente vorgelegt werden.

100 % Sicherheit? Nur bei Reisen ohne Medikamente

Nachdem Du das gelesen hast, verstehst Du vielleicht, warum ich als eher ängstliche Sicherheitsfanatikerin in der Regel ohne Medikamentenarsenal in die Emirate reise. Auch, wenn Wellen schlagende Festnahmen nicht vorkommen gemessen an den Millionen Menschen, die jährlich dort durch die Flughäfen geschleust werden: Ich habe für diesen Artikel einfach zu viel nach „Einzelskandalen“ in diesem Gebiet recherchiert und sage mir inzwischen: Da ich nicht regelmäßig auf gewisse Tabletten oder Tropfen angewiesen bin, kann ich ebenso gut ohne reisen. Es ist definitiv etwas paranoid, aber so beuge ich wirklich jedwedem Missverständnis vor.

Klar, wer nur Aspirin & Co. mitnimmt, dem wird vermutlich nichts geschehen. Die oben gebrachten Beispiele zeigen aber, dass es ungute Folgen haben kann, wenn man rund um das sensible Thema Medikamente aus welchen unglücklichen Umständen auch immer auffällig wird. Selbst bei in den Emiraten gängigen Präparaten bleibt ein Restrisiko, ins Visier der Kontrolleure zu geraten – vielleicht, weil ein Sicherheitsbeamter durch viele oder seltenere bzw. ihm unbekannte Medikamente im Gepäck auf Dich aufmerksam wird und Dich genauer durchsucht. Wenn Du dann im Sinne der arabischen Gesetze Dreck (Drogen, Alkohol etc.) am Stecken hast, kann es ungemütlich werden …

Gute Versorgung in emiratischen Apotheken

Mal ehrlich: Schleppt man mit der Reiseapotheke nicht ohnehin immer viel zu viel Ballast herum, der letzten Endes nicht gebraucht wird? Das Vorhaben, gar nichts mitzunehmen, habe ich nun schon mehrfach erfolgreich in die Tat umgesetzt. Trat doch Unwohlsein ein, habe ich in einer der zahlreichen Apotheken von Dubai und Abu Dhabi bei gut Englisch sprechenden Angestellten etwas zur Linderung der Beschwerden bekommen.

Gut zu wissen: Es ist kein Problem, dort die Mehrheit der weltweit gebrauchten Standard-Medikamente zu kaufen. Von der Migräne-Tablette über Hustenpastillen bis hin zum Durchfallmittel bekommt man alle Original-Marken, die man von zuhause gewohnt ist. Aspirin steht sogar in den Selbstbedienungsregalen der Drogerieabteilungen in den großen Mall-Supermärkten (z.B. Marina Mall). Manche Arzneimittel, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, gehen in den VAE sogar ohne Rezept über den Tresen!

Exkurs zur Anti-Baby-Pille

Eines ist klar: Selbst wenn man sich dazu entscheidet, Nasenspray und Kopfschmerztabletten nicht mitzunehmen, kann frau nicht einfach die Pille daheim lassen. Auch hier ist ein Wirkstoffabgleich mit der Liste der kontrollierten Medikamente empfehlenswert. Ein möglicher Wirkstoff heißt beispielsweise Ethinylestradiol. Die Besonderheit nun: Auf der alten Version der Liste (zu finden auf der Regierungswebseite) steht dieser Wirkstoff als „controlled“ (siehe Abschnitt der CD (B) Medikamente) drauf. Auf der neuen Version der Liste (zu finden beim MOH) konnte ich ihn nicht mehr entdecken. Oder habe ich vielleicht Tomaten auf den Augen?

Frau muss nun offenbar selbst entscheiden, auf welche Listenversion sie setzen möchte. Oben habe ich erklärt, warum ich persönlich geneigt bin, der Version des MOH mehr Vertrauen zu schenken. Daraus folgt für mich, dass ich mir über die Mitnahme einer Pille mit Ethinylestradiol keine Gedanken mehr machen müsste. Noch eine Überlegung meinerseits geht in diese Richtung: Wenn frau nur das angebrochene Pillenblister bzw. je nach Aufenthaltslänge noch ein weiteres mitnimmt, kann man ihr schlecht Schmuggler- bzw. Verkaufsabsichten vorwerfen. Die Einnahme der Pille ist doch völlig uninteressant (da mit viel zu vielen Unsicherheiten verbunden!), wenn Frauen nicht die Option haben, dies über einen längeren Zeitraum zu tun.

Update: Eine meiner Leserinnen hat telefonisch beim MOH nachgefragt und erfahren, dass deren Liste tatsächlich die aktuellste ist. Das bedeutet, dass die Pille mit Ethinylestradiol offiziell nicht mehr Bestandteil der Liste ist und somit problemlos mitgenommen werden kann. Bitte nur keine größere Vorräte als für 3 Monate! Danke noch einmal, Jeanine! <3

Wer nun aufgrund der etwas unglücklichen Konstellation mit den zwei kursierenden Listen trotzdem immer noch sehr ängstlich ist, kann natürlich versuchen, das Online-Anmeldeprozedere wie oben beschrieben durchzuexerzieren. Da dieses jedoch über das MOH stattfindet, vermute ich, dass die sich fragen, warum hier Aufwand produziert wird, wo doch der Wirkstoff gar nicht auf deren Liste steht. Idee: Hole Dir fürs gute Gefühl einfach ein unterschriebenes Attest von Deiner Frauenärztin und nimm dieses sowie das Original-Pillenrezept mit auf Reisen.

Wie ist es Euch ergangen?

Ich freue mich sehr über Eure Erfahrungsberichte rund um das Thema Medikamente in Dubai, Abu Dhabi & Co.: Wie habt Ihr die Mitnahme Eurer Arznei vorbereitet? Seid Ihr auf Schwierigkeiten gestoßen? Wurdet Ihr kontrolliert?

Ist mein Artikel gut verständlich oder fehlen Euch Infos? Schreibt es mir gern in die Kommentare!

Mit dem Bus von Abu Dhabi nach Dubai: Tipps zu Buslinien & Abfahrtszeiten

Leserfrage: Die Strecke Abu Dhabi – Dubai mit dem Bus bewältigen – wie geht das?

„Wir bräuchten mal dringend Deine Hilfe, was die Fahrt mit dem Bus von Abu Dhabi nach Dubai angeht. Wir würden auch gerne ein paar Tage in Dubai verbringen, aber haben unseren Rückflug wieder von AUH aus. Kannst Du uns sagen, wie die Busse heißen (also sind die von einer bestimmten Firma wie z.B. BigBus) und wo man die Abfahrtszeiten findet?“

Meine Antwort: Mit dem Bus nach Dubai fahren ist super easy!

Die Busfahrt von Abu Dhabi nach Dubai (und natürlich auch umgekehrt) bewältigst Du unkompliziert, sicher und günstig mit den sog. Inter-Emirates-Bussen, die auch Emirates-Express genannt werden. Aufgrund dieses Namens haben sie ein „E“ vor der Buslinien-Nummer stehen.

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Inter-Emirates Busse auf Steig 2 der Central Bus Station in Abu Dhabi

Big Bus“ hat damit nichts zu tun, denn das ist ein Bus-Unternehmen für Sightseeingtouren in den Innenstädten von Abu Dhabi oder Dubai. Kauft man ein Kombiticket für Touren in beiden Städten, gibt es zwar auch einen Inter-City-Transfer nur für Kunden – dieser ist jedoch meines Wissens wenig flexibel.

Im folgenden Artikel beschreibe ich daher ausschließlich, wie man mit dem Emirates-Express-Bus herumkommt. En detail: welche Busse es gibt, wohin sie genau fahren, wie das mit der aufladbaren Fahrkarte geht und was man unbedingt beachten sollte, damit die (Rück-)Fahrt maximal entspannt verläuft. Ich lasse all meine Erfahrungen hier einfließen, um Euch die bestmöglichen Tipps geben zu können. Insgesamt habe ich diese Busse nun schon 3 Mal genutzt und immer hat alles geklappt!

1. Was genau erwartet mich auf der Busfahrt?

Die Buslinien nach Dubai starten alle an der Abu Dhabi Central Bus Station, auch Main Bus Terminal genannt, im Stadtteil Al Wahda. Dorthin gelangst Du super mit einem Taxi. Die Busse fahren immer auf Plattform 2 ab.

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Nicht zu übersehen: Abu Dhabi Main Bus Terminal in der Sultan Bin Zayed The First Street

Es erwartet Dich eine ca. 2 stündige Fahrt in einem sauberen und klimatisierten Reisebus, ähnlich einem Flixbus. Es gibt die Möglichkeit, sich anzuschnallen, das Handy aufzuladen und auch Wi-Fi wird angeboten (aus irgendeinem Grund hat die Verbindung bei mir aber nicht geklappt). Größeres Gepäck wie Reisekoffer kann sicher im Gepäckfach des Busses verstaut werden. Die Mitreisenden sind meist Expats aus aller Herren Länder und ggf. auch ein paar wenige Touristen.

2. Welche Linien gibt es und wo muss ich aussteigen?

Insgesamt zwei Buslinien fahren von Abu Dhabi nach Dubai und natürlich auch wieder zurück. Jede hat eine andere Endstation und auf der Fahrt dorthin gibt es kaum Stopps. Das hat zur Folge, dass man nach dem Aussteigen innerhalb von Dubai in der Regel noch weiterreisen muss. Um hier den Aufwand möglichst gering zu halten, rate ich Dir, Dich vor der Fahrt mit der Lage der Haltestellen vertraut zu machen. Erst dann kannst Du bewusst entscheiden, welche Linie die beste Wahl für Dich und Dein persönliches Sightseeing-Programm ist.

Spoiler: Alle hier besprochenen Dubai-Haltestellen verfügen über eine Anbindung zur Metro und auch Taxis kann man an jeder Ecke finden. Das ist wichtig, weil die Reise zum Ziel ab dem Ausstieg aus dem Emirates-Bus in der Regel aufgrund der großen Entfernungen und der Hitze oft nicht zu Fuß fortgesetzt werden kann.

Option 1: Bus E100 nach „Al Ghubaiba Bus Station“, Dubai

Die Linie 100 hat folgende Haltestellen; drei davon in Dubai:

  • Abu Dhabi, Central Bus Station
  • Abu Dhabi, Samha
  • Dubai, Al Jafiliya Landside Metro Bus Stop
  • Dubai, Department of Ports & Customs
  • Dubai, Al Ghubaiba

Interessant für Urlauber ist meiner Meinung nach zum einen die Station „Al Jafiliya Landside Metro Bus Stop“. Da solltest Du aussteigen, wenn Du beispielsweise zur Dubai Mall möchtest (dafür ist jedoch zunächst die Weiterreise mit dem Taxi oder mit der Red Line der Metro zum gleichnamigen Haltestopp nötig). Diese Mall ist ein beliebter erster Anlaufpunkt, denn hier beginnt die Auffahrt zum Burj Khalifa, hier ist die abends toll beleuchtete Dubai Fountain angesiedelt und hier starten die Hop-On-Hop-Off-Busse ihre City-Tour. Außerdem ist sie als eines der größten Einkaufszentren weltweit wirklich sehenswert!

Zum anderen kann auch die Endstation „Al Ghubaiba“ eine Überlegung wert sein. Dorthin solltest Du durchfahren, wenn Du beispielsweise zuerst den Souk im alten Stadtteil Bur Dubai (Stoffe, Gewürze, Tand) besuchen möchtest. Oder wenn Du zum Gold- oder Gewürzsouk willst (dafür ist jedoch zunächst die Weiterreise entweder mit dem Taxi oder der Green Line der Metro nach „Al Ras“ oder mit dem Wassertaxi für nur 1 Dirham pro Person nach einem Spaziergang zum Creek-Ufer nötig).

Option 2: Bus E101 nach „Ibn Battuta Metro Bus Station“, Dubai

Die Linie 101 hat innerhalb Dubais nur einen Halt, der gleichzeitig Endhaltestelle ist:

  • Abu Dhabi, Central Bus Station
  • Abu Dhabi, Samha
  • Dubai, Ibn Battuta Metro Bus Station

Diese Buslinie kannst Du nehmen, wenn Du beispielsweise zur Palm Jumeirah (dafür ist jedoch zunächst die Weiterreise mit dem Taxi und/oder der Palm Monorail nötig) möchtest. Oder natürlich, wenn Du die schön gestaltete Ibn Battuta Mall bewundern willst. Auch die Dubai Marina ist nicht weit entfernt von dieser Bushaltestelle (dafür ist jedoch zunächst die Weiterreise mit der Red Line der Metro nach „Dubai Marina Mall“ nötig). Auch für Besucher des Miracle Gardens eignet sich dieser Halt am besten, jedoch ist eine Weiterreise mit dem Taxi empfehlenswert.

Erstes Fazit: Für Fahrgäste der Inter-Emirates-Busse gibt es derzeit drei empfehlenswerte Möglichkeiten, in Dubai auszusteigen. Diese variieren, je nachdem, mit welcher Linie man nach Dubai reinfährt. Am besten vorher die Haltestellen mal auf einer Stadtkarte suchen und checken, wie weit die Sehenswürdigkeiten davon entfernt liegen, die man besuchen möchte!

3. Wann fahren die Busse von Dhabi nach Dubai?

Die Abfahrtszeiten beider Linien verlinke ich Dir hier als PDFs, so wie ich sie im März 2015 auf der Webseite der Road and Transport Authority von Dubai (RTA) gefunden habe. Ich habe mich im Mai 2019 vor Ort an den Aushängen aber nochmals davon überzeugt, dass sich beim Thema Busfahrtaktung nicht viel verändert hat.

E101 (Details hier: Bus_101)

E100 (Details hier: Bus_100)

Der Abfahrtsplan am Busbahnhof Abu Dhabi sagte im Mai 2019 aus, dass die Busse der Linie E100 zu den Hauptstoßzeiten (zwischen 4:40 Uhr und 22:00 Uhr) im Schnitt alle 15 Minuten fahren. Mal wartet man nur 10 Minuten auf den nächsten Bus, manchmal 20 Minuten – es kommt auf die jeweilige Tageszeit und den Wochentag an. Nur zwischen dem vorletzen und letzten Bus in späten Abendstunden wird die Wartezeit länger und kann bis zu einer Stunde dauern.

Tagsüber stehen immer mehrere Busse bereit: Man muss kaum warten.

