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Medikamente nach Dubai & Abu Dhabi mitbringen: Mein Leitfaden

1. Gebot: Kenne Verbote & Konsequenzen

Die Einfuhr von Drogen und Medikamenten nach Dubai oder Abu Dhabi ist heikel: In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sind nicht nur alle Substanzen, die wir hier landläufig als Drogen bezeichnen, illegal. Zusätzlich stehen eine ganze Reihe von Arzneistoffen aus den Bereichen der Psychopharmaka, Narkotika und weiterer sog. kontrollierter Medikamente (controlled drugs) auf der Blacklist. Das Gesundheitsministerium des Landes hat diese herausgegeben, damit sich Reisende daran orientieren können. Ich habe Euch dieses Dokument unten verlinkt. Bitte lest aber zuerst, warum es zwar unnötig ist, in Panik auszubrechen, aber trotzdem Sinn macht, sich ausführlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Existenz der erwähnten Blacklist für Medikamente in Dubai und Abu Dhabi bedeutet in Kürze: Drogen wie Kokain, Heroin, Cannabis, Opiate und Derivate sind tabu. Ebenso Medikamente, die einen auf der Liste aufgeführten Wirkstoff enthalten. Sie dürfen weder bei der Einreise eingeführt werden, noch das Land auf der Durchreise (Transit) passieren. Wird man bei Zuwiderhandeln erwischt, greift das Null-Toleranz-Betäubungsmittelgesetz und es drohen Strafen wie mehrjähriger Gefängnisaufenthalt. Bei der Suche nach „schwarzen Schafen“ unter den Einreisenden kommt hochmodernes Equipment zum Einsatz.

Wichtig zu wissen: Auch wer Drogen oder verbotene Medikamente im Sinne der VAE eingenommen hat, kann in Schwierigkeiten geraten. Nämlich dann, wenn man durch Zufall oder dumme Umstände einen Blut- oder Urintest ablegen soll. Werden dann verbotene Substanzen im Körper nachgewiesen, kann der Konsument wegen Drogenbesitzes angeklagt werden! Und: Wer auffliegt, weil er in den Emiraten schmuggelt oder dealt, muss mit Verhängung der Todesstrafe rechnen.

Alles Panikmache? So ernst ist das Thema wirklich

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass die Sicherheitsbehörden nicht jeden einzelnen der Millionen Touristen kontrollieren können, die jährlich in bzw. durch die Emirate reisen. Zudem ist mir klar, dass sich die beliebte Touristendestination keine großen Schlagzeilen leisten kann. Man stelle sich den Skandal vor: „Deutscher Tourist wegen Medikamenten in Dubai festgenommen, weil er sein Antidepressivum im Urlaub dabeihaben wollte“ … Und ohne es beweisen zu können, bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Reisenden von den Arznei-Regularien der VAE keinen blassen Schimmer hat. Ergo werden viele Personen was auch immer an Arznei benötigt gedankenlos im Gepäck mitführen.

Hinzu kommt, dass die Informationslage aus meiner Sicht besser bzw. einheitlicher sein könnte. Reiseführer, das Auswärtige Amt und Fluggesellschaften wie Emirates machen zwar auf das Problem aufmerksam. Sie halten sich aber mit genaueren Handlungsanweisungen für Betroffene oft zurück oder merken nicht, dass ihre Infos verwirrend sind. Auch die emiratischen Behörden (Tourismus, Gesundheit, Regierung) haben auf ihren Webpräsenzen teils widersprüchliche, gut versteckte oder gar keine Infos. Je nachdem, mit wem man es zu tun hat, kann man also eine andere Antwort bekommen. Da könnte der geneigte Urlauber auf die Idee kommen, dass die Thematik an Bedeutung verloren hat.

Zudem ist mir schon lange keine Schlagzeile mehr über eine Festnahme am Flughafen untergekommen. Zumindest keine, die darauf zielte, dass jemand eine Packung mit Medikamenten für den Eigenbedarf in Dubai mitführte. Alles, was ich in der letzten Zeit gelesen habe, drehte sich darum, dass richtige Schmuggler aufgeflogen sind. Also solche, die einen ganzen Koffer voller Tabletten dabei hatten oder Drogen in Handyschacheln etc. versteckt hatten.

Entscheide selbst, aber informiere Dich zuerst

ABER! Und jetzt kommt’s: Ich möchte trotzdem, dass Du über die Rechtslage vor Ort Bescheid weißt. Denn: Nur, weil es schon lange keinen Vorfall mehr gab oder die Kontrollen aktuell vielleicht eher lax sein mögen, bedeutet das nicht, dass das Zero-Toleranz-Gesetz ungültig ist. Du kannst das Thema aufgrund der eben genannten Gründe auf die leichte Schulter nehmen und unvorbereitet reisen. Du kannst aber auch vorsichtig sein und Dich so vorbereiten, dass Du mit „problematischen Medikamenten“ UND gutem Gefühl reisen kannst. Informiere Dich hier über die nötigen Schritte und triff dann eigenverantwortlich die Entscheidung, wie Du damit umgehen möchtest.

Dass das Thema nach wie vor aktuell ist, zeigt übrigens ein Artikel vom Januar 2018 in den Gulf News. Die bekannte Tageszeitung warnt Reisende darin davor, die Sache allzu leichtfertig anzugehen. Der Beitrag ist um eine (unvollständige) Top-20-Aufstellung angereichert. Diese listet häufig gebrauchte Arzneien auf, deren Wirkstoffe auf der Liste der verbotenen bzw. kontrollierten Medikamente stehen. Hier kannst Du einen ersten Eindruck davon bekommen, welche Art Arzneimittel problematisch sind.

ACHTUNG: Bitte schlage alle hier genannten Quellen selbst noch einmal mit kritischem Auge nach. Zum einen kann ich nicht jede Änderung immer auf dem Schirm haben und zeitnah in den Blog einfließen lassen. Zum anderen kann ich nicht ausschließen, auch mal etwas falsch verstanden zu haben. Ich kann das Thema hier nur so abhandeln, wie es sich mir im Mai 2019 dargestellt hat. Alle Tipps, die ich hier gebe, basieren allein auf meiner persönlichen Auffassung bzw. Interpretation der Sachlage. Daher: Alle Angaben ohne Gewähr!

Bitteres Ende: Import von Drogen- und Medikamenten nach Dubai

Die folgenden Fälle sind zwar alle schon recht lange her, aber sie zeigen deutlich, warum es nicht verkehrt ist, Vorsicht walten zu lassen. Da sich das Gesetz in den VAE bezüglich der Einfuhr kontrollierter Medikamente, Psychopharmaka, Narkotika und Drogen nicht geändert hat, kann so etwas meiner Meinung nach durchaus wieder passieren.

Eben nicht zu vernachlässigen: Cannabis-Stäubchen

Folgender spektakulärer Fall führte wegen einer für uns lächerlich anmutenden Menge Drogen zu einer Festnahme. Es folgte eine 4-jährige Inhaftierung: An der Schuhsohle eines britischen Mannes wurden 0,003 Gramm Cannabis im Jahr 2007 gefunden.

Noch so ein unglücklicher Fall, wo eine Minimenge Cannabis einem Reisenden zum Verhängnis wurde: Er wurde am Flughafen aus dem Verkehr gezogen, weil er das Jetlag-Mittel Melatonin bei sich führte. Dieses Medikament ist zwar in Dubai rezeptfrei erhältlich, es wurde aber von den Sicherheitsbeamten irrtümlich als verbotenes Medikament identifiziert. Es folgte ein Urintest, aber selbst als dieser negativ ausfiel, ließ man nicht von dem Touristen ab und durchsuchte das Gepäck genauer. Eine verschwindend geringe Menge von 0.03 Canabis wurde gefunden und brachte ihn in Haft.

Wo es gerade um Drogen geht: Besonders kurios für uns Europäer erscheint der folgende Fall, gilt Mohn bei uns doch als ein ganz normales Nahrungsmittel. In Dubai und Co. aber sind die Samen der Mohnblume verboten. Bringe also bitte auch keine damit versehenen Backwaren mit ins Land: Ein Inder wurde 2013 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil der ca. 100 Gramm Mohn im Gepäck hatte.

