Mietwagen Konditionen

Mietbedingungen für Leihwagen in den VAE

Reisende, die mit dem Mietwagen den Orient rund um Abu Dhabi erkunden möchten, müssen auf die Vertragsbedingungen ihrer Autovermietungen Acht geben. Generell gilt: Um möglichst entspannt und sicher ans Ziel zu gelangen, sollte man das Kleingedruckte im Mietvertrag lesen. Auch wenn man sich erst vor Ort für ein Auto entscheidet, muss man aber kein Arabisch können, um sich angemessen über die Bedingungen zu informieren, die das Steuern eines Mietwagens in den Vereinigten Arabischen Emiraten betreffen. Die Handelssprache Englisch ist nicht nur in touristischen Institutionen weit verbreitet.

Stop - Manche Straßenverkehrsregelungen sind in den VAE anders als in Europa.
Arabisches Stoppschild

Rundreisende sollten auf jeden Fall wissen, dass sich der Autovermieter in der Regel vorbehält, ein ähnliches Fahrzeugmodell derselben Kategorie zur Verfügung zu stellen. Heißt es beispielsweise in den Reiseunterlagen, dass ein Honda City 1.3 gemietet wurde, so ist es gut möglich, dass vor Ort ein Toyota Yaris ausgehändigt wird.

Gut abgesichert unterwegs auf den Straßen der VAE

Es sollte sichergestellt werden, dass die Versicherungssumme der Haftpflichtversicherung pauschal mindestens 1 Million Euro beträgt und auch das Kasko-Risiko mit abgedeckt ist. Individuell zu klären ist, was im Mietpreis inbegriffen ist und wie die Zahlungsmodalitäten lauten:

– Welche Schäden deckt die im Mietpreis enthaltenen Versicherung ab?
– Handelt es sich um eine Vollkaskoversicherung?
– In welcher Höhe liegt die Selbstbeteiligung im Schadensfall?
– Sollte eine Insassen-Unfallversicherung extra abgeschlossen werden?
– Versteht sich der Mietpreis inklusive unbegrenzter Kilometeranzahl?
– Ist der Besitz einer gültigen Kreditkarte obligatorisch?

Die Toll Gate Gebühren, welche Mietwagen-Fahrer in Dubai & Co. passieren, werden mit Kreditkarte gezahlt.
Toll Gate in Dubai

Meist wird beim Autoverleih die Kreditkarte verlangt, um Toll Gate Gebühren und unvorhergesehene Kosten abzudecken, die der Autovermieter aus seiner Verantwortung nimmt. Dazu gehören je nach Anbieter: Schäden, die laut Vertrag nicht durch die Versicherung abgedeckt sind und Schäden in Höhe der Selbstbeteiligung, Bußgelder sowie Säumnisse wie die verspätete Rückgabe oder das nicht erfolgte abschließende Auftanken des Wagens.

Die Kreditkarte wird dann belastet mit einer pauschalen Summe, die nach Rückgabe des Wagen wieder zurücküberwiesen wird. Vorsicht bei sogenannten Debit-Karten, manche Mietwagenverleiher möchten diese nicht annehmen. Um ein Haar hätte man uns bei Europcar das Mietauto nicht ausgehändtigt, weil wir keine echte Kreditkarte, sondern „nur“ eine Visa-Debitkarte hatten. In Deutschland macht das keinen Unterschied, dort offenbar schon. Wir haben wohl wirklich Glück gehabt, denn: Von einer Leserin ist mir bekannt, dass sie ihr bei der National Car Rental vorbestelltes Auto aufgrund dieses Problems gar nicht bekommen hat und die Fahrt ins Wüstenhotel mit dem Taxi bestreiten musste. Sehr ärgerlich!

Wichtig: Wer darf wo in Abu Dhabi und Umgebung fahren?

Geprüft werden sollte ferner, wer ein Mietfahrzeug in den Emiraten steuern darf beziehungsweise welche Eigenschaften der Fahrer mitbringen muss:

– Wie lange muss der Fahrer in Besitz eines gültigen Führerscheins sein?
– Gibt es ein Mindestalter bezüglich der gewünschten Fahrzeugklasse?
– Können sich Zusatzfahrer kostenlos in den Vertrag mit einschreiben lassen?
– Muss der Fahrer einen internationalen Führerschein besitzen?

Welche Wege fern der großen Metropolen befahren werden dürfen, ist in einem Wüstengebiet natürlich auch nicht unerheblich.

– Sind Grenzübertritte (z.B. in den Oman) ohne Zusatzversicherung möglich?
– Muss die Einreise in ein weiteres Land bei der Anmietung gemeldet werden?

In der Regel muss so etwas natürlich bekannt gemacht werden, andernfalls ist man nicht ausreichend versichert, wenn man von den VAE aus außer Landes fährt. Bezüglich Reisen in den Oman herrschen derzeit leider einige Unsicherheiten vor. Einige Mietwagenverleiher scheinen sich nach gewissen Gesetzesänderungen nicht mehr zu 100 % sicher zu sein, was möglich ist und was nicht – jedenfalls bekommt man derzeit unter Umständen widersprüchliche Infos oder hat keine Chance bei der Online-Buchung selbst mehr über die Konditionen zum Thema Omanausflug mit dem Mietwagen zu erfahren, was den Abstecher schwer planbar macht.

Fest steht allerdings, dass die Firma „Dollar UAE“ momentan (Stand: November 2017) auf Ihrer Webseite damit wirbt, dass man Fahrten in den Oman über sie abwickeln kann. In den FAQ heißt es:

Our cars may be driven into Oman with prior purchase of an Oman Insurance Certificate along with the No Objection letter available at the rental desk. Charges vary based on the vehicles, time and period. However, certain vehicle groups may not be allowed to travel into Oman territory. Driving to Bahrain, Saudi Arabia, Qatar, Yemen, Kuwait, etc. is strictly forbidden.

Ein Leser hat mir darüber hinaus unlängst geschrieben, dass er bei „Budget“ spontan vor Ort bei der Abholung seines gebuchten Wagens gefragt habe, wie die Konditionen für einen Ausflug in den Oman aussähen. Es wurden einige Bedingungen wie Tagesvisum, Zusatzversicherung und Grenzübertrittspunkt genannt, die ihn dann abgeschreckt haben, aber wichtig hierbei ist, dass es jedenfalls auch mit dieser Firma möglich zu sein scheint. Jedoch muss man im Hinterkopf behalten, dass sich das theoretisch schnell ändern kann.

– Erlischt der Versicherungsschutz beim Befahren unbefestigter Wege?

Oftmals ist das der Fall, denn gerade in der Wüste (wo es durchaus einige unbefestigte Straßen gibt, de nur aus festgewalztem Sand bestehen!) besteht für ungeübte Fahrer, die zudem im ungeeigneten Fahrzeug unterwegs sind, eine große Unfall- oder Pannengefahr.

Mehr Spaß als Gefahr ist Dune Bashing, wenn man zu qualifizierten Fahrern ins Auto steigt.
Dune Bashing im Jeep

Achtung: Für das sogenannte Dune-Bashing braucht man in den VAE eine besondere Qualifikation. Wer nicht im Führen von Fahrzeugen auf sandigem Untergrund geübt ist, sollte sich auch mit entsprechend ausgerüstetem Jeep nicht dazu hinreißen lassen, den Asphalt zu verlassen. Leicht könnte man die Orientierung verlieren oder sich im Sand festfahren. Diverse Reiseveranstalter bieten jedoch Wüstensafaris oder sogar Offroad-Kurse an.

 

Sarah
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