Die Busse der Linie E101 fahren etwas weniger oft und die Taktung ist minimal träger. Zu den Hauptverkehrszeiten (zwischen 5:30 Uhr und 21:30 Uhr) wartet man zwischen 20 und 30 Minuten auf den nächsten Bus, auch hier in Abhängigkeit von Tag und Uhrzeit. Hier muss man sowohl in den ganz frühen Morgenstunden als auch spät Nachts unter Umständen bis zu einer Stunde warten.

Ich selbst stand tagsüber immer nur wenige Minuten an der Plattform bis die Aufforderung zum Einstieg kam. Nachts auf der Rückfahrt von Dubai nach Abu Dhabi habe ich an der Haltestelle „Ibn Battuta“ mal eine Dreiviertelstunde gewartet – das war aber schon recht spät und es ging tatsächlich um den letzten Bus um 00:15 Uhr.

Abfahrtszeiten für die ersten und letzten Busse

In Abu Dhabi fahren schon vor 6:00 Uhr vereinzelt Busse Richtung Dubai, aber zu den Hauptzeiten gehen die Busse regelmäßig im Minutentakt ab. Die letzte Möglichkeit, nach Dubai per Bus zu kommen hast Du zwischen 23:00 Uhr und 01:00 Uhr abends (achtet auf den Tag und die Buslinie – die Zeiten variieren in Abhängigkeit davon!).

Laut Plan am Busbahnhof Abu Dhabi (Stand Mai 2019) geht der erste Bus Richtung „Al Ghubaiba“ zu folgenden Zeiten:

  • sonntags um 4:20 Uhr
  • montags bis donnerstags um 4:30 Uhr
  • freitags und samstags um 4:40 Uhr

Der letzte Bus nach „Al Ghubaiba“ fährt ab um:

  • sonntags bis mittwochs um 0:00 Uhr
  • donnerstags bis samstags um 01:00 Uhr

Der erste Bus in Richtung „Ibn Battuta“ (Stand Mai 2019) startet:

  • sonntags bis mittwochs um 4:40 Uhr
  • donnerstags bis samstags um 4:30 Uhr

Die letzte Möglichkeit, einen Bus nach Ibn Battuta zu erwischen, hast Du:

  • sonntags bis mittwochs um 23:00 Uhr
  • donnerstags um 01:00 Uhr
  • freitags und samstags um 00:00 Uhr

Welchen Bus sollte ich nehmen?

Dubai ist größer als Abu Dhabi und die Sehenswürdigkeiten sind je nach Interessenslage weit verstreut. Versuche also, einen frühen Bus zu nehmen, damit Du möglichst viel von Deinem Tagesausflug hast. Meine Empfehlung: spätestens gegen 8:00 Uhr!

Warum? Ich habe erst um 10:00 Uhr das Hotel verlassen – viel zu spät, wie sich zeigte. Denn bis ich mit dem Taxi an der Busstation war, die Fahrkarte gekauft hatte und der Bus losfuhr, war eine Dreiviertelstunde vergangen. Dann 2 Stunden Busfahrt und schließlich habe ich mich in Dubai noch verlaufen (selbst schuld, ich war nicht vorbereitet). Ende vom Lied: Ich musste ein Taxi zu meiner endgültigen Destination nehmen, mit dem ich dann im Stau stecken blieb. Mein Tag in Dubai begann also erst um 13:45 Uhr.

Vor allem, wenn Du in Dubai eine Hop-On-Hop-Off-Tour machen möchtest: Brich frühzeitig auf! Der erste Big Bus startet zum Beispiel an der Dubai Mall schon um 08:50 Uhr. Und da dieses Sightseeing-Unternehmen ganze drei Routen hat, zwischen denen man switchen kann – und sollte! – braucht es Zeit, um alles abzufahren. Insbesondere, wenn man mal irgendwo aussteigen und sich in Ruhe etwas ansehen möchte.

An die Rückfahrt solltest Du nicht vor Einbruch der Dunkelheit denken, wenn Du an der Dubai Mall das berühmte Dubai-Fountain-Spektakel bewundern möchtest (alle 30 Minuten). Vergiss aber nicht die Zeit und bedenke, dass die Wege zur Metro (die Dich wieder zur Bushaltestelle bringt) sehr weit sein können. Die Verbindung zwischen Dubai Mall und zugehöriger Metro-Station etwa besteht aus schier endlos aneinandergereihten Laufbändern. Dagegen ist jeder Flughafen ein Witz. Kurzum: Plane genügend Puffer ein und setze nicht gerade auf den letzten Bus.

Zweites Fazit: Bei der Abfahrt ist kaum mit unangenehmen Wartezeiten zu rechnen. Es ist empfehlenswert, möglichst früh zu starten, damit man nach der 2-stündigen Fahrt in Dubai genügend Zeit hat, die Stadt zu erkunden.

4. Wie funktioniert das mit dem Busticket?

Wenn Du in das Bus-Terminal eintrittst, findest Du rechterhand einen nicht zu übersehbaren Schalter, an dem die Fahrtickets nach Dubai verkauft werden. Direkt daneben ist der Ausgang zu Plattform 2, von wo es losgeht. Die reine Busfahrt von Abu Dhabi nach Dubai kostet AED 25 (Stand Mai 2019) pro Person und Strecke – das sind umgerechnet ca. 6 Euro.

Easy: In die Dubai-Schlange einreihen & aufladbare Fahrkarte kaufen!

Am Schalter musst Du eine sog. Nol-Card erwerben, auf die ein Guthaben für die Busfahrt gebucht wird. Die für den innerstädtischen Busverkehr in Abu Dhabi gültige Hafilat-Card kann leider nicht verwendet werden. Das liegt daran, dass die Inter-Emirates-Busse von der Dubaier Verkehrsbehörde RTA aus gesteuert werden – und in Dubai wird für den öffentlichen Verkehr eben die Nol-Card verwendet. Sagst Du am Schalter, dass Du nach Dubai fahren willst, fragt Dich der Verkäufer, ob Du schon eine Nol-Card hast. Ist dies der Fall, lädt er sie entsprechend auf („card top up„). Hast Du noch keine, verkauft er sie Dir direkt mit dem passenden Guthaben für die einfache Fahrt.

So setzt sich der Ticketpreis zusammen

Die silberfarbene Nol-Card gibt es zu einem Grundpreis von AED 6. Sie ist aber gekoppelt an ein Kartenguthaben von AED 24, das Du direkt mitkaufen musst. Damit fehlt für die Reise nach Dubai ein Restbetrag von AED 1, der noch draufzubuchen wäre. Aus irgendeinem Grund werden aber AED 5 veranschlagt, wahrscheinlich ist das das Top-Up-Minimum.

Die Kosten für die Fahrkarte belaufen sich damit für Reisende, die erst noch die Nol-Card kaufen müssen, auf insgesamt AED 35 (umgerechnet rund 8 Euro) und setzen sich konkret so zusammen:

Nol-Card Preis: AED 6
Purse Balance: AED 24
Card Top Up: AED 5

Beim Einsteigen hältst Du die Karte dann an das Nol-Kartenlesegerät links im Einstiegsbereich des Busses bis ein akustisches Signal erklingt – dann wurde der Fahrtpreis von AED 25 automatisch abgezogen. Verbleiben also noch AED 4 auf der Karte.

Für die Rückfahrt werden dann nur AED 25 fällig, da Du jetzt schon eine Karte besitzt. Aufladen (lassen) kannst Du sie an allen Metro-Stationen. Damit kostet die gesamte Reise umgerechnet um die 14 Euro. Nicht schlecht für insgesamt 4 Stunden Fahrtzeit! Zum Vergleich: Ein Taxi kostet mindestens um die 120 Euro – vorausgesetzt, der Fahrer findet das Ziel in der ihm fremden Stadt schnell.

Drittes Fazit: Zwei Personen zahlen für die Fahrt mit dem Bus von Abu Dhabi nach Dubai nur die Hälfte des Betrags, der für ein Taxi fällig würde. Da der Bus kaum Haltestellen hat, ist man damit zudem genauso schnell wie mit einem Auto.

Sitzen alle? Dann kann es ja losgehen: Dubai wartet!

5. Wie geht es am Ziel weiter?

Bist Du in Dubai angekommen, kannst Du am einfachsten mit dem Taxi oder der Metro zu Deinem Ziel weiterfahren. Je nachdem, an welchen Busbahnhof Du aussteigst, bietet sich eine andere Metro-Linie an (grüne Linie vs. rote Linie). Weitere Infos unter: http://dubaimetro.eu/stations.

Taxifahren ist in Dubai übrigens genauso billig wie in Abu Dhabi, allerdings sollte man die Staus in Dubai nicht unterschätzen. Es kann überaus nervig sein, dort mit dem Auto zu fahren, das ist überhaupt kein Vergleich mit den Straßen Abu Dhabis …

6. Wertvolle Insider-Tipps für Deine Busfahrt

Wochenende

Wie überall auf der Welt kann es an den Wochenenden voller werden. In den VAE sind Freitag und Samstag die freien Tage. Einige Leser schrieben mir, dass sie an einem Freitag unheimlichen Andrang erlebt haben; ich bin jedoch bisher nur unter der Woche und samstags gefahren und es war nie überfüllt.

Frauen und Männer

Einige Busse könnten Sitzbereiche nur für Frauen bzw. Familien haben. Ist dies der Fall, befinden sich diese im vorderen Bereich und sind entsprechend gekennzeichnet. Single-Männer oder Männer-Gruppen sollten dort nicht Platz nehmen, sondern sich nach hinten setzen. Gemischtgeschlechtliche Pärchen dürfen in der Regel nebeneinander sitzen. Umdisponiert wird höchstens, wenn der Frauenbereich nicht voll besetzt ist, Frauen aber in der „Männersektion“ sitzen, und Einzelmänner zusteigen.

Nol-Card aufladen (lassen?)

Wer spät aus Dubai zurückfahren möchte, findet die Fahrkartenschalter unter Umständen nicht mehr besetzt. So ging es mir nach 23:00 Uhr an der „Ibn Battuta Station“. Eigentlich kein Problem, denn es gibt ja Aufladeautomaten. Aber herrjeh, was war das für ein Akt, die Nol-Card am Automaten aufladen zu wollen: Die Menüführung war nicht gerade selbsterklärend, ein Geldschein nach dem anderen kam aus unerklärlichen Gründen wieder raus und dazu noch lange Wartezeiten, weil auch die Vordermänner an der Bedienung scheitern. Daher entweder schon zu Fahrtbeginn ausreichend Guthaben für die Rückreise draufbuchen lassen. Oder während des Sightseeings in Dubai zwischendurch mal an einer Metro-Station dran denken: Wahrscheinlich fährst Du sowieso mal mit der Metro und musst die Karte entsprechend aufladen lassen – warum nicht also gleich darum bitten, schon mal den Betrag für die Busrückfahrt draufzubuchen?

Weiterkommen vorab planen

Überlegt Euch unbedingt vorher genau, wie Ihr von der Bushaltestelle weiterkommen möchtet und schaut Euch auf einer Karte an, in welche Richtung Ihr dafür gehen müsst. Die Metro-Anbindung „Al Ghubaiba“ erreicht man beispielsweise von der Bushaltestelle aus erst nach 5 Minuten Fußweg – sie ist aufgrund der Entfernung auch nicht direkt zu sehen. Gerade in den Sommermonaten kann jeder Meter, den man laufen muss, einer zu viel sein! Bei Google Maps könnt Ihr Euch zum Beispiel nahegelegene Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs anzeigen lassen.

Letzter Bus weg

Letzten Bus verpasst? Keine Panik! Es sind überall Taxis greifbar. Eine Fahrt kostet mit ca. 60 Euro auch nicht die Welt – zumindest nicht verglichen mit derselben Strecke in Deutschland.

7. Abfahrtszeiten für die Strecke Dubai – Abu Dhabi

Um die Fahrzeiten für die Rückfahrtsstrecke Dubai – Abu Dhabi in Erfahrung zu bringen, kannst Du das Online-Tool Wojhati Planner nutzen. Ich habe die beiden Hauptstationen schon eingetragen – Du müsstet nach dem Klick auf den Link nur noch Reisedatum und Uhrzeit hinzufügen:

1. Für die Abfahrt ab Dubai / Al Gubaiba

2. Für die Abfahrt ab Dubai / Ibn Battuta.

Tipp: Nutze den Planner sicherheitshalber auch, um die Abfahrtszeiten für Deine Hinfahrt nach Dubai zu verifizieren. Die hier verlinkten Abfahrtspläne könnten irgendwann veraltet sein.

Mit dem Taxi Abu Dhabi erkunden: Günstig & unkompliziert

Leserfrage: Was kostet Taxifahren in Abu Dhabi (mit mehreren Personen)?

„Wir werden im Oktober in Abu Dhabi sein. Kannst du mir sagen, ob wir (5 Personen) ein Sammeltaxi oder zwei einzelne Taxen nehmen sollen (wegen der Kosten)? Kannst du, wenn ein Sammeltaxi sinnvoll ist, eine Firma empfehlen?“

Meine Antwort:

Ich habe noch kein Sammel- bzw. Großraumtaxi in Abu Dhabi gerufen, daher kann ich keine sichere Preisangabe machen. Ich gehe aber schwer davon aus, dass sich die Preise nach denen richten, die für eine normale Taxifahrt anfallen (aktuelle Preise siehe unten). Für den Tag Eurer Ankunft müsst Ihr Euch schon mal keine Gedanken machen, denn gewiss ist, dass die sog. Luxury Airport Taxis sehr geräumige Vans sind, in denen bis zu 7 Personen Platz finden. Was die kosten kannst Du hier nachlesen.

Taxifahren in Abu Dhabi ist aber im Vergleich zu Deutschland sehr günstig und anders als hier sind Taxis auch nahezu immer und überall verfügbar. Somit macht es sicher preislich nicht so den Unterschied, wenn Ihr direkt zwei reguläre Taxis für Eure Gruppe „in Beschlag nehmt“. Als wir zu sechst in den Emiraten waren, haben wir stets zwei Taxis für alle Fahrten genommen. Auf die Idee, immer erst extra ein Großraumtaxi zu bestellen, sind wir ehrlich gesagt gar nicht gekommen … Viel zu umständlich, da man erst ein Call-Center anrufen muss und keine Lust, zu warten! ;-)

Denn natürlich ist es in Abu Dhabi auch nicht anders als anderswo auf der Welt: Taxis für mehr als 4 Fahrgäste stehen nicht an jeder Ecke und müssen erst gerufen werden. Da hat man dann unschöne Wartezeiten in der Hitze und noch extra Gebühren (siehe Preisliste unten). Winkt man einfach ein Taxi vom Straßenrand heran (was dort übrigens durchaus üblich ist) oder steigt an einem Taxistand am Flughafen, Hotel oder einer Mall in einen Wagen, kann man sofort losfahren und es entfallen die Extra-Buchungsgebühren.