Ärztliche Erlaubnis kann Ungemach verhindern

Aber auch wenn es um vom Arzt verordnete Arznei geht, kann ein Reisender in Dubai und Abu Dhabi vorläufig im Gefängnis landen. Nämlich dann, wenn deren Wirkstoffe auf der Liste der verbotenen Medikamente stehen und der Festgehaltene nicht ad hoc beglaubigte Dokumente darüber vorweisen kann, dass er die Medizin wirklich braucht. Dann ist es am Angeklagten zu beweisen, dass es sich um eine ärztliche Verschreibung handelt: Eine Britin wurde 2005 bei einem Urintest am Flughafen in Dubai positiv auf Codein getestet. Obwohl sie diese Substanz sogar während ihres Aufenthalts in Dubai in einem Krankenhaus erhalten hat, warf man ihr eigenverantwortliches Verabreichen vor. Zwei Monate saß sie im Gefängnis, bis ihr Hausarzt in England sich einschaltete. Er bestätigte den emiratischen Behörden schriftlich, dass seiner Patientin derartige Schmerzmittel in Großbritannien verschrieben worden seien.

Blacklist-Medikamente mitnehmen: Was ist zu tun?

Du möchtest also nach Abu Dhabi oder Dubai reisen und musst Medikamente mitnehmen, weil Du auf sie angewiesen bist. Dann lautet meine Empfehlung ganz klar: Untersuche jedes einzelne davon auf den enthaltenen Wirkstoff und gleiche diesen mit der Blacklist ab. Das ist in 5 Minuten erledigt. Mache diesen Check vorsichtshalber auch für Medizin, die Du rezeptfrei bekommen hast. In den Emiraten könnte der Besitz solcher Medikamente Dein Schicksal besiegeln.

Wirst Du nicht fündig, dann gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Das wird bei den meisten gängigen Reiseapothekenmitteln wie Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen, Imodium, Cetirizin etc. der Fall sein. Steht der Wirkstoff dagegen tatsächlich auf der Liste, heißt es einen kühlen Kopf bewahren, denn nun steht etwas „Papierkram“ an. Keine Sorge! Was nun zu tun ist, ist lästig, aber durchaus zu schaffen. Vorausgesetzt man kann einigermaßen gut Englisch und handelt nicht in letzter Minute … Aber der Reihe nach:

Schritt 1: Wirkstoffe mit der Blacklist abgleichen

Sieh Dir die geblacklisteten Wirkstoffe an und vergleiche sie mit denen, die in der Packungsbeilage Deiner Medikamente als aktive Wirkstoffe stehen. Wenn Du wegen der Übersetzung unsicher bist, kann Du einen Trick bemühen: Suche in der deutschen Wikipedia nach dem Wirkstoff. Klicke dann auf die englische Sprachversion des Artikels und schon siehst Du, wie der Wirkstoff korrekt auf Englisch geschrieben wird. Nun aber zu den Listen!

Die unten zuerst verlinkte Liste habe ich im Januar 2018 von der Webseite des UAE Ministry Of Health (MOH) heruntergeladen. Die Idee war, sie hier auf dem Blog als PDF zur Verfügung zu stellen, weil sich damals auf den Seiten der Behörde ständig Änderungen ergeben haben. Mehr als einmal hatte ich den Fall, dass Verlinkungen plötzlich ins Leere liefen und ich mir anschließend einen Wolf suchte, um wieder an die Infos zu kommen. Die Liste ist in exakt dieser Version momentan (Stand Dezember 2019) auf der offiziellen Webseite der Regierung der VAE und auch auf der Seite der Botschaft verlinkt. Warum ich das erwähne? Jetzt kommt leider eine der Ungenauigkeiten, vor denen ich zuvor gewarnt habe. Denn: Das Gesundheitsministerium MOH hat inzwischen eine etwas anders ausgestaltete Liste veröffentlicht.

Welche nun gültig ist? Ich persönlich tendiere dazu, die Version des MOH zu konsultieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Infos auf der Botschafts- und der Regierungsseite einfach noch nicht angepasst wurden. Die entsprechende Unterseite des MOH ist dagegen seit meinem letzten Besuch definitiv geupdatet worden. Die dort jetzt zur Verfügung gestellte Blacklist trägt nämlich einen Zeitstempel vom April 2019. Zudem hat sie hinter jedem Wirkstoff nun eine genaue Info darüber stehen, welcher „Papierkram“ für die Mitnahme eines Medikaments mit diesem Wirkstoff nötig ist. Die Regierungsseite dagegen hat die Liste – im Gegensatz zum MOH – gar nicht selbst veröffentlicht und verlinkt nur auf eine andere Quelle. Das ist aber nur meine Einschätzung – ziehe im Zweifel bitte beide Listen-Versionen heran.

Die beiden Blacklisten: Alte und neue Version

Hier geht es zur Blacklist wie sie auch auf der Webseite der Regierung der VAE verlinkt ist (kein Zeitstempel vorhanden – mein Download erfolgte im Januar 2018):

>>> Guidelines for Carrying of Personal Medicines with Travellers in to the United Arab Emirates – Travellers Guideline Original

Hier geht es zur Blacklist wie sie das Gesundheitsministerium (MOH) der VAE zur Verfügung stellt – die ursprüngliche Liste wurde zweigeteilt und auch inhaltlich verändert:

>>> Travellers Guideline

>>> Annex to Travellers Guidelines – Zeitstempel April 2019

Bitte bedenke, dass sich Dokumente wie diese hier im Laufe der Zeit inhaltlich ändern könnten. Auch können Verlinkungen kaputt gehen – vergewissere Dich also im Zweifel bei der Original-Quelle, ob es Neuerungen gibt!

Schritt 2: Die richtigen Dokumente sammeln

Du hast nun also nachgesehen auf der neueren Liste des MOH und Deine Arzneimittel enthalten lt. Liste „kontrollierte“ Wirkstoffe? Nun kommt es darauf an, welche Spezifikationen die Liste in Bezug auf die erlaubte Menge und die benötigten Dokumente benennt. Generell werden die Wirkstoffe unterteilt in solche, die als verboten („prohibited„) gelten und solche, die mit den richtigen Begleitdokumenten und in der korrekten Menge trotzdem mitgeführt werden dürfen.

Für den Fall, dass Deine Wirkstoffe nicht als „prohibited“, also verboten, gekennzeichnet sind, musst Du jetzt folgende Dokumente zusammentragen (was genau benötigt wird, kannst Du auch noch einmal direkt hinter jedem einzelnen Wirkstoff nachlesen):

  • Aktuelles Rezept für das jeweilige Medikament
  • Medizinischen Bericht (Attest), beglaubigt von einer Behörde wie dem Gesundheitsamt*

Diese Dokumente nimmst Du dann einfach zusammen mit der Arznei im Handgepäck mit. Bitte achte unbedingt darauf, dass Du die zulässige Einfuhrmenge nicht überschreitest. Auch diese wird genau genannt hinter jedem einzelnen Wirkstoff.

Für den Fall, dass die Wirkstoffe als „prohibited“, also verboten, gekennzeichnet sind, handelt es sich um:

  • Digitale Form eines aktuellen Rezepts für das jeweilige Medikament
  • Digitale Form eines medizinischen Berichts (Attest), beglaubigt von einer Behörde wie dem Gesundheitsamt*
  • Digitale Form Deines gültiger Reisepasses

*Im Original steht auf der Seite des MOH: „Medical report approved by health entities„. Was das genau sein soll, wird leider nicht spezifiziert. Auf der Liste selbst, d.h. im anfänglichen Erklärungsteil, der auf die benötigten Dokumente eingeht, wird es so formuliert: „Authenticated certificate and/or permit, from the health authority of the country of departure, confirming his/her legal authority to possess, for personal use, medical preparations mentioned therein.“ Auch nicht viel eindeutiger …

Ich persönlich würde mir hier vom Arzt einfach die Vorlage eines Reise-Attests (wie zum Beispiel jene vom ADAC) ausfüllen und unterschreiben lassen. Diese dann vom Gesundheitsamt abstempeln lassen. Ob das so zu 100 % korrekt ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke, das Ergebnis kommt der Forderung in der englischen Formulierung recht nahe. Ich bin diesen Weg übrigens interessehalber einmal gegangen, um zu prüfen, ob das klappt. Was ich dabei feststellen musste: Die Ärztin hat eine Gebühr genommen für das Ausfüllen, den Stempel vom Amt gab es dagegen gratis. Hätte es eigentlich andersherum vermutet!

Da für die Einfuhr verbotener Medikamente ein Online-Antrag gestellt werden muss, werden die Dokumente werden in digitaler Form (Foto oder Scan) benötigt. Bei der Erstellung des nötigen Accounts bzw. während des Ausfüllens des Online-Formulars müssen sie ggf. als Anhang hochgeladen werden.