Dennoch: Es gibt definitiv Großraumtaxis in Abu Dhabi – seltsamerweise scheinen die meisten von ihnen aber vor den Türen der Hotels auf Yas Island zu warten. So konnte ich es zumindest beobachten, als ich einmal auf Yas übernachtet habe. ;-)

Mehr Infos benötigt? Alles über Taxis in Abu Dhabi

Folgende authorisierte Taxiunternehmen gibt es in Abu Dhabi: Cars Taxi, Al Ghazal Transport, Arabia Taxi, Emirates Taxi, National Taxi und Tawasul Transport. Hier sind weitere für Urlauber wissenswerte Infos rund um das Taxifahren in der Wüstenstadt.

Taxipreise: Was kostet die Fahrt?

Taxifahren ist billig in Abu Dhabi – zumindest, wenn man die Preise mit denen daheim vergleicht. Kein Wunder: Die Regierung bezuschusst diese Art des öffentlichen Fortbewegungsmittels, denn als Alternative bietet sich für die 1,2 Millionenstadt sonst nur noch der Busverkehr.

Ihr möchtet wissen, was Ihr zahlen müsst? Dann schaut Euch hier zur groben Orientierung hier die Taxipreise pro Kilometer an. Sie wurden 2017 erstmalig nach einer längeren Stabilitätsperiode erhöht und sehen in Abu Dhabi (letzter Check: Februar 2019) jetzt wie folgt aus:

Tagsüber: 6:00 Uhr – 22:00 Uhr

Flagfall – Taxameterstart
5,00 VAE Dirham

Mindestbetrag
12,00 VAE Dirham

Kilometerpreis
1,82 VAE Dirham je km

Pro Minute Wartezeit
0,50 VAE Dirham

Gebühr für Buchung über das Callcenter
4,00 VAE Dirham

Nachts: 22:00 Uhr – 6:00 Uhr

Flagfall – Taxameterstart
5,50 VAE Dirham

Mindestbetrag
12,00 VAE Dirham

Kilometerpreis
1,82 VAE Dirham je km

Pro Minute Wartezeit
0,50 VAE Dirham

Gebühr für Buchung über das Callcenter
5,00 VAE Dirham

Spezielle Flagfalls

Flagfall – Taxameterstart bei Events
20 VAE Dirham

Flagfall – Taxameterstart bei Transport ab Hafen (Cruise Terminal)
20 VAE Dirham

Flagfall – Taxameterstart bei Transport ab Flughafen (kleines Taxi)
20 VAE Dirham

Flagfall – Taxameterstart bei Transport ab Flughafen (großes Taxi)
25 VAE Dirham

Damit bezahlt Ihr rein für den Kilometer umgerechnet nur läppische 0,45 Euro. Da ist ungefähr ein Drittel der Kosten, die in Deutschland für die gleiche Leistung anfallen. Ein Rechenbeispiel: Jemand, der vom Flughafen in Abu Dhabi zum Cruise Terminal fahren möchte, muss laut Google Maps ungefähr 42 Kilometer zurücklegen, wenn der Taxifahrer die minimal längere, aber weniger verstaute Strecke nimmt. Das wären dann 25 AED Flagfall (großes Flughafentaxi) + (1,82 AED Kilometerpreis x 42) = 101,44 AED, was umgerechnet etwa 25 Euro sind.

Bezahlung: Wie entlohnt man den Fahrer?

Was Ihr genau bezahlen müsst zeigt Euch das gut sichtbare Taxameter während der Fahrt kilometergenau in Echtzeit an. Die Fahrer sind per Gesetz angewiesen, das Taxameter zu nutzen! Tatsächlich war es bei all meinen vielen Fahrten immer ungefragt eingeschaltet und es gab deswegen nie Diskussionen.

Von Kreuzfahrttouristen habe ich aber schon unschöne Ausnahmen mitbekommen. Also achtet bitte darauf, insbesondere bei den Fahrten ab dem Cruise Terminal, dass das Taxameter läuft. Ansonsten besteht darauf, wieder aussteigen zu dürfen oder droht dem Fahrer, dass Ihr ihn meldet (siehe nächstes Kapitel). Gut zu wissen: Nach den Bestimmungen der TransAD ist die Taxifahrt gratis, wenn das Taxameter nicht eingeschaltet ist! Das könnt Ihr – neben den Tarifen – hier nachlesen.

Ein kleines Trinkgeld ist kein Muss. Ich finde es aber – sofern man zufrieden war – durchaus angemessen. Denn die Fahrer müssen lange Stunden arbeiten, bevor sie in den Bereich einer Provision kommen, um ihr eher niedriges Grundgehalt aufzustocken. Vieles von dem verdienten Geld schicken sie direkt ihren Familien im Heimatland. Wir haben immer ca. 10 % gegeben.

Wichtig: Bezahlt wird nach der Fahrt noch immer in bar – Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Das soll sich aber bald ändern; die Einführung eines kartenbasierten Bezahlsystems wurde für Ende 2018 angekündigt. Noch gibt es dazu aber leider keine neuen Infos. Eine Besonderheit der Luxury Taxis am Flughafen ist, dass sie andere Währungen akzeptieren.

Aussehen & Ausstattung: Wie erkennt man ein Taxi?

Ein öffentliches Taxi in Abu Dhabi erkennt Ihr an der Farbe Silber und dem gelben Taxi-Schild auf dem Dach. Die einzige Ausnahme ist der Flughafen; hier nehmen schwarze Mercedes-Vans als sog. Luxury Taxis Passagiere auf. Die Taxivans und -limousinen haben aber auch eine entsprechende Aufschrift, sodass es zu keinen Verwechslungen kommen sollte. Bitte beachtet zudem: Alle offiziellen Taxis haben ein (funktionierendes) Taxameter!

Ich schreibe das deswegen, weil ich am Flughafen auch schon von Privatleuten angesprochen wurde, die sich mit Fahrdiensten was dazuverdienen wollten. Die Person kam im Arrival-Bereich auf mich zu und fragte, ob ich ein Taxi brauche. Ich bejahte und wurde zu meiner Überraschung zu einem Privatwagen geführt. Ich entschloss mich trotzdem, mitzufahren, obwohl ich mich leicht übertölpelt fühlte. Es gab bei dieser Fahrt aber rein gar nichts zu tadeln. Das Auto war sauber, der Fahrer höflich und der Preis entsprach dem, was ein offizielles silbernes Taxi gekostet hätte.

Die Taxifahrer: Mit wem hat man es zu tun?

Die Autos werden allesamt von uniformierten Fahrern gesteuert. Die Taxifahrer sind zu uns auch immer freundlich und hilfsbereit gewesen und konnten Englisch, auch wenn manchmal eher schlecht als recht. Bedenkt, dass die meisten Fahrer als Gastarbeiter in die VAE kommen und manche noch recht neu dabei sind.

Die meisten quatschen nicht viel, vor allem dann nicht, wenn man als Frau allein einsteigt, denn schließlich möchte man ja keinen falschen Eindruck erwecken. Aber wenn Ihr merkt, dass einer in Plauderstimmung ist und Ihr auch Lust habt, Euch ein bisschen zu unterhalten, könnt Ihr ihn z.B. neben Sehenswürdigkeiten auch mal nach seinem Heimatland und seiner Familie fragen und wann er wieder hinfliegt. Das wird er zu schätzen wissen.

Wenn Ihr als Frau allein unterwegs seid, könnt Ihr nach einem Family-Taxi schauen. Das Besondere daran ist, dass diese Art Taxi ausschließlich von Frauen gesteuert werden. Männliche Alleinreisende werden nicht aufgenommen. Als Paar oder Familie kann man meiner Erfahrung nach aber mitfahren.

Landesspezifische Verhaltensregeln: Was ist wichtig?

Für Frauen ist es angemessen, sich auf den Rücksitz zu setzen, wenn sie mit einem Taxi fahren, das kein spezielles Frauentaxi ist. Den Platz direkt neben dem Fahrer einzunehmen, würde als unschicklich gelten. Auch würden es manche Fahrer (je nach Alter und Herkunftsland) seltsam finden, wenn eine einzelne zum Quatschen aufgelegte Frau im Taxi einfach offenherzig ein Gespräch beginnt.

Paare sollten es unterlassen, zu kuscheln oder sich gar zu küssen, das könnte wirklich großen Ärger geben, wenn man an einen sehr konservativen Fahrer gerät.

Sicherheit: Ist Taxifahren in Abu Dhabi gefährlich?

Die Wagen sind gepflegt, die Gurte funktionieren einwandfrei und die Klimaanlage läuft. :-) Die äußeren Rahmenbedingungen für ein sicheres Ankommen sind also gegeben. Allerdings wird in den Emiraten gern schnell gefahren und manchmal kam es mir selbst innerhalb eines Staus so vor, als würde der Taxifahrer Vollgas geben und wieder entsprechend hart abbremsen, sobald es 5 Meter vorangeht …

Die Regierung hat sich deswegen aber eine Sicherheitsmaßnahme einfallen lassen: Alle Taxis in Abu Dhabi werden ständig durch GPS geortet und übertritt ein Fahrer das Geschwindigkeitslimit, kommt eine automatische Ansage vom Band, die eine Warnung ausspricht. Zudem sorgen in den letzten Jahren immer mehr aufgestellte Blitzer dafür, dass der „Volkssport Speeding“ eingedämmt wird.

Apropos Sicherheit: Es gibt auch immer eine Anzeigetafel mit Passbild und Namen das Taxifahrers in jedem offiziell als Taxi fahrendem Auto. So weiß man bei eventuellen Problemen, von wem man chauffiert wurde. Die Telefonnummer der Beschwerdehotline steht praktischerweise auch direkt dabei.

Taxiarten: Welche Spezialtaxis gibt es für wen?

Speziell für allein reisende Frauen (mit Kindern), aber auch Familien (inklusive Vater), gibt es Taxis von Frauen für Frauen. Es handelt sich um sog. Family-Taxis mit pinkfarbenen Dächern, die in Abu Dhabi und Dubai von weiblichen Fahrern gesteuert und vor allem von allein reisenden Frauen gern genutzt werden. Ist solch ein Taxi gerade nicht verfügbar, kann „frau“ ohne männliche Begleitung natürlich auch ein herkömmliches Taxi wählen, setzt sich aber am besten auf den Rücksitz, um Missverständnisse zu vermeiden.

Von den luxuriösen Flughafentaxis, mit denen man ab Airport zu seinem Ziel gelangen kann, war oben schon die Rede. Diese sind kleine schwarze Mercedes-Vito-Vans und damit geräumiger. Im Grundpreis sind sie minimal teurer, der Kilometerpreis ist derselbe. Die Fahrer und Fahrerinnen werden danach ausgesucht, dass sie multilingual sind und sich besonders gut in Abu Dhabi auskennen. Stellt also ruhig auf dieser ersten Fahrt nach Eurer Ankunft schon ein paar Fragen! Gegenwärtig sind diese Taxis nur vor den Terminals 1 und 3 zu bekommen.

Seit 2013 gibt es in Abu Dhabi auch besondere Taxis für Rollstuhlfahrer, die unter anderem mit einem elektronischen Lift und speziellen Halterungen ausgestattet sind und überdies von speziell ausgebildeten Fahrern und Fahrerinnen gesteuert werden. Diese Taxis müssen über die Zentrale (siehe unten) angefordert werden, am besten mindestens 30 Minuten vorher.

Kindersitze sind bisher nur in sehr wenigen Taxis vorhanden, auch hier muss zuvor ein entsprechendes Taxi angefordert werden. In den Luxury Airport Taxis können für den Weg ab Flughafen entsprechende Sitze jedoch problemlos installiert werden. Urlauber mit Kindern könnten zu Stoßzeiten auf den (via App funktionierenden) Fahrservice „Careem“ ausweichen. Dieser hat mit seinem Programm „Careem Kids“ die Option geschaffen, dass die angeforderte Limousine einen Universalkindersitz für Kinder mit einem Gewicht von bis zu 30 kg enthält. Zum Thema Kindersitz in Taxis der VAE könnt Ihr hier mehr lesen.

Besonderheiten im Taxi-Alltag: Was ist neu?

Was läuft beim Taxifahren in Abu Dhabi sonst noch anders als in Deutschland? Darauf müsst Ihr Euch einstellen. Die Fahrzeuge:

  • sind kameraüberwacht.
  • verfügen über WLAN.
  • werden seit Sommer 2018 nach und nach durch Benzin-Elektro-Hybrid-Autos (Toyota Camry Hybrid) ersetzt.

Mögliche Probleme (und wie man sie löst)

Es kam schon vor, dass Fahrer einen Ort nicht kannten, zu dem wir wollten. In Abu Dhabi war es das Falkenhospital und der Spot vom den aus die Kajaktouren starten, in Dubai war es der Creekside Park. Aber mithilfe der Karte aus unserem Print-Reiseführer bzw. Kartenmaterial von Google Maps, das ich für jedes via Taxi angestrebte Ziel vor der Reise idealerweise ausdrucke oder auf dem Smartphone mitlaufen lasse, sind wir immer zum Ziel gelangt – wenn auch gerade im Falle der Falkenklinik etwas verspätet. Die Vorbereitung der Route ist damit insbesondere dann zu empfehlen, wenn man an einer Sehenswürdigkeit einen Termin für eine Führung hat, damit keine wertvolle Zeit für Irrfahrten draufgeht.

An dieser Stelle ein genereller Hinweis: In Abu Dhabi fahren viele Taxifahrer eher nach „landmarks“ und nicht so sehr nach Straßennamen. Daher hilft es immer, Parks, Banken, Einkaufszentren oder Hotelnamen bei der Erteilung von Anweisungen zum gewünschten Ziel mit zu nennen. Wenn sie nicht weiter wissen, rufen sie aber auch mal in der Zentrale an oder fragen unterwegs bei einem kurzen Stopp einen Kollegen – alles schon erlebt! Die wenigsten werden beim Einsteigen zugeben, dass sie das Ziel nicht genau kennen …

Ein anderes unangenehmes Erlebniswar, dass uns mehrere Taxifahrer hintereinander nicht mitnehmen wollten. Wir wollten einfach nur ins Nachbaremirat gebracht werden. Das passierte allerdings nicht in Abu Dhabi, sondern in Dubai. Wie sich herausstellte, wollten die Fahrer nicht von Downtown Dubai nach Shardscha fahren, weil die Strecke zu diesem Zeitpunkt (Rush Hour!) übelst verstaut war und sie offenbar keine Lust darauf hatten, mit uns im Stau stehend weniger zu verdienen. Wendet Euch in solchen Fällen an das Personal Deines Startpunkts und bitte sie, ein Taxi zu finden. Letztlich hat sich nämlich ein Security-Mitarbeiter der Mall, die wir besucht hatten, unser angenommen und uns einen „willigen“ Taxifahrer verschafft.

Taxirufnummer für ganz Abu Dhabi

Die Nummer 600-535353 solltet Ihr Euch notieren bzw. einspeichern, darunter erreichst Ihr das Call-Center von TransAD, dem Centre for Regulation of Transport by Hire Cars in the Emirate of Abu Dhabi, von dem die Taxiunternehmen Fanchisenehmer sind. Von dort aus schickt man Dir jederzeit ein Taxi zu Deinem aktuellen Standpunkt.

Bei der Hotline sollte man immer vorab bestellen, wenn man ein Spezialtaxi braucht. Ihr könnt also dort anrufen, um nach einem Großraumtaxi zu fragen, ein Familiy-Taxi mit Kindersitz zu bestellen oder ein Taxi für Personen mit Behinderung zu buchen. Bis auf die von Frauen gesteuerten Family-Taxis sind mir Spezialtaxis wie die gerade genannten in der Innenstadt nie aufgefallen, denn es gibt davon natürlich weniger. Aber wie vorher erwähnt, gibt es die Großraumtaxen definitiv und sie fahren sicher auch mal von Yas Island herunter. ;-)

Die Smartphone-Fans unter uns können sich auch eine App für Taxis in Abu Dhabi installieren und auf diese Weise ihre Buchungen regeln. Dies ist natürlich besonders praktisch, wenn man sich als Tourist in der Umgebung nicht auskennt, da das Handy via GPS sowohl den eigenen Standpunkt wie auch den Aufenthaltsort des nächsten Taxis ausfindt macht und anzeigt. Die Version für Android findet man hier.  Aktuell ist die App leider nur mit einer emiratischen Telefonnummer zu verwenden. Vielleicht ist sie also eine Option für Reisende, die sich für Ihren Abu Dhabi Aufenthalt eine Prepaid-Card für ihr Handy holen möchten.

Rechte und Pflichten der Fahrgäste

Als Taxi-Passagiere in Abu Dhabi habt Ihr das Recht,

  • die genaue Route zu bestimmen.
  • das Taxameter immer zu sehen.
  • das Zusteigen anderer Fahrgäste abzulehnen.
  • auf eine eingeschaltete Klimaanlage zu bestehen.
  • zusätzliche Kosten oder ein Trinkgeld abzulehnen.
  • den Ausweis des Fahrers zu sehen.

Ihr seid im Gegenzug dafür verantwortlich,

  • den kompletten Fahrpreis, einschließlich aller Gebühren zu zahlen.
  • zu allen Zeiten angegurtet zu sein.
  • im Taxi nicht zu essen, trinken oder zu rauchen.
  • den Fahrer nicht zu bitten an verbotenen oder unsicheren Stellen anzuhalten.
  • sicherzustellen, dass Kinder in einem Kindersitz gesichert sind.

Taxifahrten nach Dubai und zurück

Wer einen Ausflug ins Nachbaremirat plant und nicht den Bus nehmen will: Kein Problem, das geht auch mit dem Taxi! Empfohlen wird, bei Reiseabsichten in andere Emirate wie Dubai besser am Busbahnhof von Abu Dhabi ein Taxi zu suchen, weil dort auf jeden Fall Fahrzeuge warten, die auch längere Fahrten unternehmen.

Ich bin selbst schon mit dem Taxi zwischen den beiden Städten gependelt, habe allerdings nie darauf geachtet, wo ich mir das Taxi geschnappt habe. Zu beachten ist lediglich, dass man nicht erwarten kann, dass sich ein Fahrer aus der einen Stadt in der anderen super gut auskennt. Je nach Ziel und Kenntnisstand des Fahrers ist dann die eine oder andere „Extrarunde“ in Kauf zu nehmen. Im schlimmsten Fall hält der Fahrer irgendwo an und bittet Euch, in ein anderes „ortskundiges“ Taxi umzusteigen. So ist es mir schon gegangen.

Wenn Euch interessiert, was ein Taxikilometer für Dubaier Taxen zu welcher Tageszeit kostet: Die Preise sind ganz ähnlich wie die oben für Abu Dhabi aufgelisteten. Nur die Buchung über das Call-Center schlägt in Dubai mit ein paar mehr Dirham zu Buche.

Kinder auf Taxifahrt in Abu Dhabi – ohne Kindersitz?

Ich werde häufiger gefragt, ob die Taxis in Abu Dhabi mit Kindersitzen ausgerüstet seien und falls nicht, was Eltern tun können, um samt Nachwuchs trotzdem sicher herumzukommen. Eure Situationen waren dabei ganz unterschiedlich: Manche hatten ein 8 Monate altes Baby und wollten nur die Fahrt vom Flughafen zum Hotel bestreiten. Andere reisten mit einem 2,5 Jahre alten Kind und wollten auch ein bisschen Sightseeing machen.

Zugegeben: Weil ich dem Problem noch nicht gegenüberstand, wie man ein Baby oder Kleinkind in Abu Dhabi am sichersten mit dem Taxi transportiert, musste ich erst ein bisschen recherchieren. Aber das Thema ist wichtig und interessant und ich meine, ich habe ich bei meiner Recherche ein paar Lösungswege inkl. Alternativen gefunden, die für manche Eltern sicher hilfreich sind. Los geht’s!

Der lange Kampf um sicheres Autofahren für Kinder in den VAE

Fakt ist, dass die Vereinigten Arabischen Emirate eine der höchsten Verkehrsunfallraten der Welt haben; Hauptursache ist zu schnelles und rücksichtsloses Fahren. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, war noch im März 2013 in den Gulfnews zu lesen, dass rund 90 % der Kinder in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht angeschnallt im Auto fahren. Inzwischen (Stand 2019) sind es „nur“ noch 34 %, was aber immer noch bedenklich ist, da nach wie vor fast 70 Prozent der Todesfälle schwerverletzter Kinder durch Verkehrsunfälle verursacht werden.

Kindersitzpflicht in den Emiraten – ein weiter Weg

Während es in Dubai seit 2011 schon entsprechende Gesetze, gibt, war die Gesetzeslage in Abu Dhabi auch 2013 noch nicht so weit. Die Verantwortlichen im Innenministerium arbeiteten zwar unter Hochdruck an Vorschlägen, das Verkehrsrecht für alle Emirate zu aktualisieren, allerdings hieß es 2014 noch, dass der Durchbruch frühestens 2015 zu erwarten sei. Die Zielgebung: Kindersitze sollen künftig überall in den VAE obligatorisch sein!

Im Mai 2016 war man jedoch noch immer nicht weiter und die Zeitung „The National“ schrieb wieder „nur“ von der Wichtigkeit des Themas und der Hoffnung der Befürworter. Neben solchen Zeitungsartikeln gab es immer wieder auch landesweite Werbekampagnen, um die Eltern für das Thema zu sensibilisieren und sie auch ohne gültiges Gesetz zum Handeln anzuregen. Es musste 2017 werden, um den Durchbruch zu erlangen!

Umfassendes Gurt-Gesetz endlich in Kraft!

Am 1. Juli 2017 war es dann endlich soweit: Die Emirate führten das „holistic seat belt law“. Dieses besagt, dass ab sofort jeder Fahrgast mit einem eigenen Gurt angeschnallt sein und jedes Kind einen passenden Kindersitz haben muss. Bei Zuwiderhandlung wird ein Bußgeld verhängt.

Wie nötig dieses Gesetz ist, wird einem schlagartig klar, wenn man als Verkehrsteilnehmer in Dubai und Abu Dhabi mal genauer hinsieht. Ich zumindest konnte währen meiner vielen Reisen immer wieder Kinder beobachten, die während der Fahrt unangeschnallt auf den Rücksitzen herumtobten oder sich gar sich weit aus dem Fenster lehnten. Auch Erwachsene sind manchmal nicht angeschnallt – und hier kann man noch nicht mal sagen, dass alle diese Entscheidung selber tragen. Zum Beispiel fürchte ich, dass es in einigen der klapprigen Arbeiter-Busse für die Fahrgäste gar keine Möglichkeit gibt, sich anzuschnallen.

Im Laufe der Zeit wurden solche Beobachtungen glücklicherweise weniger, aber noch scheint die Dringlichkeit der Sache nicht in allen Köpfen angekommen. So ist in Interviews mit Eltern zu lesen, dass sie nun wie vom Gesetz verlangt zwar einen Kindersitz besorgt haben, die Kinder aber dennoch dann und wann abschnallen, wenn sie unruhig werden und nicht mehr stillsitzen möchten.

Kindersitze im Taxi

Nun, da das Gesetz sich zur Kindersitz- und Gurtpflicht klar positioniert hat, zeigt sich aber, dass es trotzdem noch offene Fragen gibt. Nämlich dann, wenn es um das Thema Taxi geht. Taxifahren ist in Abu Dhabi eine der gängigsten Methoden, sich von A nach B zu bewegen, denn der öffentliche Nahverkehr ist nicht besonders gut ausgebaut und die Tarife sind sehr preiswert. Jedoch: Stand 2017 gab es in Abu Dhabi nur 150 Taxis, die mit entsprechenden Sitzvorrichtungen für Kinder ausgestattet waren.

Sitze nicht flottenübergreifend vorhanden

Taxis, die passende Kindervorrichtungen haben, zählen in der Regel zu den sog. Familiy-Taxis (silberfarbene Toyota Innova), die ausschließlich von Frauen gesteuert werden! Diese sind durch einen Anruf beim TransAD Call-Center unter der Nummer 600535353 zu buchen. Da aber immer noch nicht alle Familientaxis derart mit Sitzen ausgestattet sind und diese weniger zahlreich sind als herkömmliche Taxis, kann die Bestellung eines solchen Taxis längere Wartezeiten als gewöhnlich nach sich ziehen.

Damit wären die zwei wichtigsten Probleme auch schon genannt: Die Fahrzeuge mit Kindersitzen machen gerade mal 2 % der gesamten Flotte aus und das Buchen muss vorab über das Callcenter erledigt werden. Beides Faktoren, die eine Taxifahrt mit Kindern zur Geduldsprobe machen können. Was, wenn das gebuchte Taxi nicht kommt? Was, wenn man aus einem unvorhergesehenen Grund spontan eine Fahrt braucht? Normalerweise winkt man sich in Abu Dhabi nämlich wie in Hollywoodfilmen einfach einen Wagen von der Straße heran.

Diese Fragen müssen sich wenigstens Ankömmlinge am Flughafen von Abu Dhabi nicht stellen. Für sie gibt es gute Nachrichten: In den Airport-Taxis haben die Fahrer die Möglichkeit, rasch einen Kindersitz zu installieren, wenn dies von den Fahrgästen gewünscht wird. Gemeint sind die sog. Luxury-Airport-Taxis (schwarze Mercedes-Vans) die an allen Terminals zur Verfügung stehen.

Kindersicherheit im Taxi als rechtliche Grauzone?

Was also tun? Klar ist, dass man sich nicht darauf verlassen sollte, immer nach Wunsch ein Taxi mit Kindersitz zu bekommen. Ob man nun gegen das Gesetz handelt, wenn man die Kinder auf dem Rücksitz ohne spezielle Sitzvorrichtung anschnallt oder ob das geduldet wird, ist mir aktuell nicht ganz klar.

Denn während das Department of Municipal Affairs and Transport’s Integrated Transport Centre (ITC) in den Gulf News erklärt hat, dass man das Kind – sofern ein Kindersitz im Taxi nicht verfügbar sei – auf dem Rücksitz anschnallen solle, spricht die offizielle Webseite des Departments Of Transport im sog. „Road User Code für Abu Dhabi“ eine andere Sprache. Dort wird nämlich auf Seite 47 beim Thema Taxi die Sicherheitsverantwortung den Eltern übertragen:

It is mandatory for passengers to ensure that any children under 12 months are secured in an approved child restraint

road User Code For Abu Dhabi Emirate

Aber egal, ob die Taxifahrt ohne passenden Kindersitz geduldet wird: Viele Eltern möchten gar nicht, dass das Kind auch nur eine einzige kurze Strecke mit dem Sicherheitsrisiko unterwegs ist, das ein fehlender Sitz birgt. Also müssen Abu-Dhabi-Urlauber zur Sicherheit eigene Vorkehrungen treffen.

Taxifahren mit Kindern in Abu Dhabi: Best Practises

Der Duktus ist klar: Geht nicht davon aus, dass Ihr in normalen Taxis Kindersitze oder Polster zur Sitzerhöhung bekommt. Und trefft Vorkehrungen für den Fall, dass kein Familiy-Taxi verfügbar ist! Auch wenn inzwischen entsprechende Gesetze erlassen wurden bzw. die Wichtigkeit der Thematik im Bewusstsein der Bevölkerung langsam ankommt, ist wird die Versorgungslage bei den Taxiunternehmen immer noch lückenhaft.

Nachdem ich nun viel recherchiert und mich mit Eltern ausgetauscht habe, bleiben meiner Meinung nach folgende Möglichkeiten, um kleine Kinder auf Entdeckungsfahrt rund um Abu Dhabi in Taxis zu sichern:

4 Ideen für maximale Flexibilität

  • Den eigenen Kindersitz aus Deutschland mitbringen. Bitte vorher bei der Fluggesellschaft informieren, ob man ihn auf dem Flugzeugsitz verwenden darf, damit man den Sitz nicht extra als Gepäckstück aufgeben muss.
  • Das Hotel anschreiben. Manche Häuser habe eine eigene Fahrzeugflotte mit unterschiedlicher Ausstattung. Das ist natürlich teurer als die Taxifahrt mit einem öffentlichen Taxi. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich sogar die Gelegenheit, einen Sitz tageweise zu mieten?
  • Bei einem lokalen Auto-Verleiher anfragen, ob es möglich sei, nur einen Sitz auszuleihen bzw. diesen nach der Rückgabe des Mietwagens noch etwas länger zu behalten.
  • Einen Sitz oder eine Babyschale mieten, zum Beispiel bei Rentacrib.ae. Die liefern die sogar die gemietete Ware zu einer Wunschadresse in Abu Dhabi.