Folge bezüglich der Dokumente bitte ausschließlich den Anweisungen, die Dir während des Online-Beantragungsprozesses eingeblendet werden. Verifiziere meinen oben gemachten Vorschlag bezgl. des medizinischen Berichts nötigenfalls noch einmal. Möglicherweise werden während des Prozesses künftig genauere Infos zu den geforderten Dokumenten gegeben. Im Internet kursieren verschiedene Versionen über die Vorgehensweise zur Sammlung aller nötigen Dokumente, auf die man sich besser nicht blauäugig verlassen sollte. Schließlich kann sich das Prozedere im Laufe der Zeit ändern!

Schritt 3: Online die Einfuhrerlaubnis beantragen

Du hast nun alle Dokumente in digitaler Form bereitliegen. Um nun die Importerlaubnis beim MOH zu beantragen, besuche auf deren Webseite die Kategorie Services -> Individual Services -> Patient Support Services Package und klicke auf Issuing permission to import medicines for personal use (d.h. „Antrag auf Erlaubnis, Medikamente für den persönlichen Gebrauch zu importieren„). Lies Dir in Ruhe die dort zur Verfügung gestellten Guidelines durch. Die eine Guideline erklärt, wie man einen Account erstellt. Dies ist notwendig, um den E-Service des Portals nutzen alle folgenden Schritte online durchführen zu können. Die andere Guideline beschreibt ausführlichst das Online-Beantragungsprozedere.

Nochmal im Klartext: Um den Antrag auf Erlaubnis zu stellen, ist es essentiell, ein Online-Formular auszufüllen. Dieses wird auf der verlinkten Unterseite jedoch nicht direkt zum Download angeboten. Man muss oben auf den Button Go to the e-service klicken, sich einen Account erstellen und ein Online-Formular innerhalb des Accounts ausfüllen und mit Anhängen versehen.

Wenn dann alles geklappt hat, bekommst Du eine elektronische Bestätigung zugesendet, die besagt, dass Du Deine Medikamente mit nach Dubai etc. bringen darfst. Vergiss nicht, sie mit die Reise zu nehmen!

Plan B: Dokumente direkt beim Zoll anzeigen

Solltest Du an Account-Erstellung und Login scheitern, kannst Du den Customer-Service des MOH kontaktieren und dort nach dem Formular zu fragen. Dort richtest Du dann auch Fragen hin, die die benötigten Dokumente betreffen. Hier findest Du die Kontaktdaten und auch ein Kontaktformular. Als komplette Alternative zur Online-Anmeldung der Medikamente nennt das MOH übrigens die Option, die Medikamente direkt bei der Einreise dem Zoll zu präsentieren. Auch hier müssen natürlich die oben genannten Dokumente vorgelegt werden.

100 % Sicherheit? Nur bei Reisen ohne Medikamente

Nachdem Du das gelesen hast, verstehst Du vielleicht, warum ich als eher ängstliche Sicherheitsfanatikerin in der Regel ohne Medikamentenarsenal in die Emirate reise. Auch, wenn Wellen schlagende Festnahmen nicht vorkommen gemessen an den Millionen Menschen, die jährlich dort durch die Flughäfen geschleust werden: Ich habe für diesen Artikel einfach zu viel nach „Einzelskandalen“ in diesem Gebiet recherchiert und sage mir inzwischen: Da ich nicht regelmäßig auf gewisse Tabletten oder Tropfen angewiesen bin, kann ich ebenso gut ohne reisen. Es ist definitiv etwas paranoid, aber so beuge ich wirklich jedwedem Missverständnis vor.

Klar, wer nur Aspirin & Co. mitnimmt, dem wird vermutlich nichts geschehen. Die oben gebrachten Beispiele zeigen aber, dass es ungute Folgen haben kann, wenn man rund um das sensible Thema Medikamente aus welchen unglücklichen Umständen auch immer auffällig wird. Selbst bei in den Emiraten gängigen Präparaten bleibt ein Restrisiko, ins Visier der Kontrolleure zu geraten – vielleicht, weil ein Sicherheitsbeamter durch viele oder seltenere bzw. ihm unbekannte Medikamente im Gepäck auf Dich aufmerksam wird und Dich genauer durchsucht. Wenn Du dann im Sinne der arabischen Gesetze Dreck (Drogen, Alkohol etc.) am Stecken hast, kann es ungemütlich werden …

Gute Versorgung in emiratischen Apotheken

Mal ehrlich: Schleppt man mit der Reiseapotheke nicht ohnehin immer viel zu viel Ballast herum, der letzten Endes nicht gebraucht wird? Das Vorhaben, gar nichts mitzunehmen, habe ich nun schon mehrfach erfolgreich in die Tat umgesetzt. Trat doch Unwohlsein ein, habe ich in einer der zahlreichen Apotheken von Dubai und Abu Dhabi bei gut Englisch sprechenden Angestellten etwas zur Linderung der Beschwerden bekommen.

Gut zu wissen: Es ist kein Problem, dort die Mehrheit der weltweit gebrauchten Standard-Medikamente zu kaufen. Von der Migräne-Tablette über Hustenpastillen bis hin zum Durchfallmittel bekommt man alle Original-Marken, die man von zuhause gewohnt ist. Aspirin steht sogar in den Selbstbedienungsregalen der Drogerieabteilungen in den großen Mall-Supermärkten (z.B. Marina Mall). Manche Arzneimittel, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, gehen in den VAE sogar ohne Rezept über den Tresen!

Exkurs zur Anti-Baby-Pille

Eines ist klar: Selbst wenn man sich dazu entscheidet, Nasenspray und Kopfschmerztabletten nicht mitzunehmen, kann frau nicht einfach die Pille daheim lassen. Auch hier ist ein Wirkstoffabgleich mit der Liste der kontrollierten Medikamente empfehlenswert. Ein möglicher Wirkstoff heißt beispielsweise Ethinylestradiol. Die Besonderheit nun: Auf der alten Version der Liste (zu finden auf der Regierungswebseite) steht dieser Wirkstoff als „controlled“ (siehe Abschnitt der CD (B) Medikamente) drauf. Auf der neuen Version der Liste (zu finden beim MOH) konnte ich ihn nicht mehr entdecken. Oder habe ich vielleicht Tomaten auf den Augen?

Frau muss nun offenbar selbst entscheiden, auf welche Listenversion sie setzen möchte. Oben habe ich erklärt, warum ich persönlich geneigt bin, der Version des MOH mehr Vertrauen zu schenken. Daraus folgt für mich, dass ich mir über die Mitnahme einer Pille mit Ethinylestradiol keine Gedanken mehr machen müsste. Noch eine Überlegung meinerseits geht in diese Richtung: Wenn frau nur das angebrochene Pillenblister bzw. je nach Aufenthaltslänge noch ein weiteres mitnimmt, kann man ihr schlecht Schmuggler- bzw. Verkaufsabsichten vorwerfen. Die Einnahme der Pille ist doch völlig uninteressant (da mit viel zu vielen Unsicherheiten verbunden!), wenn Frauen nicht die Option haben, dies über einen längeren Zeitraum zu tun.

Update: Eine meiner Leserinnen hat telefonisch beim MOH nachgefragt und erfahren, dass deren Liste tatsächlich die aktuellste ist. Das bedeutet, dass die Pille mit Ethinylestradiol offiziell nicht mehr Bestandteil der Liste ist und somit problemlos mitgenommen werden kann. Bitte nur keine größere Vorräte als für 3 Monate! Danke noch einmal, Jeanine! <3

Wer nun aufgrund der etwas unglücklichen Konstellation mit den zwei kursierenden Listen trotzdem immer noch sehr ängstlich ist, kann natürlich versuchen, das Online-Anmeldeprozedere wie oben beschrieben durchzuexerzieren. Da dieses jedoch über das MOH stattfindet, vermute ich, dass die sich fragen, warum hier Aufwand produziert wird, wo doch der Wirkstoff gar nicht auf deren Liste steht. Idee: Hole Dir fürs gute Gefühl einfach ein unterschriebenes Attest von Deiner Frauenärztin und nimm dieses sowie das Original-Pillenrezept mit auf Reisen.

Wie ist es Euch ergangen?

Ich freue mich sehr über Eure Erfahrungsberichte rund um das Thema Medikamente in Dubai, Abu Dhabi & Co.: Wie habt Ihr die Mitnahme Eurer Arznei vorbereitet? Seid Ihr auf Schwierigkeiten gestoßen? Wurdet Ihr kontrolliert?

Ist mein Artikel gut verständlich oder fehlen Euch Infos? Schreibt es mir gern in die Kommentare!

Touren & Ausflüge für Abu Dhabi buchen: Wann, was, wo?

Oft werde ich gefragt, ob ich Aktivitäten wie beispielsweise eine Desert Safari, eine Bustour oder Ähnliches von daheim aus buchen würde oder ob man das auch vor Ort in Abu Dhabi erledigen kann.

Ich buche alle Tickets (übrigens auch Hotels!) immer schon im Voraus und zwar aus folgenden Gründen:

  1. Ich kann mir mehrere Angebote schon Wochen vor der Reise in Ruhe ansehen und Preise sowie Leistungen und ggf. sogar auch Bewertungen miteinander vergleichen.
  2. Ich laufe nicht Gefahr, dass mein favorisierter Anbieter wegen Kurzfristigkeit keine oder nur noch überteuerte Plätze mehr frei hat.
  3. Ich komme so in den Genuss eventueller Online- oder Frühbucherrabatte, die besten Beispiele hier dürften die Big Bus Tour durch Abu Dhabi oder der Burj Khalifa sein, den Ihr bei Eurem Tagesausflug nach Dubai sicher sehen möchtet!
  4. Es verdient keine Vermittleragentur oder kein Hotelconcierge beim Buchen eines Angebots mit und so wird der Preis nicht unnötig nach oben getrieben.
  5. Alle Fragen, zum Beispiel zu gesundheitlichen Bedenken oder zu speziellen Essenswünschen, die sich mir im Vorfeld stellen, kann ich im direkten Kontakt per Mail mit dem Tourenanbieter klären und habe alle Aussagen dann schriftlich – und im Urlaub keinen Stress mehr mit der Klärung von Unklarheiten. Denn auch wenn alle Servicemitarbeiter im Tourismussektor Englisch sprechen, so ist das Niveau sehr unterschiedlich und manchmal habe ich den Eindruck, dass einige insbesondere mündlich nur ein so begrenztes Vokabular draufhaben, dass es gerade so zur Ausübung ihrer täglichen Arbeit langt.

Natürlich: Ein Haken bleibt, denn so bin ich gezwungen, alle Tage in Abu Dhabi genau durchzuplanen. Immerhin muss ich mich ja bei der Vorabbuchung auf ein Datum und eine Uhrzeit festlegen. Aber das ist es mir aus den oben genannten 5 Gründen wirklich wert. Und es gibt Abhilfe: Achtet einfach beim Befüllen Eures „Urlaubsterminkalenders“ darauf, dass Ihr genügend Freiraum für spontane Aktivitäten und genügend Zeit zum Ausspannen mit einplant! ;-)

Welche Tour ich für die Wüste empfehle?

Viele Leser möchten wissen, welche Wüstentour ich gemacht habe und empfehlen kann. Nun ist es so, dass ich diese typischen geführten Safaris absichtlich noch nie mitgemacht habe, weil ich nicht in einer großen Gruppe in ein zweckmäßig-modernes Wüstencamp gebracht werden wollte, wo in straffer Abfolge neben Kamelreiten, Dunebashing, Sandboarding auch noch Bauchtanz und ein Barbecue veranstaltet wird.

Mir war immer auch die Einsamkeit und Ursprünglichkeit der Wüste wichtig. Ich wollte sie pur erleben und daher habe ich es immer so gemacht, dass ich für ein paar Tage in ein Wüstenhotel weit entfernt von der Stadt eingecheckt habe und von dort aus entweder mit dem Mietwagen umhergefahren oder in den hotelnahen Dünen umhergewandert bin oder an den kleinen, auf ein Thema konzentrierten Aktivitäten-Touren des Hotels teilgenommen habe (meist nur in Minigruppen).

Es verhält sich nämlich so: Je weiter man sich südlich Richtung Liwa Oase (wo es auch ein paar wenige Hotels gibt) bewegt, desto schöner und unberührter ist die Rub Al-Khali Wüste, desto höher sind die Dünen und desto weniger Zivilisationsspuren wie Baustellen oder Arbeitercamps stören die Aussicht.

Diesen Luxus hat man bei den Touren nicht unbedingt, denn dort ist natürlich alles eher auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet, damit möglichst viele Menschen möglichst bequem ein paar unterhaltsame Stunden miteinander verbringen können. Dass das alles ist der Wüste stattfindet ist meiner Meinung nach eher nebensächlich – viele der Tourenaktivitäten könnte man auch im Park oder am Hotelstrand anbieten. Aber das ist freilich Geschmackssache und ich weiß, dass manchen Urlaubern einfach Zeit und/oder Geld fehlen, um es genauso wie ich zu machen und – soweit ohne Gefahr möglich – auf eigene Faust tiefer in die Wüste zu fahren und dann in einem tollen Hotel zwischen den Dünen zu übernachten.

Der langen Rede kurzer Sinn: Aktuell kann ich nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen, wenn es darum geht, Tourenabieter für Wüstenausflüge zu empfehlen. Im Internet findet man aber einige, die auch recht gut bewertet wurden und von denen auch schon Leser meines Blogs zufrieden zurückgekehrt sind und mir anschließend geschrieben haben. Wenn Ihr also so eine typische Halbtagestour mit Kamelritt & Co. buchen möchtet (und das solltet Ihr unbedingt tun, bevor Ihr die Wüste gar nicht zu Gesicht bekommt!), dann schaut doch zum Beispiel mal, ob bei den Wüstensafaris von rent-a-guide etwas für Euch dabei ist. Zu meiner freudigen Überraschung musste ich feststellen: Dort gibt es neuerdings sogar eine Tour in die Liwa-Oase! :-)

Schreibt mir einen Kommentar: Habt Ihr an einer Tour teilgenommen? Wenn ja, wie hat es Euch gefallen und würdet Ihr sagen, dass ich etwas verpasst habe, weil ich diese Touren bisher gemieden habe?

Mobil telefonieren & surfen als Urlauber in Abu Dhabi

Leserfrage: SIM-Karte in Abu Dhabi kaufen?

Bin gestern nach Buchung unserer Urlaubsreise nach Abu Dhabi auf deinen Blog geraten und lese seit dem Deine Beiträge. Leider habe ich bisher keinen Beitrag über mobiles Telefonieren gefunden.
Frage: Kannst Du mir sagen, ob man in Abu Dhabi unkompliziert eine Sim Karte erwerben kann mit der man sowohl telefonieren als auch im Internet surfen kann? Ich freue mich auf Deine Antwort und lese bis dahin weiterhin Deine Beiträge.

Meine Antwort:

Du hast natürlich recht! Auch zu diesem Thema sollte es unbedingt einen Beitrag geben und voilà: Hier ist er! Wer für die Zeit des Urlaubs in Abu Dhabi günstig mit dem Handy telefonieren, simsen oder surfen möchten, hat folgende Möglichkeit: Die VISITOR LINE Prepaid-Card der emiratischen Telefongesellschaft Etisalat.

Für AED 100 (entspricht grob 25 Euro) bekommst Du damit eine Karte, mit der Du telefonieren, SMS versenden und mobile Daten übertragen kannst. Diese Leistungen kannst Du beim Kauf der Karte als Paket ganz nach den eigenen Bedürfnissen auswählen. Die Details (Stand: April 2018):

– Paket 1 (talk, text & surf): 40 Freiminuten (lokal und weltweit), 40 Frei-SMS (lokal und weltweit) sowie 700MB mobile Daten
– Paket 2 (talk & text): 60 Freiminuten (lokal und weltweit), 60 Frei-SMS (lokal und weltweit)
–  Paket 3 (surf): 1GB mobile Daten

Jedes Paket beinhaltet 5 Stunden freies Etisalat Wi-Fi an öffentlichen und touristischen Plätzen. Des Weiteren gibt es Sparangebote & Gutscheine direkt aufs Handy, darunter eine Fahrt mit Careem (Vermittlungsdienst zur Personenbeförderung wie Uber) im Wert von AED 100.