All diese Möglichkeiten haben aber einen entscheidenden Haken: Man muss am Ziel immer den Kindersitz rumschleppen, egal, ob es abends ins Restaurant geht oder tagsüber zum Sightseeing. Keine schöne Vorstellung, vor allem bei der Hitze! Wie lauten hier die Alternativen?

7 Ideen ohne Schlepperei

  • Wie oben beschrieben Airport- und Family-Taxis nutzen.
  • Private Chauffeur-Unternehmen anmailen und die Lage bezüglich eines Kindersitz-Services checken. Sollte es wirklich Taxi-Limos geben, die gut für Kinder jeden Alters ausgestattet sind, wären ja Preise interessant und auch die Frage, wie wahrscheinlich es ist, schnell und unkompliziert an so ein Fahrzeug zu kommen.
  • Einen aufblasbaren Kindersitz kaufen (danke für diesen Tipp, Katrin!). Dieser ist zwar bei weitem nicht so sicher wie ein richtiger Kindersitz, aber sicher besser als gar kein Schutz. Angekommen am Ziel wird einfach die Luft herausgelassen und der Sitz zusammengefaltet in einer Tasche verstaut.
  • Einen zum Kindersitz umfunktionierbaren Kinderrucksack kaufen. Auch hier ist die Devise: So reist der Nachwuchs sicherer als ganz ohne Sitzerhöhung.
  • Ganz auf Taxis verzichten und nur mit einem eigenen Mietwagen herumfahren, den man direkt mit Kindersitz anmietet.
  • Ergänzend zum Taxi oder ausschließlich (je nach Geldbeutel) Transportnetzwerke wie Careem.ae nutzen. Wie bei Personenbeförderungsdiensten wie Uber bucht man hier eine sofortige oder zukünftige Fahrt bequem über die Careem-App. Fahrzeuge mit Kindersitz werden eigens angepriesen.
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie dem Bus fahren. Man muss sich zwar erst einmal mit dem Liniennetz vertraut machen, aber diese Variante punktet aus zwei Gründen: Zum einen finden viele Kinder Busfahren spannend und zum anderen kostet das fast nichts. Eine Kampagne in Dubai experimentierte sogar mit fest installierten Kindersitzen in Bussen, was daraus geworden ist, ist mir nicht bekannt. In Dubai kommt man aber ohnehin auch ohne Bus super herum, wenn man die Metro nutzt.

Und nun bin ich gespannt auf Euren Input … Was sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Wie seid Ihr mit Euren Kids in Abu Dhabi beim Taxifahren zurechtgekommen?

Busfahren in Abu Dhabi

Vorteile und Nachteile

Taxifahren ist billig in den Arabischen Emiraten – zumindest, wenn man die Taxipreise mit denen in Deutschland vergleicht. Busfahren ist aber noch viel billiger und mache Urlauber stehen drauf, sich mit dem Bus fortzubewegen. Natürlich haben Busfahrende initial mehr Aufwand, denn sie müssen erste einmal prüfen, welche Buslinien zu welchen Sehenswürdigkeiten fahren und wie das Bezahlsystem in Abu Dhabis Bussen funktioniert. Aber dafür gibt es auf diese Art ganz andere Dinge zu beobachten und zu erleben. Man ist mehr dran am Vibe der Stadt.

Allerdings möchte ich dazu sagen, dass Abu Dhabi für Fußgänger stellenweise ein Alptraum ist. Und Personen, die mit dem Bus fahren möchten, sind nun mal auch bis zu einem gewissen Grad Fußgänger. Konkret: Die Strecke Bushaltestelle – Point Of Interest – Bushaltestelle könnte unter Umständen Unannehmlichkeiten mit sich bringen: Manchmal enden Gehwege abrupt (in einer Baustelle), sind schlecht gepflegt oder schlicht nicht vorhanden. Für das Überqueren von viel befahrenen Straßen gibt es nicht immer eine aus deutscher Sicht 100 % fußgängerfreundliche Option.

Ein Problem aber bleibt: In den Monaten von April bis Oktober macht die Hitze auch schon den kurzen Spaziergang zur nächsten Haltestelle zu einer Herausforderung. Wenigstens sind manche Wartehäuschen klimatisiert.

Wie bezahle ich die Busfahrt?

Touristen, die Bus fahren möchten, müssen sich sei Mai 2015 zunächst eine sogenannte HAFILAT smart card kaufen. Diese kann mit einem Guthaben aufgeladen werden, von dem nach Beendigung der Fahrt ein Teil automatisch abgezogen wird. Wie viel das ist, variiert je nachdem, welche Strecke man zurückgelegt hat. Ist die Karte „leergefahren“, kann sie bei Bedarf wieder aufgeladen werden. Bargeld wird von den Busfahrern in der Regel nicht mehr akzeptiert. So viel zum Prinzip.

Es gibt sechs verschiedene Kartenklassen, wobei die temporäre HAFILAT Karte für Euch als Touristen in den meisten Fällen die beste Wahl sein dürfte. Kaufen kann man diese am Flughafen, in einigen Malls, an den Automaten einiger Haltestellen oder im Ticketverkaufsstelle oder den Automaten des Busbahnhofs (Main/Central Bus Station). Die anderen fünf Kartenarten erfordern eine Personalisierung und können nur bei Vorlage bestimmter Dokumente und eines Passfotos am Busbahnhof oder im Ticketoffice bzw. Kundencenter des Departments of Transport beantragt werden.

Was kostet die Fahrt?

Zur Vorgeschichte: Abu Dhabi Urlauber, die gern öffentliche Verkehrsmittel genutzt haben, mussten am 1. November 2012 feststellen, dass die Fahrtkosten für die Buslinien in der Hauptstadt der Arabischen Emirate um 100% angehoben wurden. Begründet wurde diese Maßnahme damit, dass die Bus-Passagiere den aktuell sehr niedrigen – fast schon symbolisch zu nennenden – Fahrtpreis von nur einem Dirham oft genug nicht zahlen würden. Wie es aktuell um die Kosten für Busfahren in der Hauptstadt der VAE aussieht, erfahrt Ihr hier (Stand Januar 2019).

Für den Kauf der HAFILAT Guthabenkarte fällt eine Grundgebühr an, die einmalig zu entrichten ist. In der Regel sind das AED 5 (was umgerechnet etwas mehr als einen Euro entspricht).

  • Temporary (temporär), Kartengrundpreis AED 5, gültig 14 Tage.
  • Permanent – anonym, Kartengrundpreis AED 10, gültig 5 Jahre.
  • Permanent – personalisiert, Kartengrundpreis AED 5, gültig 5 Jahre.
  • Special needs (Behinderte) – personalisiert, Kartengrundpreis AED 5, gültig 5 Jahre.
  • Senior citizens (Rentner) – personalisiert, Kartengrundpreis AED 5, gültig 5 Jahre.
  • Students (Studenten) – personalisiert, Kartengrundpreis AED 5, gültig 5 Jahre.

Ein Hinweis zum Thema Senioren: Diese können die Busse in Abu Dhabi City kostenlos nutzen und erhalten auf Intercity-Strecken 50 % Rabatt. Allerdings müssen sie sich dazu zuerst die personalisierte Senioren-Karte erstellen lassen. Welche Dokumente genau dazu eingereicht werde müssen, wie lange es dauert, bis die Karte abgeholt werden kann und ob das überhaupt für Touristen möglich ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Selbst wenn es ginge, müssen sich Interessierte fragen: Lohnt sich der Aufwand, um die AED 5 + die AED 2 je gefahrener Strecke zu sparen?

Aktuell kostet eine Fahrt mit dem Bus innerhalb von Abu Dhabi City AED 2 (umgerechnet sind das ca. 0,50 Euro). Genau dieser Betrag wird Euch dann von Eurem Kartenguthaben abgezogen. Wer in die Vorstädte will, muss mit 5 Fils pro Kilometer zusätzlich rechnen, wobei der Durchschnitt bei AED 5 liegen wird. Fahrten zwischen Städten kosten AED 10 pro Kilometer on top.

Wenn Ihr Euch ein Exemplar der Kartenkategorie temporary holt, habt Ihr folgende Optionen, um die Karte mit Guthaben aufzuladen: Entweder ladet Ihr bis zu AED 150 an Guthaben drauf oder für AED 30 direkt einen speziellen „7-Tages-Travel-Pass“, mit dem Ihr an 7 aufeinanderfolgenden Tagen unbegrenzt im Stadtgebiet fahren könnt. Egal, welche Guthaben-Variante Ihr wählt: Mit HAFILAT seid Ihr in den Bussen bequem bargeldlos unterwegs.

Ihr seht: Die Preise sind immer noch lächerlich günstig und keineswegs vergleichbar mit Deutschland! Wer also sparen möchte und nicht leicht aus der Ruhe zu bringen ist, sollte das Busfahren in Abu Dhabi durchaus als Alternative zum Taxi in Erwägung ziehen.

Was ist beim Einsteigen zu beachten?

Beim Einsteigen haltet Ihr die Karte einfach an den kleinen Scanner (card validator) an der Bustür im Businneren, dann sollte ein grünes Licht aufleuchten und Ihr könnt Euch setzen. Das Gleiche dann beim Aussteigen: Die Karte unbedingt wieder an den Scanner halten, um anzuzeigen, dass die Reise an diesem Punkt beendet wird. So wird der Fahrpreis Euch entsprechend auch nur bis zu diesem Streckenteil abgezogen.

Leuchtet ein rotes Licht beim Scannen der Karte, könnt Ihr nicht mitfahren, denn dann ist sie abgelaufen oder kein Guthaben mehr darauf. Um das Guthaben aufzustocken geht Ihr am besten zu einem Service-Schalter am Haupt-Busbahnhof oder im Kundencenter des Department of Transport oder sucht einen Automaten. Da gäbe es beispielsweise Ticket Vending Machines (Busbahnhof, Malls, Flughafen, einige Haltestellen) oder Swift Reloader Machines (Busbahnhof, Malls, Krankenhäuser, klimatisierten Wartehäuschen an den Haltestellen). Hinweis: Die Swift Reloader Machines nehmen nur Banknoten und geben kein Wechselgeld.

Beachtet weiterhin, dass es in den Bussen einen speziellen Bereich gibt, in dem nur Frauen (mit Kindern) Platz nehmen dürfen. Achtet auf die Hinweisschilder – meist ist dieser Bereich im vorderen Teil des Fahrzeugs angesiedelt.

Busverbindungen und Fahrpläne in Abu Dhabi

Wer in Abu Dhabi Bus fahren möchte, sollte sich schon vor Reiseantritt einen Überblick über das Steckennetz verschaffen. Das ist zwar tatsächlich ein bisschen Recherche-Arbeit, aber kein Ding der Unmöglichkeit – folgt dem Link und Ihr findet hier alle Bus-Fahrpläne und Karten mit den Bus-Linien.

Und in Zukunft? Um die Nutzerfreundlichkeit des öffentlichen Transportes zu erhöhen, wird es in den kommenden Monaten auch neue Verbindungen zu anderen Städten geben. Dabei sind aktuell schon einige neue Routen in Betrieb, die sicher auch für Touristen in Frage kommen:

Mussafah Bus Station – Al Ain International Airport
Abu Dhabi International Terminal – Al Ain Bus Station
Abu Dhabi Bus Station – Al Ain Bus Station

Wüstensafari ohne Dune Bashing?

Leserfrage: Gibt es gemächliche Wüstentouren?

Hallo Sarah, mein Mann und ich werden im Februar für 4 Tage in Abu Dhabi sein. Wir würden gerne eine Wüstensafari machen, allerdings bin ich mit meinem Magen sehr empfindlich. Ich habe gelesen, dass die Fahrer beim sogenannten Dune Bashing sehr rasant fahren. Gibt es auch eine Wüstentour, die etwas softer ist? Kannst du mir jemand empfehlen, der so eine Tour anbietet?

Meine Antwort:

Zu Fuß oder mit dem Bus in die Wüste – das geht auch

Gern versuche ich Dir weiterzuhelfen. Inzwischen habe ich so eine All-in-one-Wüstensafari auch mal gebucht, um mitreden zu können. Auch wenn mir dieser durchgeplante und geradezu vollgestopfte Tagesablauf dieser Tagestouren der Erlebnisagenturen nicht besonders zusagt (Henna, Bauchtanz, Sandboarden, Kamelritt, Dune Bashing, Barbecue …). Ich genieße die Wüste lieber in Ruhe inmitten einsamer Dünen von einem schönen Wüstenhotel aus. Mir ist aber natürlich klar, dass das nicht für jeden möglich ist.

Nur gerade bei Deinem Anliegen wäre das eine feine Lösung, denn zum Beispiel im Qasr Al Sarab Hotel in der Liwa-Oase gibt es die Möglichkeit, neben einer Wüstensafari inkl. Dune Bashing auch einen Desert Walk zu buchen. Wichtig ist, dass man auch für diesen geführten Spaziergang in die Wüste hineinfahren (das heißt von den befestigten Straßen runter) muss, sonst gelangt man nicht in die zauberhafte Dünenlandschaft. Man kommt also auch hier nicht drum herum, in so einen Jeep einzusteigen, der natürlich auch schaukelt, wenn er die Dünen überquert. Da es hier aber nicht um die rasante Fahrt an sich geht, wird der Fahrer auf Wunsch sicher gern auch extra-vorsichtig sein.

Eine weitere Möglichkeit wäre für Euch, während eines Dubai-Ausflugs (sofern geplant) mit Big Bus eine Stadtrundfahrt zu machen. Wenn man das Deluxe-Ticket kauft, kann man sich nämlich – zusätzlich zur regulären Rundfahrt – im Rahmen einer „desert sunset tourmit dem Doppeldecker-Bus in eine Art Wüstencamp bringen lassen. Hier reist Du also ganz „normal“ mit dem Bus über befestigte Straßen an. Der Nachteil ist natürlich, dass die Atmosphäre etwas weniger ursprünglich ist.

Am besten direkt beim Safari-Anbieter nachhaken

Nun kann ich natürlich nur schwer einschätzen, was noch tragbar für Dich und Deinen Magen wäre. Ich zum Beispiel habe zweimal einen Ausflug mitgemacht, der explizit als Dune Bashing ausgewiesen war: Die Luft wurde aus den Reifen gelassen, damit man im Sand besser navigieren kann und los ging es! Wir rutschten Hänge herunter, jagten über Hügel und schlugen wahnwitzige Haken. Beim ersten Mal fand ich fand es eher lax … Mit wurde nicht übel, aber ich hatte auch nicht dieses typisch angenehme Flattern in der Magengegend, das man hat, wenn man Achterbahn oder Freefall-Tower fährt. Beim zweiten Mal gab es einen richtigen Schockmoment, wo ich dachte, das Auto kippt jetzt um. Bei dieser Fahrt ist mir hinterher leicht flau im Magen gewesen; ein schönes Flattergefühl wie beim Karussellfahren hatte ich aber auch da nicht, wahrscheinlich müsste dafür das Gefälle größer sein.

Es kommt natürlich sehr darauf an, WIE der Fahrer die Dünen überquert, man kann ja auch langsam fahren und muss es nicht drauf anlegen, quer den Abhang runterzurutschen. Allerdings entsteht natürlich ein Interessenkonflikt, wenn die anderen Safariteilnehmer bei Euch im Auto es besonders wild wollen.

Weil nun vorab unklar ist, wie viele Personen der jeweilige Anbieter jeweils in einem Jeep zu transportieren pflegt bzw. ob er vielleicht bereit ist, einen Wagen außerplanmäßig nur mit Euch zu besetzen, rate ich Dir Folgendes: Kontaktiere die Anbieter per Mail, die Dir sympathisch erscheinen und hake mal nach, ob Rücksicht genommen werden kann auf Deinen empfindlichen Magen. Viele haben im Buchungsformular ein Feld namens „special request„, deswegen denke ich, dass sich da garantiert was arrangieren lässt. Es geht ja im Endeffekt nur darum, Euch in einen separaten Jeep zu verfrachten, der vorsichtiger fährt als die anderen in der Kolonne. Das ist sicher kein Problem – Service wird in den VAE großgeschrieben! Zur Not legt man ein paar Dirham drauf und bucht einen eigenen Jeep für sich.

Ich habe hier ein paar Agenturen gefunden, die mit der Wüstensafari von Abu Dhabi aus starten. Einige davon scheinen ganz gut zu Deinem Wunsch zu passen – hier schreibe ich Dir, warum:

  • desertsafariinabudhabi.com/desert-safari-without-dune-bashing.html (hier wird explizit eine Safari ohne Dune Bashing angeboten).
  • arabian-adventures.com/holidays/sunset-dune-dinner-safari-shared-vehicle/overview (unter „important info“ ist die Rede davon, dass man die Fahrt durch die Dünen auslassen könne, wenn man das beim Buchen kommuniziert).
  • abudhabidesertsafari.net/rates.html (auch hier gibt es etwas ohne Dune Bashing, nämlich das Angebot „dinner only“)
  • abudhabi-desert-safari.com/faq.html (hier ist in den FAQ ein Hinweis auf die Vorgehensweise, wenn kein Dune Bashing gewünscht ist – man muss eine private Fahrgelegenheit buchen)

Traditionellen Souk während des Abu Dhabi Urlaubs besuchen?

Leserfrage: Wo ist ein ursprünglicher Souk zu finden?

Servus Sarah, mein Plan ist, mit dem Taxi von Abu Dhabi nach Al Ain oder Dubai zu fahren, weil ich hoffe, dort noch einen traditionellen Souk entdecken zu können … Aber so etwas scheint nicht so ganz zu existieren?

Außerdem freue ich mich über ein paar Tipps zu den Themen:

  • Gibt es einen wirklich guten Gewürzmarkt?
  • Welches ist Deiner Meinung nach der beste/interessanteste Supermarkt (ich liebe neue und spannende Lebensmittel)?

Meine Antwort: Das erwartet Dich auf Souks in Abu Dhabi (& Dubai)

Mit Deiner Idee, für einen Soukbesuch lieber nach Dubai zu fahren, liegst Du ganz richtig. Lass mich kurz erklären, warum.

Vorab sollten wir aber unbedingt den Begriff Souk (Suq) klären. Natürlich bedeutet dieses arabische Wort übersetzt einfach vage „Markt“, jedoch stellt sich der Orientreisende etwas ganz Bestimmtes unter einem Souk vor. Nämlich einen Ort, der abgeschirmt von der Sonne in den Gassen einer Altstadt liegt. Einen Ort, wo es von Menschen in traditioneller Kleidung wimmelt, die mit den Verkäufern lebhaft verhandeln. Einen Ort, der ein buntes und vielseitiges Warensortiment ohne China-Plastikmist bietet (Stoffe, Laternen, Schmuck, Gewürze usw.). Einen Ort der schweren Wohlgerüche.

Der heutige Souk ist in Abu Dhabi mehr ein Großmarkt

Nun direkt die schlechte Nachricht: Einen solchen „old Souk“ gibt es in Abu Dhabi leider nicht – hier wird der Besucher eher noch in Dubai fündig. Dazu unten mehr. Souks bzw. Märkte gibt es in der VAE-Hauptstadt nur noch für Fisch (Al Mina Fish Market), Gemüse & Obst (Vegetable Market inkl. Dates Market) sowie für Teppiche (Carpet Souk). Diese Märkte sind jedoch keine typischen Touristenziele, da sie kein richtig traditionelles Orient-Flair versprühen.

Zudem gibt es noch den sogenannten Iranian Souk im Hafengebiet. Da bin ich mal bei einer Big Bus Rundtour vorbeigefahren, aber nicht ausgestiegen. Die Händler hatten nur Berge von Plastik-Krempel wie Schüsseln und auch Unmengen von Pflanzen etc. im Angebot. Eher uninteressant für Touristen, die Zerstreuung, schöne Bilder & Gerüche und orientalisches Flair suchen – so war zumindest mein Eindruck. Wahrscheinlich hat Big Bus diesen Stopp deswegen mittlerweile auch gestrichen.

In der Regel handelt es sich bei den Souks von Abu Dhabi um große Areale in Industriegebieten, wo ein Lädchen neben dem nächsten steht. Meist sind es Shops mit großen Fensterfronten, die auf den ersten Blick alle gleich aussehen und auch das Gleiche feilbieten. Direkt vor den Shopreihen sind Parkplätze und zwischen den Stellplätzen und/oder den Läden ist manchmal Ware ausgestellt. Schnell wird klar, dass in dieser wenig heimeligen Großmarkt-Atmosphäre eher die Küchenchefs der großen Hotelketten shoppen gehen. Denn das ist nicht unbedingt, was sich der gemeine Urlauber unter einem Souk vorstellt.

Warum sich der Besuch trotzdem lohnen kann

Das bedeutet nicht unbedingt, dass Du die „modernen Souks“ von Abu Dhabi nicht besuchen solltest. Zu sehen gibt es immer etwas und man bekommt ein bisschen vom lokalen Leben mit! Jedoch solltest Du Dir einfach im Klaren darüber sein, was Dich erwartet, um Enttäuschungen vorzubeugen.

Folgende Besonderheiten könnten für den einen oder die andere spannend sein und einen Besuch durchaus rechtfertigen:

  • Der Fish Market bietet eine riesige Halle mit bergeweise teils exotischem Fisch, den man dort direkt kaufen und auch vor- und zubereiten lassen kann. Gegessen wird in einem direkt angeschlossenen, restaurantähnlichen Bereich. So wäre Fischfreunden neben dem optischen Reiz auch direkt ein kulinarisches Highlight sicher.
  • Eine Sektion des Vegetable Markets ist der sog. Dattelmarkt (Dates Market). So etwas gibt es nun wirklich nicht allerorten und wer gern etwas Typisches aus der Region als Geschenk nach Hause mitbringen möchte, ist hier goldrichtig. Du wirst staunen, wie viele verschiedene Dattelsorten es gibt und auf wie viele verschiedene Arten diese verfeinert werden.

Apropos typisch: Viele Touristen verknüpfen den Orient natürlich mit Gewürzen und möchten für daheim Safran, Muskatnüsse & Co. kaufen. Da es einen Gewürzmarkt in Abu Dhabi meines Wissens nicht gibt, wäre es tatsächlich empfehlenswert, ins Taxi oder einen Bus zu steigen und nach Dubai zu fahren.

Abstecher nach Dubai für die beliebteren Souks

Denn: In Dubai gibt es einen recht berühmten Gewürzmarkt (Spice Souk). Dieser liegt im alten Viertel zwischen der Old Baladiya Rd, der Al Ras Rd und der Beniyas Rd. Auch dieser Ort hat wenig Ursprüngliches, wie ich finde, denn es handelt sich eher um eine große Markthalle mit vielen kleinen Geschäften. Dennoch lohnt sich der Besuch, denn dort findet man meiner Meinung nach trotzdem etwas mehr Souk-Atmosphäre. Zum einen, weil sich dort säckeweise Gewürzberge auftürmen und zum anderen, weil ein Gewusel aus Menschen (wenn auch Touristen) den Markt belebt.

Direkt daneben und fußläufig erreichbar findet sich der Gold Souk, den man auch unbedingt besucht haben sollte! Du kannst Dir nicht vorstellen, was dort für protzige Schmuckstücke verkauft werden, bis Du es mit eigenen Augen gesehen hast!

Warnung: Teils wirst Du es mit etwas nervigen Verkäufern („Hello my friend, we’re cheap like ALDI …“) zu tun bekommen. Auch die in der Gegend herumlungernden Schwarzhändler („T-Shirt, Ferrari, iPhone, Handbag…“) können wirklich penetrant sein. Einfach freundlich lächeln, mit dem Kopf schütteln und weiterlaufen.

Malls als interessanter Soukersatz für Eilige

Und wenn keine Zeit ist, um nach Dubai zu fahren? Eine ganze Reihe von Shops mit güldenen Geschmeiden kann man in Abu Dhabis Madinat Zayed Shopping Center bewundern. Und in einigen der großen Supermärkte gibt es auch eine Sektion, wo man sich Gewürze abfüllen lassen kann (z.B. in der Marina Mall). Vielleicht ist auch der als klimatisierte Mall nachgebaute Souk im World Trade Center in Abu Dhabi eine Alternative? Hat zwar nichts mit Tradition zu tun, aber er hat einen ganz eigenen Charme, da er traditionelle Marktelemente mit komfortablem Luxus mixt. Gewürze, Datteln, Nüsse, Teppiche, Handgearbeitetes gibt es dort neben kitschigen Souvenirs auch.

Apropos Mall: Wenn Du Lebensmittel entdecken & shoppen willst, kannst Du einfach beispielsweise in der Marina Mall oder der Capital Mall durch die dortigen Hypermarkets (Lulu, Carrefour etc.) bummeln. Das Besondere daran: In einigen gibt es sog. Roasterys (z.B. in der Madinat Zayed Shopping Center Mall), wo man sich frisch geröstete und fein gewürzte Nussmischungen kaufen kann.

In der Stadt selbst gibt es dann noch einige richtig kleine Supermärkte, wo die Einheimischen und schlechter verdienenden Expats einkaufen gehen, aber die sind schwierig zu finden und haben oft nur ein sehr begrenztes Angebot.

Über die Souks in Al Ain, die sicher noch etwas traditioneller sein dürften als die Märkte in den Glitzermetropolen, kann ich persönlich nichts sagen, weil ich noch nicht dort war.

Urlaub in Abu Dhabi an Ramadan

Das Thema Ramadan beschäftigt viele meiner Leser. So bekomme ich häufig die Frage gestellt, ob es sich lohne, während des heiligen Monats Urlaub in Abu Dhabi zu machen.

Für Lesefaule schicke ich die Quintessenz gern vorweg: Ihr werdet definitiv nicht verhungern bzw. verdursten! Und wenn Ihr bereit seid, ein paar geänderte Öffnungs- oder Betriebszeiten zu akzeptieren, werdet Ihr keine schlimmen Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.

Ganz im Gegenteil! Es ist meiner Meinung nach sogar sehr verlockend, Ramadan in Abu Dhabi mitzuerleben. Doch alles der Reihe nach.

Wie ich meine Vorurteile über Bord warf

Zugegeben: Selbst ich als treuer Abu-Dhabi-Fan habe meine Reisen neun lange Jahre immer um den Fastenmonat herum geplant. Ich fürchtete Einbußen im Komfort und stellte es mir nach der Lektüre einiger Ratgeber unangenehm vor, als westliche Touristin unter schärferer Beobachtung sehr konservativer Augen zu stehen.

Irgendwann siegte aber die Neugier und ich legte meinen Reisezeitraum auf Mitte Mai 2018, also mit voller Absicht auf die erste Ramadanhälfte. Die Erfahrungen, die ich da gemacht habe, möchte ich hier mit Euch teilen. Außerdem werde ich Euch Tipps geben, mit denen Ihr Fettnäpfchen vermeiden könnt, in die ich leider getappt bin. Es war alles in allem aber wieder ein schöner Aufenthalt.

Das Wichtigste zuerst: Die Verpflegung an Ramadan

Natürlich: Im Urlaub gehört gutes Essen und Trinken einfach dazu. Man möchte es sich schließlich während seiner wohlverdienten Auszeit rundum gut gehen lassen. Was aber, wenn man in einem Land ist, wo es einmal im Jahr ca. 4 Wochen lang um für Außenstehende gefühlt nichts Anderes als ums Fasten geht?

Was hat zu und was ist offen?

Da Moslems im Fastenmonat in den Stunden von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang keine Speisen und Getränke zu sich nehmen, haben analog dazu auch Restaurants und Cafés tagsüber geschlossen. Das betrifft jedoch „nur“ die Lokale in den Straßen von Abu Dhabi und die in den Malls und Attraktionen. In den großen internationalen Hotels bekommt Ihr sowohl Euer Frühstücksbuffet zu den gewohnten Zeiten als auch Angebote für Mittagessen oder Zwischenmahlzeiten.  Richtig ist allerdings, dass in der Regel nur ein eingeschränkter Verpflegungsbetrieb aufrecht erhalten wird. Das heißt nicht komplett alle Speisestätten Eures Hotels werden vor Einbruch der Dunkelheit geöffnet haben.