Es gibt auch die Option, sog. Pay-As-You-Go-Tarife über die Visitor-Line zu nutzen, dann muss man sich für keines der genannten Pakete entscheiden. Hier die Preise:

Anrufe innerorts AED 0,60/Min
SMS innerorts AED 0,18 pro SMS
Anrufe international tba
SMS international AED 0,60 pro SMS
Daten AED 1/MB

Die Visitor-Line Prepaid-Karte ist für 90 Tage gültig; die Pakete haben jeweils eine Lebensdauer von 14 Tagen. Für AED 75 können sie immer wieder nachgekauft werden, zum Beispiel über die Etisalat-App oder über Recharge Cards. Erwerben kannst Du die Visitor Line Karte oder die Guthabenkarten u.a. direkt in den Etisalat-Outlets am Flughafen (Terminal 3, Arrival) kaufen oder bei autorisierten Wiederverkäufern, etwa in den Malls. Hier findest Du die Verkaufspunkte.

Muss das sein? Geht es nicht günstiger?

Früher gab es die Karte mal für lediglich AED 35 zu kaufen. Allerdings war damals auch das Inklusiv-Volumen geringer. Wer beim Kauf von Minuten, SMS sowie Datenvolumen sparen möchte, sollte folgendes probieren. Am besten mal schauen, was der aktuelle Provider für ein „Reisedatenpaket“ für die UAE verlangt. Bei vielen ist das teurer als der hier beschriebene Deal von Etisalat, aber checke es vorsichtshalber.

Übrigens: In Deinem Hotel in Abu Dhabi gibt es ohnehin gratis WLAN. Das gilt auch für viele öffentliche Plätze oder Restaurants und Einkaufszentren. Die Chance, dass die 700 MB aus Paket 1 auf der Karte ausreichen, stehen also ganz gut! ;-)

Kennt jemand noch ein anderes günstiges Angebot rund um das Thema Mobile in den Emiraten? Ob Reisepaket über einen deutschen Vertragsanbieter oder eine Prepaid-Karte, die man vor Ort erwerben kann – ich freue mich über Rückmeldung!

Nebenkosten in Abu Dhabi

Flug und Hotel sind gebucht und bezahlt und Ihr fragt Euch nun, in welcher Größenordnung Ihr Nebenkosten in Abu Dhabi erwarten könnt? Jetzt mit Begriffen wir „billig“ oder „teuer“ um sich zu werfen, wäre vollkommen daneben – schließlich hat jeder von Euch ein unterschiedliches Reisebudget und eine andere Vorstellung davon, wie hoch die Nebenkosten sein können, ohne an der individuellen Schmerzgrenze zu kratzen.

Hinzu kommt Euer Verhaltensmuster während Eures Aufenthalts in Abu Dhabi: Die Nebenkosten werden für ausgemachte Shopping-Junkies, die in den Malls paradiesähnliche Zustände vorfinden, definitiv höher sein als für Badeurlauber, die es vorziehen, einen Großteils seines Urlaubs am Public Beach zu verbringen.

Jemand, der möglichst alles an Lifestyle-Attraktionen (Themenparks etc.) mitnehmen und ein paar Nächte in einem Luxus-Wüstenresort verbringen möchte, muss natürlich auch mit höheren Nebenkosten rechnen als jemand, der lieber gemütlich durch die City bummelt, um das Flair einzufangen, und Museen oder historische Stätten besucht, die dort in der Regel keinen Eintritt kosten.

Auch sind natürlich Touristen, die abends im Hotel-Restaurant speisen, nach dem Urlaub mehr Geld los als solche, denen abends ein günstiges Essen im Food Court einer Einkaufsmall oder sogar ein Wrap aus der Frischetheke des Supermarkts reicht. In den Malls gibt es vom Libanesischen Grillteller über Pizza bis hin zu Burger eigentlich alles an typischem Fast-Food für den kleinen Geldbeutel. Gut zu wissen: Wer Alkohol im Hotel trinken möchte, muss dafür verglichen mit Deutschland relativ in die Tasche greifen. Da wird kräftig abkassiert, da der Ausschank von alkoholischen Getränken ohnehin nur ein Zugeständnis an die Touristen ist.

Ich habe einmal ein paar Posten für typische Nebenkosten in Abu Dhabi gesammelt, die Euch interessieren dürften, denn mit dem einen oder anderen werdet Ihr sicher auch in Berührung kommen. Damit dürfte sich ganz leicht eine Art persönlicher Kostenvoranschlag für Eure Reise in die Emirate erstellen lassen. Für’s Umrechnen: Ein Euro entspricht aktuell (Stand Mai 2016) etwa 4 Dirham (AED).

Die Liste wird laufend ergänzt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – und schon gar nicht auf Verbindlichkeit! Die unten genannten (teils aufgerundeten) Preise habe ich während meiner Abu Dhabi und Dubai Reisen von 2011 bis 2016 irgendwann einmal tatsächlich bezahlt, dieses Preisniveau muss natürlich nicht an allen Orten der VAE gelten und kann sich natürlich inzwischen auch verändert haben. Gern könnt Ihr Hinweise dazu in den Kommentaren ergänzen. Manche Kostenpunkte habe ich zusätzlich verlinkt, dann gibt es dazu bereits einen ausführlicheren Artikel!

1. Nebenkosten in Abu Dhabi für Fortbewegung
Taxifahrten pro Kilometer: AED 1,60 bis AED 1,69
Mietwagen in der Mini-Klasse für 3 Tage
: AED 220 bis AED 400
Tankfüllung
(1 Liter): AED 2
Busfahrten innerhalb der City pro Strecke
: AED 2
Busfahrt nach Dubai (one-way): AED 25
Fahrt mit der Dubai Metro (1 Zone): AED 6

2. Nebenkosten in Abu Dhabi für Essen & Trinken
Gezapftes Bier im Hotelrestaurant: AED 35
Frisch gepresster O-Saft im Hotelrestaurant: AED 30
Mocktail im Hotelrestaurant: AED 25
Smoothie am Hotelpool: AED 25
Cocktail mit Alkohol in der Hotelbar: AED 50
Shisha in der Hotelbar: AED 70
Abendbuffet für 1 Person im Hotelrestaurant, je nach Location: AED 100 bis AED 200
Achtung! Wenn Ihr in Hotels esst und trinkt, kommen stets noch 10% Service Charge und 6% Tourism Fee on top! Für Übernachtungen fällt neuerdings (Juni 2016) auch eine Bettensteuer von AED 15 pro Zimmer pro Nacht sowie  4% Kommunalsteuer für Hotelaufenthalte an.
Meal mit Baguette & Drink bei der Fastfoodkette Subway: AED 26
Burger, Pommes & Getränk im Food Court: AED 25
Drei Kugeln Eis im Food Court: AED 25
Halloumi-Spinat-Wrap im Food-Court: AED 29

3. Nebenkosten in Abu Dhabi für Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
Big Bus Tour pro Person: AED 200
Tour durch das Falkenhospital pro Person: AED 170
Kajaktour durch die Mangroven pro Person: AED 150
Kombiticket Yas Waterworld & Ferrari World pro Person: AED 360
Eintritt und Sonnenliege am Family Beach an der Corniche pro Person: AED 35

4. Nebenkosten im Supermarkt (2016)
Coca Cola (0,5 Liter): AED 2
Malzbiergetränk (Barbican – sehr lecker!) mit Granatapfelgeschmack (0,3 Liter): AED 2,50
Mangosaft aus der Kühltheke (1 Liter): AED 4,25
Frisch gepresstes Minz-Zitronengetränk aus der Kühltheke (0,5 Liter): AED 3,75
Schoko-Gebäckschnecken aus der Supermarktbäckerei (2er Set): AED 5,95
Mit Käse & Salat belegtes Baguette aus der Supermarktbäckerei: AED 7,95
Hagen Dasz Eis (100ml): AED 9,50
Tüte Quinoa Chips: AED 6,75
Frucht-Nuss Riegel: AED 6,50
Veggie-Sushi aus dem Kühlregal: AED 35
Salat mit geröstetem Kürbis und Ziegenkäse aus dem Kühlregal: AED 28

Ihr seht: Man kann in Abu Dhabi (und Dubai) also auch sehr günstig über die Runden kommen. Wie Zuhause kommt es eben immer drauf an, wo Ihr esst und was Ihr esst. Ich habe Euch mal ein paar unserer letzten Restaurant-Rechnungen (2016) abgetippt und die Örtlichkeiten dazugeschrieben, damit Ihr Euch in die Preise für’s Essengehen reindenken könnt. Man kann demnach für ein Essen zu zweit von 40 bis 100 Euro je nach Location, Hunger und kulinarischen Vorlieben alles bezahlen kann. Bitte beachtet, dass es natürlich teurer wird, wenn beide Esser Gerichte mit Fleisch & Fisch bestellen.