Die Hotels lassen sich unterschiedliche Strategien einfallen, um den Spagat zwischen den Bedürfnissen der nicht fastenden Touristen und denen der einheimischer Gäste hinzubekommen. Im Kern geht es darum, aus Gründen taktvoller Rücksichtsnahme den Gastrobetrieb vor den Blicken der Muslime zu verbergen. Da werden dann gläserne Restauranttüren mit Tüchern abgehängt, Paravents im offenen Foyer zwischen Rezeption und Frühstücksbereich aufgestellt oder das Lobbycafé (wie beispielsweise im Emirates Palace) kurzerhand komplett ins Untergeschoss verlegt.

Ihr werdet jetzt vielleicht sagen: Okay, die Hauptmahlzeiten sind gesichert, aber was ist, wenn ich am Hotelpool liege und Durst bekomme? Eine berechtigte Frage – schließlich sollte man sich in der Hitze mit ausreichend Flüssigkeit versorgen können. Ich habe zu Ramadan in Abu Dhabi in mehreren Hotels gewohnt und in allen war es so, dass in der Poolarea Snacks und Getränke – übrigens auch mit Alkohol – erhältlich waren. Frei nach dem Motto, dass ein gläubiger Moslem sich schon nicht in die Nähe des Schwimmbereichs verirren wird, weil er ja weiß, dass dort die nicht fastenden Urlauber liegen.

Und abends? Sobald die Sonne versinkt, gibt es in der kulinarischen Landschaft der emiratischen Hauptstadt kein Halten mehr. Die Restaurants und Cafés öffnen wieder und füllen sich rasch. An manchen öffentlichen Plätzen kann man beobachten, wie es sich einfache Arbeiter auf dem Boden bequem machen und zusammen das tägliche Fastenbrechen (Iftar) begehen. Es mutet wie ein riesiges Picknick an, nur dass nicht selten von Wohltätigkeitsorganisationen gespendete Mahlzeiten verzehrt werden. Um ein solches „Care-Paket“ zu bekommen, stehen die Leute zuvor in langen Schlangen an eigens dafür aufgebauten Ausgabezelten an. Über die ganze Stadt verteilt stehen überdies riesige weiße Iftar-Zelte (auch rund um die große Moschee), in denen sich verschiedene Gruppen zum gemeinsamen Abendbrot versammeln.

Iftar-Buffets: Familienfreundliches Fastenbrechen

Manche dieser Zelte gehören zu Hotels, die darin jeden Abend ihre üppigen Iftar-Buffets anbieten. Doch selbst wenn ein Hotel kein Zelt aufgebaut hat, gibt es meist in einem seiner Restaurants ein riesiges, allabendliches Buffet während Ramadan. Achtet einfach auf die Werbeplakate in der Lobby oder die Anzeigen in Veranstaltungsmagazinen. Im Vergleich zu den Straßen Abu Dhabis, wo die Expats zwar öffentlich, aber dennoch unter sich ihre Spenden verzehren, geht es da natürlich edler zu, aber nicht weniger gesellig. Und: An einer solchen Buffet-Veranstaltung kann man auch als Nicht-Muslim teilnehmen und richtig schön der Völlerei frönen!

Ich empfehle Euch, so ein Buffet einmal zu besuchen. Zum einen könnt Ihr dort bestimmte Spezialitäten probieren, die nur auf dieser Art Event serviert werden. De Rede ist unter anderem von speziellen Getränken mit klangvollen Namen wie „Rooh Afza“ (aus Kürbis), „Dschallab“ (aus Datteln, Traubensirup & Rosenwasser) und „Qamar al-Din“ (aus Aprikose). Alle sind typische alkoholfreie Ramadan-Getränke und haben gemeinsam, dass sie sehr erfrischend – wenn auch für westliche Zungen ggf. etwas zu süß – sind.

Zum anderen könnt Ihr ein bisschen was vom Ramadanzauber, wie ihn die Einheimischen empfinden, mitnehmen. Nämlich den glücklichen Moment, wenn alle in großer Runde zusammenfinden und es sich nach einem entbehrungsreichen Tag zu richtig schmecken lassen. Erwartet also bitte kein romantisches Dinner bei einem Iftar-Buffet, denn das Fastenbrechen wird von der ganzen Familie richtig zelebriert. Das bedeutet tatsächlich, dass sie sich mit Kind und Kegel zu diesen Buffets einfinden und es eben auch etwas lauter zugeht. Es fühlte sich für mich ein bisschen an, als würden um uns herum im Restaurant ausschließlich Familien- bzw. Kindergeburtstagsfeiern ausgerichtet. ;-)

Achtung: Rechtzeitige Reservierung ist angeraten, da Iftar-Veranstaltungen als Familienevents sehr beliebt sind.

Sie richten dann zum Beispiel von Blicken abgetrennte Essbereiche ein und haben damit sozusagen „ganz diskret“ geöffnet. ;-) Im Hotel steht einem darüber hinaus oft noch der Roomservice zur Verfügung. Essenslieferdienste arbeiten übrigens auch ganz normal weiter. Übrigens:

 

  • dann sind die Hotels oft günstiger, weil viele Touristen aus Unsicherheit diese Zeit meiden. Fällt der heilige Monat in den Hochsommer, spart Ihr doppelt, denn auch die Hitzeperiode ist bei den Massen nicht gerade beliebt.
  • dann habt Ihr die Gelegenheit, einen Euch besonders fremden, aber vielleicht interessanten Part der dort gelebten (religiösen) Kultur kennenzulernen.
  • Leeere: Flugzeug, restaurants und Straßen

Ich selbst werde erst im Mai 2018 zu Ramadan Urlaub in Abu Dhabi machen (und natürlich berichten!), kann also momentan nur „widerkäuen“, was ich mir von anderen habe berichten lassen bzw. was ich mir bei anderen verlässlichen Quellen bisher darüber angelesen habe:

Es ist für Touristen während Ramadan mehr also sonst angebracht, dass sie sich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen. Denn es handelt sich für die Muslime schließlich um den heiligen Monat und hier liegt es ihnen besonders am Herzen, die Tage in stiller Einkehr und mit Blick auf das Überirdisch-Religiöse zu verbringen. Man sollte also in der Öffentlichkeit vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang

  • mehr als sonst auf konservative Kleidung achten (nicht sexy & mind. Dekollete, Schultern und Knie auch bedeckt halten, auch wenn man abends ausgeht.
  • nicht essen (strenggenommen auch keinen Kaugummi), trinken oder rauchen.
  • sich mit Umarmungen und Wangenküsschen beim anderen Geschlecht zurückhalten – demonstrative Zuneigungsbekundungen sind sonst in den VAE ja auch nicht erwünscht und während Ramadan wird da nochmal strenger bewertet.
  • derbe Sprache und heftige Witze vermeiden (immer im Hinterkopf behalten, dass sich jemand verletzt fühlen könnte).

Ramadan? Warum sollte mich das als Urlauber scheren?

Ihr müsst wissen: Wer sich nicht daran hält, handelt im Grunde gegen das dort geltende Gesetz, auch wenn er/sie kein Moslem ist. Natürlich wird man bei einem versehentlichen Verstoß nicht direkt in den Knast geworfen, denn dafür müsste man ja schließlich erst einmal von einer sehr empfindlichen Person der Polizei gemeldet werden. Außerdem sind viele Muslime während der Fastenzeit darauf aus, Geduld zu üben und Mitmenschen gegenüber Milde walten zu lassen.

Ich weiß aber nicht, ob ich es provozieren würde, unangenehm aufzufallen, denn mir persönlich wäre es schon nicht recht, wenn mich ein Einheimischer oder etwa der Security Guard in einer Mall anspräche und mich darauf hinwiese, was während des Ramadans zu beachten ist. Es gilt also, die Lage vor Ort mit viel Sensibilität zu checken und/oder ein bisschen erfinderisch in Sachen Diskretion zu sein, zum Beispiel, sich zum Trinken in ein Auto mit getönten Scheiben, einen Nische, einen Restroom oder eine Umkleidekabine zurückzuziehen. :-)

Kinder sind von den Bekleidungs- und Essensbestimmungen übrigens ausgenommen, das bedeutet: Sie dürfen beim Essen und Trinken in der Öffentlichkeit gesehen werden und müssen sich auch nicht moderater kleiden als sonst. Für Erwachsene gilt: Allein im Fitnesstudio und an Privatstränden ist es in der Regel auch okay, tagsüber Wasser zu trinken, aber bitte die Flasche dann auf dem Weg vom oder zum Parkplatz verborgen halten! Normale Badebekleidung kann jedoch sowohl am Hotelpool wie auch am öffentlichen Strand wie gehabt angezogen werden.

Noch wissenswert sind folgende Punkte:

  • Supermärkte: Sind auch am Tag geöffnet.
  • Nachtclubs, Pubs, Lounges und Bars: Müssen in der Regel ohne Musik und Tanz auskommen, in einigen wird während des Fastenmonats (vor Sonnenuntergang) auch auf den Ausschank von Alkohol verzichtet. Richtige Nachtclubs wiederum schließen manchmal komplett. Das hängt wohl davon ab, wie streng das jeweilige Etablissement die Regeln auslegt – und vielleicht auch davon, wie hoch der muslimische Besucheranteil (des zugehörigen Hotels) regulär ist.
  • Geschäfte, Malls und Märkte: Fast alle Shops sind geschlossen ab ca. einer Stunde vor Sonnenuntergang bis ein paar Stunden nach Sonnenuntergang, daher solltet Ihr vor einem eventuellen Einkaufstrip am besten immer die Ramadanzeiten recherchieren. Nach dem Fastenbrechen ist wieder überall geöffnet, oft haben die Geschäfte dann sogar länger bis in die Nacht offen, um die verlorene zeit quasi nachzuholen. Malls sind dagegen während des Tages komplett geöffnet und hängen trotzdem nachts dann noch 1-2 Extrastunden an die Öffnungszeiten dran, sodass ein Besuch bis Mitternacht oder später möglich ist. Das variiert von Mall zu Mall – schaut Euch die Öffnungszeiten bitte auf der jeweiligen Mall-Homepage an! Zudem gibt es während Ramadan sog. Nightmarkets, die sonst nicht stattfinden!
  • Öffentlicher Nahverkehr und Parkzeiten: Ebenso wie die meisten Einzelgeschäfte in den Stunden um das Fastenbrechen schließen, stellt auch ein Großteil der Buslinien für ein Zeitfenster von ca. 2 Stunden den Betrieb ein. Beispiel: Im Jahr 2017 war von 16 bis 18 Uhr Sperrzeit (ausgenommen war die Flughafenlinie A1). Autofahrer könnten sich zudem mit geänderten kostenpflichtigen oder kostenlosen Parkzeiten konfrontiert sehen. Am besten checkt man für weitere Informationen die Veröffentlichungen des „Departments Of Transport“ für das jeweils aktuelle Ramadanjahr.
  • Attraktionen: Auch hier variieren bei manchen die Öffnungszeiten; ist dies der Fall, steht es aber gesondert als „Ramadan timings“ auf den jeweiligen Webseiten. Das würde ich also für alle Sehenswürdigkeiten überprüfen, die während des heiligen Monats besucht werden sollen. Mit ist jedenfalls nicht bekannt, dass irgendeine bei Touristen beliebte Attraktion in Abu Dhabi wegen Ramadans gar nicht öffnen würde! Wer während seines Urlaubs eh nur in einem Strandhotel relaxen möchte, dürfte von dem ganzen „Spuk“ gar nicht viel mitbekommen. Auch die öffentlichen Strandanlagen sind geöffnet.
  • Generell müsst Ihr Euch auf folgendes einstellen: Es ist während des Ramadans tagsüber ruhiger in der Stadt, es herrscht eben „(energiesparende) Feiertagsstimmung“. Die Arbeitnehmer müssen zum Beispiel auch nicht so lange schuften. Nach Einbruch der Dämmerung geht das Leben auf den Straßen dann aber richtig los und alle freuen sich auf das Beisammensein bei leckerem Essen, indem sie Picknicks im Park veranstalten oder ein luxuriöses Iftar-Buffet im Hotelrestaurant buchen. Ist bestimmt spannend, das mitzuerleben und mal während des Urlaubs die Nacht zum Tag zu machen.

Im Jahr 2018 wird leider kein Ramdan Nightmarket stattfinden. Sehr schade, damit werde ich mir diese Events nicht ansehen können. Was mir wohl entgeht? Im Jahr 2016 gab es jedenfalls folgendes Programm:

Ramadan and Eid Show 2016 Abu Dhabi: Kleidung, Accessoires, Deko-Artikel & Spielzeug
Wo: Abu Dhabi National Exhibition Centre
Wann: 6 Juni bis 6 Juli 2016, 18 Uhr bis 1 Uhr nachts

The Community Market at Abu Dhabi Golf Club: Lokale Kunst und Kunsthandwerk, Kinderkleidung, handgemachter Schmuck, Pflegeprodukte und Ledertaschen
Wo: Abu Dhabi Golf Club
Wann: 7 Juni 2016, 11 Uhr bis 18 Uhr

Du bist auch zu Ramadan in Abu Dhabi? Dann berichte doch hier nach Deiner Rückkehr, wie Du Deine Reise empfunden hast! Würde mich sehr freuen! :-)

Kurztrip in die Wüste: Citynah und doch Einöde – geht das?

Leserfrage: Wüstenausflug ohne Gruppe?

Hallo Sarah, erstmal vielen Dank für Deine Website, sie ist für die Reisevorbereitung weit aus wertvoller als ein Reiseführer :-) Wir möchte gerne die Wüste sehen. Liwa ist uns zu weit und wir wollen auch ungerne eine organisierte Tour. Am liebsten wollen wir eine Wüste mit dem Mietwagen erkunden. Welche Wüste wäre von Abu Dhabi aus am schnellsten zu erreichen umd gleichzeitig sehenswert? Es wäre toll, wenn Du uns einen Tipp geben könntest.

Meine Antwort:

Da muss ich leider etwas ausholen. ;-) Also es verhält sich so: Es handelt sich um ein und dieselbe Wüste (Rub Al-Khali), die rund um Abu Dhabi zu finden ist und auf der Abu Dhabi letztlich auch gebaut wurde. In der Stadt selbst merkt man davon kaum was, doch sobald man raus fährt (z.B. Richtung Liwa Oase), stößt man immer weiter in eine „öde“ Sandlandschaft vor. Das Problem ist, dass diese Einöde in der Nähe der Stadt für mein Dafürhalten nicht besonders sehenswert ist – und zwar aus zwei Gründen:

1. Es handelt sich um eine mit Sand bedeckte flache Landschaft.
2. Es sind noch recht viele – oft auch unschöne – Zivilisationspuren zu sehen, Straßen und Sendemasten und/oder Industrienanlagen, Großbaustellen oder Arbeiterwohncamps etc.