Café Alsace an der Yas Marina
Falafelteller: AED 32
Portion Pommes: AED 28
Veggie-Pilzburger: AED 41
Zitronen-Minz-Mocktail: AED 25
Gesamtrechnung mit Tax AED 151

Carluccios im Eastern Mangroves Hotel:
Ziegenkäsesalat: AED 49
Pizza mit Steinpilzen: AED 78
Granatapfel-Mocktail: AED 21
Diät-Pepsi: AED 13
Gesamtrechnung mit Tax AED 170

Stills im Crowne Plaza Hotel auf Yas Island:
Zitronen-Minz-Mocktail: AED 30
Frittierte Käsebällchen: AED 40
Überbackene Nachos mit Dips: AED 50
Thunfischsteak: AED 120
Heineken Bier (halbes Pint): AED 20
Gesamtrechnung mit Tax AED 282

Hoi An im Shangri-La Hotel
Mangosuppe: AED 39
Fountain Soup: AED 42
Sunset Chicken: AED 130
Tofu mit grünen Bohnen: AED 42
1 Liter Mineralwasser: AED 34
1 Stella Artois Bier: AED 30
Gesamtrechnung mit Tax AED 402

Tipp! Wie Ihr lest, habe ich es ziemlich oft konsumiert: Das unendlich leckere geeiste Minz-Zitronengetränk mit frischer geschredderter Minze, das auf fast jeder Karte angeboten wird, egal, ob Fast-Food-Libanese, Hotelrestaurant oder Poolbar. Unbedingt probieren! :-)

Qasr Al Sarab: Transfer, Nebenkosten & weitere Reisestipps

Dass ich ein Fan vom Qasr-Hotel mitten im der geheimnisvollen Rub al-Khali bin, dürfte aufmerksamen Lesern meines Blogs nicht entgangen sein. Zweimal habe ich dort schon übernachtet und jedes Mal war ich traurig, wenn nach 2-3 Tagen die Abreise näher rückte. Weil dieses Hotel nicht ganz billig ist, kann ich gut verstehen, dass einige von Euch ihre Zweifel erst beseitigen möchten, bevor sie buchen. Deswegen sammle ich Eure wichtigsten Fragen diesbezüglich hier.

1.) Gibt es zum Qasr Al Sarab einen Transfer?

Ja, das Hotel bietet seinen Gästen an, sie direkt vom Flughafen mit einem Limousinen-Transfer abzuholen – das kostet jedoch ein kleines Vermögen von Hin und Zurück rund 400 EUR! Spart das Geld lieber und gönnt Euch eine Nacht mehr im Wüstenhotel, indem Ihr die günstigeren Alternativen nutzt.

Möglichkeit 1: Nehmt Euch einen Mietwagen, das kostet beispielsweise bei Europcar (Stand 2014) in der kleinsten Fahrzeugklasse zirka 50 EUR für drei Tage. Und glaubt mir: Die Spritpreise sind mit weniger als 2 AED (entspricht ca. 0,40 EUR) pro Liter in den Emiraten geradezu unverschämt billig! Ein weiterer Vorteil: Ihr seid mobil und könnt auf eigene Faust durch die Wüste fahren und zum Beispiel dem Automuseum und der Moreeb Düne einen Besuch abstatten.

Möglichkeit 2: Fahrt mit dem Taxi von Abu Dhabi City aus zum Qasr Al Sarab Hotel. Das habe ich selbst noch nicht gemacht, aber mehrere Leser haben mir berichtet, dass das bei ihnen problemlos geklappt habe. Taxifahrer, die diese Strecke fahren, findet Ihr auf jeden Fall am Abu Dhabi Bus Terminal. Für rund 350 AED (entspricht ca. 70 EUR) pro Strecke hat der Taxifahrer sie in die Wüste gebracht und wie versprochen auch wieder abgeholt. Wer also partout keinen Mietwagen selber fahren will, ist mit dieser Variante inkl. Trinkgeld noch immer ca. 50% günstiger dran als mit dem hoteleigenen Transfer. Und keine Angst: Die Taxipreise sind in Abu Dhabi nicht verhandelbar, hängen in jedem Fahrzeug aus und alle Fahrer müssen das Taxameter per Gesetz angeschaltet haben. Ihr seid also auf der sicheren Seite und könnt die Kosten genau im Voraus abschätzen!

2.) Mit welchen Nebenkosten muss man rechnen?

Gäste des Wüstenhotels müssen sich natürlich darüber im Klaren sein, dass es für Zwischenmahlzeiten und Abendessen (das Frühstück ist in der Regel im Zimmerpreis inbegriffen) nicht viele Auswahlmöglichkeiten gibt. Immerhin befindet man sich mitten im Niemandsland und da muss man schon mit den drei Hotelrestaurants Vorlieb nehmen! Diese sind nicht gerade günstig, was aber auch verständlich ist – immerhin ist es ein riesiger logistischer Aufwand, die Lebensmittel in großer Auswahl und in regelmäßigen Abständen in die Wüste zu bringen, damit dort für jeden Geschmack frische Speisen zubereitet werden können. Glaubt mir: Hier ist alles vom Feinsten, es wird Euch an nichts fehlen! Das Buffet im Al Waha ist ein Traum und so üppig, dass man weinen möchte, weil man es auch am letzten Abend wieder nicht geschafft hat, von allen Törtchen zu probieren, die liebevoll in der Dessertsektion aufgetürmt wurden…

Um Euch einen Anhaltspunkt zu geben: Zu zweit haben wir (Stand 2013) im Buffetrestaurant Al Waha inkl. Getränken etwas mehr als 510 AED bezahlt, im italienisch-mediterranen Restaurant Ghadeer inkl. Vorspeise und Getränken etwas mehr als 410 AED. Zwei non-alkoholische Cocktails und ein Burger an der Pool-Bar schlugen mit AED 160 zu Buche. Ein weiteres wichtiges Thema: Getränke! Etwa 4-6 kleine Wasserflaschen stehen auf den Zimmern zur kostenlosen Verfügung und der Vorrat wird täglich durch den Zimmerservice aufgefüllt. Am Pool wie auch auf den Ausflügen wird man ebenfalls mit gratis Trinkwasser versorgt. Es kann aber natürlich nie schaden, wenn man noch einen eigenen Vorrat an Wasser dabei hat. Apropos Ausflüge: Diese kosten natürlich auch extra, ebenso wie die Spa-Anwendungen. Für das Dune Bashing haben wir zu zweit rund 680 AED bezahlt, für den Desert Walk 290 AED. Die Partnermassage „Desert Romance“ mit Milchbad hat rund 1550 AED gekostet.

3.) Welches ist der beste Weg zum Qasr Al Sarab?

Am schnellsten seid Ihr, wenn Ihr von der E11 Richtung Al Ghweifat auf die E65 (das ist der erste Abzweig Richtung Süden, der an der östlichen Spitze der Liwa-Oase endet – oft hat die Straße auf aktuellen Karten keinen Namen) in südlicher Richtung nach Hamim (von dort führt eine einsame Wüstenstraße durch die schönsten Dünen direkt zum Hotel – ist aber alles ausgeschildert!) abbiegt. Nicht weit von der Abzweigung auf die E65 kommt Ihr auch an dem verrückten Automuseum vorbei, das Ihr nicht auslassen solltet.

Wenn Ihr diesem Link folgt, landet Ihr bei Google Maps und könnt Euch die Strecke mit den Punkten Abu Dhabi City – Auto Museum – Qasr Al Sarab genauer ansehen:

https://www.google.com/maps/dir/Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/Emirates+National+Auto+Museum,+South+of+Abu+Dhabi,+Hamim+Road,+Off+E11,+Al+Dhafra+-+%D8%A3%D8%A8%D9%88+%D8%B8%D8%A8%D9%8A+-+Vereinigte+Arabische+Emirate%E2%80%AD/Qasr+Al+Sarab+Desert+Resort+by+Anantara,+1+Qasr+Al+Sarab+Road+-+Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/@23.677222,54.40521,370320m/data=!3m1!1e3!4m20!4m19!1m5!1m1!1s0x3e5e440f723ef2b9:0xc7cc2e9341971108!2m2!1d54.3773438!2d24.453884!1m5!1m1!1s0x3e5e188976b4f463:0x48456e9d5ea557c0!2m2!1d54.4201307!2d24.0988807!1m5!1m1!1s0x3e613d2228c8d1c5:0x8003a73ad2cd7ae4!2m2!1d54.3364054!2d22.9003009!3e0?hl=de

Wenn Ihr Zeit habt und die karge Schönheit der Wüste länger auf Euch wirken lassen wollt, dann bleibt einfach etwas länger auf der E11 und nehmt dann die E45 nach Süden Richung Liwa-Oase. Auf dieser Route kommt Ihr die Gelegenheit, die Oase genauer zu betrachten, weil Ihr diese dann ja ab Mezaira‘a in östlicher Richtung durchfahren müsst, wenn Ihr nach Hamim wollt.

3.) Wo finde ich auf dem Weg zum Qasr Al Sarab eine Tankstelle?

Tankstellen gibt es im Emirat Abu Dhabi auch in der Wüste – wenn auch nicht allzu viele. Also nehmt am besten jede sich bietende Gelegenheit wahr, um den Tank aufzufüllen! Wenn Ihr den oben beschriebenen Weg, also die E65 von nehmt, dann findet Ihr auf jeden Fall in Hamim (das ist der Ort, von dem aus eine einsame Straße zum Qasr Al Sarab führt) eine Tankstelle vor. Ich meine auf der E65 noch eine Tankstelle gesehen zu haben, nicht weit vom Automuseum. Aber: Wer in Abu Dhabi mit vollem Tank startet, schafft es locker bis Hamim und muss sich keine Sorgen machen. Denn immerhin ist es sehr unwahrscheinlich, sich zu verfahren auf einer geraden Straße durch die Wüste. ;-) Wenn Ihr etwas länger durch die Wüste fahren möchtet und erst den späteren Abzweig Richtung Liwa, also die E45, von der Küstenstraße E11 aus nehmen wollt, dann könnt Ihr in Madinat Zayed oder in Mezaira’a tanken, bevor Ihr Hamim erreicht.

Mietwagen-Reise durch die Emirate planen

Leserfrage: Mietwagen-Ziele außerhalb von Abu Dhabi?

Hallo! Ich möchte Anfang März 14 Tage in Abu Dhabi verbringen und mit dem Mietwagen die Emirate erkunden. Meine Fragen:
– welcher Stadtteil ist der interessanteste für einen Hotelaufenthalt (Strandnähe)?
– kann ich problemlos in alle Emirate einreisen – auch in den Oman?
– gibt es unterwegs – auch in den weniger erschlossenen Gegenden – ausreichend Unterkünfte oder sollte ich vorbuchen? Herzlichen Dank für einen Tipp

Meine Antwort:

Wenn Du am öffentlichen Strand baden und gleichzeitig zentral logieren möchtest, dann suche Dir am besten eine Unterkunft nahe des westlichen Abschnittes der Corniche. Manche (meist teurere) Hotels wie das Emirates Palace, das Bab al Bahr und das Shangri-La haben auch einen Privatstrand. Schöne Strände gibt es auch auf Yas Island und Saadiyat Island – die sind aber recht weit ab vom Schuss!

Innerhalb der VAE kannst Du ohne Probleme in alle Emirate einreisen, ja. Bei der Einreise via Landweg in den Oman vom Emirat Dubai aus brauchen Deutsche kein extra Visum; es genügt, das Visum des Emirats Dubai (mind. 21 Tage gültig) in Deinem Reisepass vorzuzeigen. Das bekommt man direkt bei der Passkontrolle am Fluhafen Dubai in den Pass gestempelt. Für die Einreise aus den übrigen Arabischen Emiraten brauchen deutsche Staatsangehörige allerdings ein gültiges Visum. Warum auch immer… Dieses wird laut Auswärtigem Amt an der Grenze ausgestellt oder kann bei einer der Vertretungen Omans in Deutschland oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten beantragt werden.

Wichtig ist außerdem noch, dass Du in den AGB des Vertrags Deines Mietwagenanbieters checkst, ob der gemietete Wagen auch nach dem Grenzübertritt noch voll versichert ist.

Buche auf jeden Fall vor! Ich kann zwar sagen, dass zum Beispiel gerade die Hotels in der Liwa Oase nie voll belegt wirkten, im Qasr Al Sarab beispielsweise konnte man Anfang Mai und September lange durch die Anlage wandeln, ohne Menschen zu treffen, und im Liwa Hotel waren wir Anfang April zeitweise allein am Pool. Es kann aber sein, dass der Eindruck täuschte, weil sich viele eben doch stundenweise wegen der Hitze in die klimatisierten Zimmer zurückziehen… Andererseits gibt es gerade in den von Dir genannten weniger erschlossenen Gegenden nicht viele Alternativen und sollte wider Erwarten doch alles belegt sein, steht Du vor einem unangenehmen Problem!

Nun weiß ich ja nicht genau, wie Deine Route aussieht, aber auf dem Weg durch die Emirate fährt man schon meist durch eine wüstenartige Einöde ohne Hotels. Klar, in großen Städten wie Al Ain gibt es wieder mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. Aber ehrlich gesagt würde ich persönlich mir die Umstände nicht machen wollen, überall nachzufragen. Das ist doch verschwendete Reisezeit! Und nachher sind nur noch die teureren Zimmer oder Raucherzimmer frei, etc…

Und letztlich spricht ja auch nichts dagegen, jetzt schon zu buchen und die Route damit auch im Vorfeld (gedanklich) abzustecken. Schilder, auf denen „Zimmer frei“ steht, sind mir übrigens nie aufgefallen – in manchen Ländern wie Ungarn sieht man so etwas ja alle naselang.

Ein Tag in Abu Dhabi: Sightseeing für Durchreisende

Leserfrage: Geführte Stadttour für Eilige?

Liebe Sarah, für 1 Tag werde ich in Abu Dhabi auf der Durchreise nach Indonesien sein und wollte Dich fragen, ob Du mir netterweise entweder einen Dir bekannten privaten Guide oder ggf. auch einen bezahlbaren Anbieter empfehlen kannst.
Das bisher Gesehene übersteigt bereits die Kosten meines Fluges (Tagesreise zur Liwa-Oase)! Mich würde ein Ausflug nach Al Ain (traditionelle Souks liegen mir sehr am Herzen), eine vernünftige Stadttour durch Abu Dhabi oder eben ein Ausflug in die Liwa-Oase, sehr reizen.

Meine Antwort:

Einen privaten Guide kenne ich leider nicht persönlich, aber es gibt hervorragende Alternativen: Anbieter, die Tagesausflüge in beliebte Touristenmetropolen (und damit natürlich auch in Abu Dhabi) mit kleinen Gruppen oder auch privat unternehmen.

Ich habe vor etwa einem Jahr für meinen Urlaubsaufenthalt in Bangkok mal über Viator einen Tagesausflug zu einem Markt und einem Nationalpark außerhalb der Stadt gebucht und es war wirklich nett. Es hat mich jetzt nicht völlig vom Hocker gerissen, aber der englischsprachige Guide war freundlich und erklärte unserer Minigruppe von ca. 8 Personen viele Sachen während des Sightseeings. Der geführte Ausflus hat seinen Zweck voll erfüllt und ich hatte das Gefühl, den Tag maximal gut ausgenutzt zu haben, weil ich in kürzester Zeit ohne nervenaufreibenden Organisationsstress ein paar landestypische Dinge zu sehen bekommen habe.

Vor allem aber war der Ausflug eins: bequem. Man wurde früh direkt vom Hotel mit einem Minivan angeholt und abends wieder hingebracht. Man musste sich keine Gedanken um Anfahrt, Eintrittskarten und Öffnungszeiten machen. Und je nach Tour wird man direkt zu mehreren Highlights gebracht. Ein solches Konzept dürfte doch gerade für Leute auf der Durchreise interessant sein, weil ja nur so wenig Zeit ist?

Inzwischen hat auch die in Deutschland ansässige Plattform „rent-a-guide“ ihr Angebot an Ausflügen und Führungen in und um Abu Dhabi deutlich ausgebaut. Schau es Dir doch mal an: Der Vorteil liegt hier unter anderem darin, dass der ganze Buchungsprozess auf Deutsch abläuft, bei Fragen deutschsprachiges Personal zur Verfügung steht und auf Wunsch auch die Stadtführungen von privaten Guides mit Deutschkenntnissen durchgeführt werden. So kann man das Maximum aus der kurzen Aufenthaltszeit vor Ort herausholen, denn man läuft nicht Gefahr, irgendwelche Informationen wegen missverständlicher Kommunikation zu verpassen.