Das passt natürlich nicht zu dem Traum der Touristen, die eine Bilderbuchwüste live erleben möchten mit sanften Hügeln aus feinem Sand, die nur Einsamkeit und Schönheit ausstrahlen.

Eines vorweg: Solche „idealen“ Wüstenpanoramen könnt Ihr in Abu Dhabi durchaus sehen, aber aus den oben genannten Gründen nicht nahe der City. Man muss sich schon auf den Weg machen und Richtung Liwa (zum Beispiel zum Hotel Qasr Al Sarab oder zur Moreeb Düne) fahren. Es bietet sich meiner Meinung nach unbedingt an, den Kurz-Aufenthalt in einem Wüstenhotel wie dem Qasr Al Sarab nahe der Liwa-Oase direkt miteinzuplanen, damit das Erlebnis „Wüste“ nicht zu kurz kommen muss.

Auf der Strecke City – Liwa-Oase merkt man, wie die Dünen nahe der Straße langsam immer höher, schöner und zusammenhängender werden. Irgendwo, noch weit entfernt von Liwa, fahren die Jeeps mit den geführten Wüstentouren von der Straße ab und fahren zu ihrem Camp, wo dann das Programm abgezogen wird. Ohne zu wissen, wo das genau ist: Die suchen sich einen Punkt aus, der ihnen ein guter Kompromiss zu sein scheint: Man hat nicht zu viel Fahrzeit von der Stadt aus und somit auch nicht die pure, schöne Wüste, kann aber schon – eben dann zusammen mit einem großen Pulk von Menschen – auf ein paar niedrigen Dünen herumklettern, bevor das Essen serviert wird.

Nun könntet Ihr es ja genauso machen. Ihr fahrt einfach Richtung Liwa, solange Ihr Lust und Zeit habt und schaut Euch während der Fahrt den wundersamen Wandel der Landschaft an. Und wenn Ihr es irgendwo schön findet, haltet Ihr eben kurz mal. Dabei muss ich Euch nur dringend auf zwei Dinge hinweisen:

1. Ein paar Meter neben der Straße und damit zwischen Euch und der Dünenlandschaft befinden sich meist Maschendrahtzäune, die verhindern sollen, dass Kamele auf die Straße rennen. Alle paar Kilometer gibt es mal ein Tor, das aber meist geschlossen ist. Ich nehme an, die Tourenanbieter haben Schlüssel dafür. Ab und an steht aber auch eines offen, das kann man aber vorher natürlich nicht wissen.
2. Mit Eurem Mietwagen dürft Ihr nicht im Wüstensand fahren, das wäre zu gefährlich! Ihr müsstet ihn also – sofern Ihr auf ein offenes Tor stoßt – mangels Parkplätzen an der perfekten Stelle am Straßenrand stehen lassen und dann die paar Meter zum und durch das Tor zu Fuß laufen, um ein bisschen in den Dünen wandeln zu können. Das Abstellen des Wagens ist aber natürlich nicht überall erlaubt.

Dennoch würde ich sagen, es ist den Versuch wert, einfach mal in die Richtung aufzubrechen. Und weil Ihr also nicht wisst, ob sich eine gute, spontane Gelegenheit bietet, am Straßenrand auszusteigen und durch den Zaun zu gelangen, wäre es vielleicht eine Option, sich ein konkretes Ziel zu suchen, dass Richtung Liwa liegt. Dann fahrt Ihr nicht ganz ohne festen Plan in die Einöde. Wenn Ihr unterwegs seid, merkt Ihr ja ganz schnell, ob Ihr noch ein bisschen tiefer in die Wüste weiterfahren und schauen möchtet oder lieber umkehrt.

Anbieten würden sich als Ziele:

1. Das Emirates National Auto Museum an der E65. Später nach dem Passieren des Museums kommt auf der E65 ein kleiner Fast-Food-Imbiss. Der könnte auch ein, wenn auch zugegebenermaßen unspektakuläres, Ziel sein. Immerhin sind auf Höhe des „Restaurants“ die Dünen schon hübscher als auf Höhe des Museums.

Wenn Ihr diesem Link folgt, landet Ihr bei Google Maps und könnt Euch die Strecke mit den Punkten Abu Dhabi City – Auto Museum – Creek Restaurant genauer ansehen:

https://www.google.com/maps/dir/Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/Emirates+National+Auto+Museum,+South+of+Abu+Dhabi,+Hamim+Road,+Off+E11,+Al+Dhafra+-+%D8%A3%D8%A8%D9%88+%D8%B8%D8%A8%D9%8A+-+Vereinigte+Arabische+Emirate%E2%80%AD/Creek+Restaurant+-+Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/@23.4498668,54.3775066,32645m/data=!3m1!1e3!4m20!4m19!1m5!1m1!1s0x3e5e440f723ef2b9:0xc7cc2e9341971108!2m2!1d54.3773438!2d24.453884!1m5!1m1!1s0x3e5e188976b4f463:0x48456e9d5ea557c0!2m2!1d54.4201307!2d24.0988807!1m5!1m1!1s0x3e60bf85f287877b:0x633d482b18533e18!2m2!1d54.4014272!2d23.6504772!3e0?hl=de-DE

2. Madinat Zayed mit dem Tilal Liwa Hotel an der E45. In der Stadt Madinat Zayed ist nicht so viel los, aber Ihr könntet in dem Hotel eine Erfrischung zu Euch nehmen. Ihr könntet sogar anfragen, ob Ihr als Nicht-Hotel-Gäste auch an einer der hoteleigenen Desert Activities teilnehmen könntet. Diese finden in der Regel in viel kleinerem Rahmen statt als die klassischen Safari-Tours, weil sie nur auf ein paar Hotelgäste ausgelegt sind. Aber bitte vorher reservieren bzw. alles abklären, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Wenn Ihr diesem Link folgt, landet Ihr bei Google Maps und könnt Euch die Strecke mit den Punkten Abu Dhabi City – Madinat Zayed – Tital Liwa Hotel genauer ansehen:

https://www.google.com/maps/dir/Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/Madinat+Zayed+-+Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/Tilal+Liwa+Hotel+-+Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/@23.5432303,53.5451181,184268m/data=!3m1!1e3!4m20!4m19!1m5!1m1!1s0x3e5e440f723ef2b9:0xc7cc2e9341971108!2m2!1d54.3773438!2d24.453884!1m5!1m1!1s0x3e67681142207aad:0xf430a68f983f2c57!2m2!1d53.6935405!2d23.6606373!1m5!1m1!1s0x3e6767b913e96f77:0x9e03540679f1da13!2m2!1d53.800811!2d23.534002!3e0?hl=de-DE

3. Die Moreeb Düne

Hierbei handelt es sich um die höchste Düne der Rub Al-Khali und die Straße dorthin führt durch ein wunderschönes Wüstenpanorama und ist zudem kaum befahren, sodass man in Ruhe auch mal am Straßenrand anhalten kann. Hier gibt es auch keine lästigen Absperrungen zwischen Dünen und Straße. Dieses Ziel ist jedoch am weitesten entfernt von Abu Dhabi City (ca. 3 Stunden Fahrt für eine Strecke) und wenn man bis hierhin fährt, kann man meiner Meinung nach gleich noch eine Nacht in einem der umliegenden Wüstenhotels buchen, damit es nicht zu anstrengend wird. Details zu der Düne habe ich in meinem Beitrag zur Moreeb Düne festgehalten.

Wenn Ihr diesem Link folgt, landet Ihr bei Google Maps und könnt Euch die Strecke mit den Punkten Abu Dhabi City – Moreeb Düne genauer ansehen:

https://www.google.com/maps/dir/Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/Tal+Mor’eb,+Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/@23.698833,54.114835,370259m/data=!3m1!1e3!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x3e5e440f723ef2b9:0xc7cc2e9341971108!2m2!1d54.3773438!2d24.453884!1m5!1m1!1s0x3e66c325ea068647:0x440090827b6ccff1!2m2!1d53.7864197!2d22.9787446!3e0?hl=de-DE

Zu guter Letzt: Schaut es Euch ruhig mal ganz genau bei Google Maps an. Da kann man ganz gut sehen, an welchen Stellen es „wüstiger“ wird. Zoomt den Kartenausschnitt mit dem Mausrad ordentlich ran und achtet auf die Wellen, die der Sand formt. Je deutlicher sich diese abzeichnen, umso mehr Sanddünen befinden sich in der Umgebung. :-)

Touren & Ausflüge für Abu Dhabi buchen: Wann, was, wo?

Oft werde ich gefragt, ob ich Aktivitäten wie beispielsweise eine Desert Safari, eine Bustour oder Ähnliches von daheim aus buchen würde oder ob man das auch vor Ort in Abu Dhabi erledigen kann.

Ich buche alle Tickets (übrigens auch Hotels!) immer schon im Voraus und zwar aus folgenden Gründen:

  1. Ich kann mir mehrere Angebote schon Wochen vor der Reise in Ruhe ansehen und Preise sowie Leistungen und ggf. sogar auch Bewertungen miteinander vergleichen.
  2. Ich laufe nicht Gefahr, dass mein favorisierter Anbieter wegen Kurzfristigkeit keine oder nur noch überteuerte Plätze mehr frei hat.
  3. Ich komme so in den Genuss eventueller Online- oder Frühbucherrabatte, die besten Beispiele hier dürften die Big Bus Tour durch Abu Dhabi oder der Burj Khalifa sein, den Ihr bei Eurem Tagesausflug nach Dubai sicher sehen möchtet!
  4. Es verdient keine Vermittleragentur oder kein Hotelconcierge beim Buchen eines Angebots mit und so wird der Preis nicht unnötig nach oben getrieben.
  5. Alle Fragen, zum Beispiel zu gesundheitlichen Bedenken oder zu speziellen Essenswünschen, die sich mir im Vorfeld stellen, kann ich im direkten Kontakt per Mail mit dem Tourenanbieter klären und habe alle Aussagen dann schriftlich – und im Urlaub keinen Stress mehr mit der Klärung von Unklarheiten. Denn auch wenn alle Servicemitarbeiter im Tourismussektor Englisch sprechen, so ist das Niveau sehr unterschiedlich und manchmal habe ich den Eindruck, dass einige insbesondere mündlich nur ein so begrenztes Vokabular draufhaben, dass es gerade so zur Ausübung ihrer täglichen Arbeit langt.

Natürlich: Ein Haken bleibt, denn so bin ich gezwungen, alle Tage in Abu Dhabi genau durchzuplanen. Immerhin muss ich mich ja bei der Vorabbuchung auf ein Datum und eine Uhrzeit festlegen. Aber das ist es mir aus den oben genannten 5 Gründen wirklich wert. Und es gibt Abhilfe: Achtet einfach beim Befüllen Eures „Urlaubsterminkalenders“ darauf, dass Ihr genügend Freiraum für spontane Aktivitäten und genügend Zeit zum Ausspannen mit einplant! ;-)

Welche Tour ich für die Wüste empfehle?

Viele Leser möchten wissen, welche Wüstentour ich gemacht habe und empfehlen kann. Nun ist es so, dass ich diese typischen geführten Safaris absichtlich noch nie mitgemacht habe, weil ich nicht in einer großen Gruppe in ein zweckmäßig-modernes Wüstencamp gebracht werden wollte, wo in straffer Abfolge neben Kamelreiten, Dunebashing, Sandboarding auch noch Bauchtanz und ein Barbecue veranstaltet wird.

Mir war immer auch die Einsamkeit und Ursprünglichkeit der Wüste wichtig. Ich wollte sie pur erleben und daher habe ich es immer so gemacht, dass ich für ein paar Tage in ein Wüstenhotel weit entfernt von der Stadt eingecheckt habe und von dort aus entweder mit dem Mietwagen umhergefahren oder in den hotelnahen Dünen umhergewandert bin oder an den kleinen, auf ein Thema konzentrierten Aktivitäten-Touren des Hotels teilgenommen habe (meist nur in Minigruppen).

Es verhält sich nämlich so: Je weiter man sich südlich Richtung Liwa Oase (wo es auch ein paar wenige Hotels gibt) bewegt, desto schöner und unberührter ist die Rub Al-Khali Wüste, desto höher sind die Dünen und desto weniger Zivilisationsspuren wie Baustellen oder Arbeitercamps stören die Aussicht.

Diesen Luxus hat man bei den Touren nicht unbedingt, denn dort ist natürlich alles eher auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet, damit möglichst viele Menschen möglichst bequem ein paar unterhaltsame Stunden miteinander verbringen können. Dass das alles ist der Wüste stattfindet ist meiner Meinung nach eher nebensächlich – viele der Tourenaktivitäten könnte man auch im Park oder am Hotelstrand anbieten. Aber das ist freilich Geschmackssache und ich weiß, dass manchen Urlaubern einfach Zeit und/oder Geld fehlen, um es genauso wie ich zu machen und – soweit ohne Gefahr möglich – auf eigene Faust tiefer in die Wüste zu fahren und dann in einem tollen Hotel zwischen den Dünen zu übernachten.

Der langen Rede kurzer Sinn: Aktuell kann ich nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen, wenn es darum geht, Tourenabieter für Wüstenausflüge zu empfehlen. Im Internet findet man aber einige, die auch recht gut bewertet wurden und von denen auch schon Leser meines Blogs zufrieden zurückgekehrt sind und mir anschließend geschrieben haben. Wenn Ihr also so eine typische Halbtagestour mit Kamelritt & Co. buchen möchtet (und das solltet Ihr unbedingt tun, bevor Ihr die Wüste gar nicht zu Gesicht bekommt!), dann schaut doch zum Beispiel mal, ob bei den Wüstensafaris von rent-a-guide etwas für Euch dabei ist. Zu meiner freudigen Überraschung musste ich feststellen: Dort gibt es neuerdings sogar eine Tour in die Liwa-Oase! :-)

Schreibt mir einen Kommentar: Habt Ihr an einer Tour teilgenommen? Wenn ja, wie hat es Euch gefallen und würdet Ihr sagen, dass ich etwas verpasst habe, weil ich diese Touren bisher gemieden habe?