Ohne Mietwagen nach Al Ain oder Liwa zu kommen ist in einem so knappen Zeitfenster schwierig, wenn Du nicht selbst ein Auto mieten und hinfahren willst. Bisher gibt es auch nur wenige Anbieter, die Ausflüge dorthin organisieren. Das Qasr Al Sarab Hotel in der Liwa Oase hat zwar einen Limousinenservice, aber der kostet jede Menge Asche und es wär ja sinnlos, sich so mondän chauffieren zu lassen, ohne dort zu nächtigen. Weil Dein Abu Dhabi Aufenthalt aber nur ein Stopover ist, der sicher keine Übernachtung fernab des Flughafens zulässt, wäre es meines Erachtens ein zu großes Gehetze und du könntest die einzigartige Wüstenstimmung in Liwa gar nicht richtig genießen. Zudem schreibst Du ja selbst, dass es nicht so kostspielig werden sollte und eine Nacht im Wüstenhotel kostet leider wirklich eine Menge.

Wenn du Lust auf Wüste hast, kannst du ja eine der zu verschiedenen Uhrzeiten angebotenen Safari-Touren mit dem Geländewagen buchen, aktuell allerdings nur mit englischsprachiger Begleitung. Wobei ich aber sagen muss, dass die innerstädtischen Ziele Zayed-Moschee und Falkenhospital auch wirklich sehenswert sind! Eine umfassende Tagestour für Reisende, die lieber selbst entscheiden, was sie (wie ausführlich) sehen möchten, bietet die Big Bus Company mit ihrer Hop-on, Hop-off Tour. Die Tickets dafür kannst Du auf der Big-Bus-Webseite oder direkt am Ticketstand am Startpunkt der Bustour, der Marina Mall, kaufen. Ein Vorteil der privaten City-Tour ist demgegenüber sicher, dass Du da einen persönlichen Ansprechpartner nur für Dich hast, während die Erläuterungen bei Big Bus ja nur vom Band kommen und stets noch andere Touris um Dich herum sind. Zudem muss man bei Big Bus ja immer noch abgleichen, wie die Öffnungszeiten der angefahrenen Sehenswürdigkeiten mit den Busfahrzeiten korrelieren.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter? Lass mich wissen, wie du dich entschieden hast und wenn du weitere Fragen zu den genannten Sehenswürdigkeiten oder der Bustour hast, melde dich gern, ok? Gute (Durch-)Reise! :-)

Von Abu Dhabi nach Dubai für einen Tagesausflug

Wenn es Euch von Abu Dhabi nach Dubai zieht, habt Ihr vier Möglichkeiten:

1. Ihr bucht einen Mietwagen für Euren Dubai-Tagestrip

Das Auto könnt Ihr vor Ort mieten, indem Ihr entweder mithilfe des Hotelpersonals eine Leihwagenfirma ausfindig macht oder indem Ihr mit dem Taxi zum Flughafen fahrt, wo es Stand an Stand eine ganze Reihe dieser Anbieter gibt. Wenn Ihr schon wisst, an welchem Tag Ihr von Abu Dhabi nach Dubai fahren wollt, dann bucht den Wagen im Voraus am besten online oder sprecht das mit Eurem Reisebüro ab, das kann dann sogar dafür sorgen, dass Ihr den Wagen direkt zu Eurem Hotel gebracht bekommt. Je nach Modell und Buchungszeit seid Ihr ab etwa 30 Euro am Tag dabei. Hinzu kommen Spritkosten, doch die sind weder in Abu Dhabi noch in Dubai der Rede wert (für ca. 30 Liter bezahlt Ihr um die 12 Euro).
Vorteil: Das Reisen mit dem Mietauto ist natürlich sehr komfortabel; Ihr seid zeitlich unabhängig und könnt immer stoppen, wenn Ihr unterwegs etwas Interessantes seht.
Nachteil: Zugegebenermaßen ist es nicht jedermanns Sache, mit dem Auto in den Emiraten herumzufahren. Es gibt zwar top in Schuss gehaltene, mehrspurige Straßen, aber leider auch gerade auf dem Weg nach Dubai hinein verdammt viel Stau und allerorten – weninigstens aus der Sicht von uns Deutschen – viel aggressives Fahrverhalten. Zudem müsst Ihr bedenken, dass Ihr dann ja auch einen Parkplatz in Dubai City braucht…

2. Ihr fahrt mit einem Inter-Emirates Bus (Emirates Express)

Die Busse starten ab der Abu Dhabi Central Busstation nahe der Al Wahdah Mall, Ecke East Road & Haza’a bin Zayed Street. Das dauert zwei Stunden (mit dem Mietwagen seid Ihr auch nicht schneller) im klimatisierten und verlässlichen Überlandbus mit Anschnallgurten. Die Busse von Abu Dhabi nach Dubai fahren zwischen 7:00 Uhr und 08:00 Uhr los und halten beispielsweise an der Ghubaiba Bus Station (hier lest Ihr mehr zu den Linien und Fahrplänen). Von dort kommt Ihr mit dem Taxi oder der neuen Metro weiter. Zum Beispiel zum Deira City Center, wo die Big Bus Sightseeingtouren vorbeikommen (wenn dort kein Verkaufsstand für die Bustickets aufgebaut ist, fahrt mit der Metro oder dem Taxi weiter zur Wafi Mall, dort starten die Touren offiziell).
Vorteil: Eine Fahrt ist mit 20 Dirham spottbillig und man erspart sich die lästige Parkplatzsuche.
Nachteil: Die Nachteile von öffentlichen Verkehrsmitteln dürften Euch hinreichend bekannt sein…

3. Ihr bucht eine geführte Tour beim Reiseveranstalter

Es gibt nicht viele Tourenveranstalter, die einen Kurztrip von Abu Dhabi nach Dubai anbieten – Nachfrage es scheint es eher in die umgekehrte Richung zu geben. Man wird vom Hotel abgeholt und in der Regel mit anderen Tourteilnehmern im Mini-Van ans Ziel gebracht, wo man idealerweise zusammen mit einem deutschsprachigen Guide einige Highlights besucht. Ein Anbieter, der verschiedene Touren von Abu Dhabi nach Dubai anbietet, ist beispielsweise rent-a-guide. Dort gibt es sogar private Ausflüge ohne andere Mitreisende.
Vorteil: Man muss sich um wirklich GAR NICHTS kümmern.
Nachteil: Es besteht keine Wahlfreiheit beim Aussuchen der Sehenswürdigkeiten und man ist den ganzen Tag an die Reisegruppe gebunden, sofern man keine Exklusivtour gebucht hat.

4. Ihr fahrt mit dem Taxi von Abu Dhabi nach Dubai

…und natürlich auch wieder zurück! Die beiden Städte liegen ca. 150km voneinander entfernt. Je nachdem, wo genau Ihr hinwollt und je nachdem, zu welcher Uhrzeit Ihr unterwegs sein werdet, variieren die Kosten für eine Taxifahrt von Abu Dhabi nach Dubai. Ihr könnt einen ungefähren Wert aber ganz leicht selber ausrechnen – die Kilometerpreise habe ich Euch hier aufgeführt. Taxis kann man sich sowohl in Dubai als Auch Abu Dhabi in der Regel einfach von der Straße heranwinken. An den Malls, vor den Hotels sowie vor den bekannten Sehenswürdigkeiten stehen meist auch Taxis bereit.
Vorteil: Ihr könnt so lange in Dubai bleiben, wie Ihr möchtet, und müsst auf keine Busabfahrtszeiten oder Öffnungszeiten der Mietwagen-Büros achten.
Nachteil: Ein Taxifahrer aus Abu Dhabi kennt sich nicht notwendigerweise gut in Dubai aus. Die wichtigsten Touristen-Spots wird er schon kennen, aber rechnet lieber mal ein paar Dirham mehr ein, weil er vielleicht ein wenig suchen muss – und während dieser Zeit läuft das Taxameter natürlich weiter. Das ist uns schon passiert, weil der Fahrer zwar den Dubaier Flughafen gefunden hat, nicht aber Terminal 3; die Fahrt endete dann so, dass er uns nötigte, in ein Dubai-Taxi umzusteigen, das er anhielt, weil er wohl keine Lust hatte, die Irrfahrt noch weiter forzusetzen! ;-)